أركان الإيمان

 Die Säulen des Imans

Die sechs Säulen des Imans[1]

Der Prophet sagte: „Iman bedeutet, an

1.Allah,

2. an Seine Engel,

3. an Seine Bücher,

4. an Seine Gesandten,

5. an den Jüngsten Tag,

6. und an die Vorherbestimmung zu glauben, (welche Allah bestimmt hat), sei sie gut oder schlecht.“[2]

Die sechs Säulen des Imans, die der Gesandte Allahs aufzählte, sind ein Bestandteil des Imans. Der Iman ist die Überzeugung im Herzen التَّصْدِيقُ بِالْقَلْبِ, Worte, die mit der Zunge gesprochen werden وَالْإِقْرَارُ بِاللِّسَانِ und Handlungen, die mit den Körperteilen وَالْعَمَلُ بِالْجَوَارِحِ ausgeführt werden. Der Iman kann in seiner Intensität stärker und schwächer werden, steigen und sinken, sodass sich der Grad des Glaubens zum einen bei einer Person selbst von Zeit zu Zeit ändern kann und zum anderen von einer Person zur anderen unterschiedlich ist.

Das müsste eigentlich jedem selbstverständlich sein, doch leider gibt es verrückte Menschen, die ihre lustige Fantasien einen freien Lauf geben, darüber werden später eingehen.

Man kann Worte in zwei Kategorien einteilen: die Worte des Herzens, Al-I'tiqad genannt, ألإعْتِقاد (die Überzeugung) und die Worte der Zunge: Das Sprechen mit den Worten der Überzeugung.

Außerdem gibt es zwei Arten der Handlungen, die verrichtet werden: Die Handlungen des Herzen, Niyya (die Absicht) genannt, und die Handlungen des Körpers: Zum Beispiel das Gebet, die Hadsch, Menschen helfen und Muslime verteidigen.

Im Hadith 57 des Hadith-Werkes Sahih Muslim heißt es: „Ein Mu'min ist kein Mu'min während er Zina begeht, noch ist er ein Mu'min während er Alkohol trinkt..."

Das bedeutet, dass er kein Mu'min mit vollständigem Iman sein kann, denn hier hat die Schwäche des Imans dahin geführt, dass er eine Sünde begeht. Wäre sein Iman stark genug, würde diese Stärke ihn daran hindern.[3]

Kein diesbezüglich aufgeklärter Mensch kann daran zweifeln z. B., dass niemand nach dem Propheten die Stufe des Imans von Abu Bakr As-Siddiqs erreicht, welcher für die Stärke seines Imans bekannt war. Buchari schrieb in seinem Sahih-Werk: Ibn Abi Mulaika sagte: Ich traf dreißig von den Gefährten des Propheten  und alle fürchteten, Nifaq (Heuchelei) in sich zu tragen, und niemand von ihnen behauptete, dass seine Imanstufe auf der gleichen Ebene sei wie die der Engel Dschibril und Mikail.

Dass der Iman zu- und abnimmt ist in vielen Ayat belegt, unter anderem an dieser Stelle: „...damit die, die Iman haben, noch an Iman zunehmen...", (48:4).

Die, in diesem Hadith erwähnten sechs Säulen des Imans, sind mit der Aussage Allahs, des Erhabenen, auch im Quran vorhanden: „Nicht darin besteht die Güte, dass ihr eure Gesichter gegen Osten oder Westen wendet. Güte ist vielmehr, dass man an Allah, den Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten Iman hat.", (2:177). Hier werden fünf Säulen angeführt, und der Beweis für die sechste Säule des Imans, die Vorherbestimmung, ist unter anderem in dieser Aya zu finden: „Gewiss, Wir haben alles in (bestimmtem) Maß und Plan geschaffen.", (54:49).

Dass der Iman eine höhere Rangstufe im Islam einnimmt, besagen weitere Beweise aus dem Quran, wie zum Beispiel hier:

"Die Beduinen sagen: Wir glauben. Sag: Ihr glaubt nicht (wirklich), sondern sagt: Wir haben den Islam angenommen. Denn der Iman ist noch nicht in eure Herzen eingezogen", (49:14).

Du sollst Iman an…haben

1. Allah, als der Schöpfer, Versorger, Erhalter aller Menschen, Planeten, Pflanzen, als Erhalter des Universums und zu Dem alles zurückkehrt. ErI Der gibt, lebendig macht und sterben lässt. Der macht, was Er will. Es ist an der Zeit, dass die Menschheit, Muslime und Nichtmuslime, mehr von ihrem Schöpfer erfährt und begreift, dass Er die Menschen erschaffen hat, damit sie Ihm dienen und Seinen Geboten folgen. Er, Der alles Seinem Willen unterwerfen kann und unterwerfen wird; Er ist Der wahre Gott, Dem die herrlichsten Namen gebühren und die edelsten Eigenschaften. Von dem alles abhängt, Der selbst jedoch absolut unabhängig ist. Der Undurchdringliche. Die Anbetung alles anderen ist ungültig. Es gibt keinen zu Recht Anbetungswürdigen außer Ihm; nichts und niemand verdient es, angebetet und verherrlicht zu werden außer Ihm.

Allah wird aus Liebe, aus Furcht und aus Hoffnung angebetet und nicht wegen einem einzelnen dieser Gründe. Seine Namen und Eigenschaften sind uns zum einen aus dem Quran bekannt und zum anderen haben wir sie von Seinem Gesandten, gelernt, ohne Ihn mit Seiner Schöpfung zu vergleichen und ohne einen Namen oder eine Eigenschaft zu verleugnen. Die Regel ist hier die Aussage Allahs, Erhaben ist Er: "Nichts ist Ihm gleich", (42:11). Niemand besitzt seine Eigenschaften: "Sag: Er ist Allah, Einer, Allah der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich.", (112:1-4). Sein Wissen umfasst alles, sei es offenkundig oder verborgen. Er ist barmherziger als eine Mutter zu ihrem Baby. Er, Preis sei Ihm, bedarf keiner Vermittler, und alle Bittgebete werden direkt von Ihm gehört. Er ist nicht allein der Gott der Araber, sondern Herr aller Menschen und von allem, was existiert. ‚Allah‘ ist nicht der eigentümliche Name eines Gottes für die Muslime, sondern auch die arabischen Christen bezeichnen Ihn seit jeher als ‚Allah‘. Und ebenso in der Sprache Jesus‘, Frieden und Segen Allahs seien auf ihm, im Aramäischen, trägt Er den Namen ‚Allah‘. Dass auch Isa (Jesusu) sich als einen Gesandten Allahs, und nicht als Gott vorstellte, ist in vielen Ayas des Quran bewiesen, unter anderem in 5:72-75.

 2. Iman an Seine Mala´ika (Engel)

Mala´ika sind aus Licht erschaffene Wesen. Der Gesandte sagte:

‏"خُلِقَتِ الْمَلاَئِكَةُ مِنْ نُورٍ وَخُلِقَ الْجَانُّ مِنْ مَارِجٍ مِنْ نَارٍ وَخُلِقَ آدَمُ مِمَّا وُصِفَ لَكُمْ.‏" مسلم 2996

“Die Engel sind aus Licht erschaffen, die Dschann (auch Dschinn) aus einer unruhigen Feuerflamme, und Adam aus jenem, was euch beschrieben wurde (im Quran: aus trockenem Ton, 55:14).”, (Sahih Muslim 2996).

Einige der Engel werden im Quran und in der Sunna zum Teil namentlich erwähnt, und es wird von ihren Aufgaben berichtet. Da wir über die Anzahl der Engel nur Wissen, dass sie unermesslich hoch ist, werden die meisten nicht genannt, an welche wir als Muslime jedoch auch glauben.

Folgend einige Beispiele:

Der Engel Dschibril (Gabriel)

Die Aufgabe von Dschibril (Gabriel) liegt darin, die Botschaft, das heißt die Offenbarungen Allahs, an die Gesandten der Menschen zu überbringen. Allah, Ta´ala, sagt:

"und er (der Quran) ist ganz sicher eine Offenbarung des Herrn der Welten, mit dem der vertrauenswürdige Geist (Dschibriel) herabgekommen ist auf dein Herz (o Muhammad), damit du zu den Überbringern von Warnung gehörst, in deutlicher arabischer Sprache", (Qur´an 26:192-195).

Dschibril wird auch mit den Namen Arruhul Amin (der treue Geist) und Arruhul Qudus (der reine Geist, in 16:102) erwähnt - als treuer Überbringer der Botschaft an alle Gesandten Allahs, wie Abraham, Jesus und Moses sowie auch an den letzten Gesandten Allahs, Muhammad. Außerdem überbrachte er Maryam (Maria), Allah segne sie und schenke ihr Frieden, die frohe Botschaft über die Geburt des Gesandten Allahs 'Isa (Jesusu), Allah segne ihn und schenke ihm Frieden, dessen Zeugung auf wundersame Weise ohne Vater erfolgte...

Die Dschamahir Al-Ulama bestätigen, dass es sich beim Ruhul Amin bzw. Ruhul Quds um Dschibril handelt (Daqa´iq At-Tafsir). Ibn Kathir sagte auch, dass Mudschahid, Dahhak, Qatada, Ibn Dshuraidsch, Wahb Bin Munnabih und Saddi sagten, es handele sich um Dschibril a.s. Scheich Asch-Schinqiti und viele weitere Ulama sind bzgl. dieser Ayat der gleichen Ansicht: "...und Isa, dem Sohn Maryams, gaben Wir die klaren Beweise und stärkten ihn mit dem Reinen Geist (es wird auch mit dem "Heiligen Geist“ übersetzt)...", 2:253. "Da sandten wir unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar.", Maryam:17.

Der Todesengel wird im Quran mit dem Namen „Malakul Mawt“ (Der Todesengel) benannt. Ob er tatsächlich Izrail heißt, wie in den Israiliyyat (Geschichten der Kinder Israel) erwähnt, wissen wir nicht; somit können wir es weder bestätigen noch verleugnen.

Malakul-Mawt (der Todesengel), der von Allah mit dem Tod beauftragt wird, ist im Quran wie folgt erwähnt:

"Sag: Abberufen wird euch der Engel des Todes, der mit euch betraut ist, hierauf werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht.", (Quran 32:11).

 Malik. Dieser Engel ist mit der Wache über die Hölle beauftragt. Allah I sagt: "Und sie rufen: O Malik, dein Herr soll unserem Leben ein Ende setzen. Er sagt: Gewiss, ihr werdet (hier) bleiben.", (Quran 43:77).

 Mikail (Michael). Er ist der Beauftragte für Regen und Pflanzen.

Allah, Ta´ala, sagt: "Wer Allah und Seinen Engeln und Seinen Gesandten und Dschibril und Mikail feind ist, so ist Allah den Ungläubigen feind.", (2:98).

 Der Engel Israfiel

Dieser Engel wird in das Horn blasen:

Das erste Mal, das ins Horn geblasen wird, werden die verbliebenen Menschen erschrecken. AllahI sagt: "und (denke an) den Tag, da ins Horn geblasen wird und da (all) diejenigen erschrecken, die in den Himmeln und die auf der Erde sind, außer wer Allah will. Und alle kommen in Demut zu Ihm.", (27:87).

Wenn das zweite Mal in das Horn geblasen wird, werden alle sterben außer Dschibril, Mikail, Israfil und die acht Träger des Thrones (siehe Ibn Kathirs Erläuterung zu 39:68). Allah sagt: "Und es wird ins Horn geblasen, und da bricht zusammen, wie vom Donnerschlag getroffen, wer in den Himmeln und wer auf der Erde ist, außer wem Allah will. Hierauf wird ein weiteres Mal hineingeblasen, da stehen sie sogleich auf und schauen hin.", 39:68.

Beim dritten Mal werden alle Geschöpfe wieder zum Leben erweckt, damit sie vor Allah zur Rechenschaft gezogen werden.

 Der Engel Ridwan

Er bewacht das Paradies. Weitere Engel sind beauftragt, die Menschen zu schützen und zu begleiten; wiederum andere Engel begleiten Muslime, die nach Wissen streben. Abud Darda´ berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs  sagen: „Wer einen Weg beschreitet, um sich Wissen anzueignen, dem wird Allah einen Weg zum Paradies erleichtern. Aus Zufriedenheit senken die Engel ihre Flügel über denjenigen, der nach Wissen strebt. Die Bewohner des Himmels und der Erde, ja sogar die Fische im Wasser, bitten (Allah) für den ‘Alim (den Wissenden, den Gelehrten) um Vergebung. Das Vorziehen eines Gelehrten (in Bezug auf seinen Rang) gegenüber einem Betenden ist wie der Rang des Mondes allen anderen Sternen gegenüber. Die Gelehrten sind wahrlich die Erben der Propheten und die Propheten haben weder Dinar noch Dirham hinterlassen. Sie haben aber das Wissen hinterlassen. Wer es (das Wissen) annimmt, der hat sehr viel Glück gehabt.”[4]

Engel unterstützen diejenigen, die sich auf dem Weg Allahs anstrengen und beteiligen sich, neben Ilm-Sitzungen, auch an Dhikr (dem Gedenken Allahs) und an den Quran-Sitzungen.

Der Gesandte Allahs , sagte: "Wahrlich hat Allah Engel, die umherstreifen und die Menschen suchen, die Allahs gedenken. Wenn sie Leute finden, die Allahs, Erhaben ist Er, gedenken, rufen sie (einander) zu: 'Kommt her zu eurem Anliegen!'” Weiter sagte er : „Dann überschatten sie sie mit ihren Flügeln im Dunya-Himmel (im untersten Himmel). Ihr Herr wird sie fragen, und Er weiß es am besten: 'Was sagen Meine Diener?'” Er  fuhr fort: „Sie (die Engel) sagen: 'Sie preisen Dich, rühmen Deine Größe, loben Dich und verherrlichen Dich.' Dann fragt Allah: 'Haben sie Mich gesehen?' Sie antworten: 'Nein! Bei Allah, sie haben Dich nicht gesehen!' Er Sagt: 'Wie wäre es, wenn sie Mich gesehen hätten?' Sie sagen: 'Wenn sie Dich gesehen hätten, würden sie Dir viel inniger dienen, Dich viel mehr verherrlichen und Dich noch mehr lobpreisen.' Er fragt: 'Und um was bitten sie Mich?' Sie sagen: 'Sie bitten Dich um das Paradies.' Dann fragt Er: 'Und haben sie es gesehen?' Sie sagen: 'Nein! Bei Allah, o Herr, sie haben es nicht gesehen.' Er fragt: 'Wie wäre es, wenn sie es gesehen hätten?' Sie sagen: 'Wenn sie es gesehen hätten, würden sie noch inniger danach streben, ihr Verlangen und ihr Wunsch danach wären viel größer.' Er fragt: 'Und wovor suchen sie Zuflucht (bei Allah)?' Sie antworten: 'Sie suchen Zuflucht (bei Dir) vor dem Höllenfeuer.' Er fragt dann: 'Und haben sie es gesehen?' Sie sagen: 'Nein! Bei Allah, sie haben es nicht gesehen.' Er fragt: 'Wie wäre es, wenn sie es gesehen hätten?' Sie sagen: 'Wenn sie es gesehen hätten, würden sie es noch stärker meiden und noch größere Angst davor haben.' Er sagt: 'So mache Ich euch zu Zeugen, dass Ich ihre Sünden vergeben habe.' Da sagt einer der Engel: 'Unter ihnen aber ist Soundso, der nicht zu ihnen gehört, der (nur) wegen einer (anderen) Sache gekommen war.' Er (Allah) sagt: 'Sie sind die Sitzungsgenossen, und wer mit ihnen zusammensitzt, dem soll kein Unglück geschehen!'"[5]

Ein Mensch wird ständig von zwei Engeln begleitet. Der eine schreibt seine guten und der andere seine schlechten Taten auf.

Alles, was der Mensch sagt, wird registriert. AllahI sagt: "Über euch sind wahrlich Hüter (eingesetzt), edle, die (alles) registrieren und die wissen, was ihr tut.", (82:10-12).

Und "... wo die beiden Empfänger (der Taten) empfangen, zur Rechten und zur Linken sitzend. Kein Wort äußert er, ohne dass bei ihm ein Beobachter bereit wäre.", (50:17-18).

Der Gesandte Allahs, , sagte: "Ich sehe, was ihr nicht seht. Der Himmel ächzt, und er ist berechtigt zu ächzen. Denn es gibt nicht einmal Platz für vier Finger, auf dem nicht ein Engel seine Stirn vor Allah niedergeworfen hat...", (Tirmidhi 2312; Ibn Madscha 4190).

Engel sind zwar aus Licht erschaffen und unsichtbar für das menschliche Auge, doch mit der Erlaubnis Allahs können sie die Gestalt des Menschens annehmen, wie:

- es in dem Hadith von Dschibril der Fall ist,

- der Engel Dschibril, der vor Maryam erschien (siehe Quran 19:17-19) und

- Dschibril, der sich dem Gesandten Allahs zweimal in seiner wahren Gestalt mit seinen sechshundert Flügeln zeigte, während er den ganzen Horizont bedeckte.”, (Buchari 3060).

Wir haben Beweise, dass die Engel beten wie wir und dabei in Reihen stehen wie wir. Deshalb müssen wir wie die Engel im Gebet stehen und nicht wie die Scheiyatin. Laut einem Hadith sagten die Gefährten: Der Gesandte Allahs, , ist zu uns hinausgetreten (um das Gebet zu verrichten) und sagte: "Wollt ihr nicht so in Reihen stehen wie die Engel bei Ihrem Herrn stehen? Wir fragten: O Gesandter Allahs, und wie stehen die Engel bei Ihrem Herrn? Er antwortete: Sie vervollständigen die vorderen Reihen und stellen sich dicht nebeneinander." Muslim 430

Und sie vollziehen die Hadsch in jedem der sieben Himmel wie wir die Hadsch vollziehen und führen alle Befehle Allahs aus.

All diese Angaben über die Engel machen immun gegen Lügen der Sekten, gegen falsche Legenden und Aberglauben.

 3. Iman an die Kutub (die Bücher)

Iman an die Bücher Allahs, welche nicht verfälscht sind. Denn es gibt zahlreiche Beweise, dass die Thora und Evangelien verfälscht sind, wie es in Quran heißt:

يُحَرِّفُونَ الْكَلِمَ عَنْ مَوَاضِعِهِ (النساء:46)

„Verdrehen manche den Sinn der Worte…“ (4:46)

Und der Beweis, dass sie sagen, Isau sei der Sohn Allahs und sie sagen, Allah sei arm und sie seien die Reichen und sie erlaubten den Wucher und die Juden erklärten Unzucht mit den Frauen anderer außer mit ihren eigenen Frauen für erlaubt.

Wir glauben an den Quran, als das offenbarte Wort von AllahI das Dschibril hörte und an den Gesandten der Erde, Muhammad  überbrachte; der Quran, welcher bis zum Ende der Zeit unverfälscht bleiben wird, hat alle anderen der zuvor niedergesandten Bücher abgelöst, womit sie ihre Gültigkeit verloren haben.

Der Iman an die herabgesandten Bücher beinhaltet jene Bücher, die uns aus dem Quran bekannt sind: Die Schriften Abrahams, die Schriften (87:18-19) und die Thora (As-Suhuf und At-Tawrrah), die zu Moses herabgesandt wurden sowie das Evangelium (Injil) zu Jesus, die Psalmen (Az-Zabur) zu David und der Quran zum letzten Gesandten, Muhammad; Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen.

Der Muslim glaubt allgemein an diese offenbarten Bücher, jedoch in ihrer wahren und unverfälschten Form, so wie sie von Allah, gepriesen sei Er, herabgesandt wurden, und nicht an die gegenwärtigen und veränderten Bücher der Ahlul Kitab (Leute der Schrift: Juden, Christen). Allah sagt:

قُلْ آمَنْتُ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ مِنْ كِتَابٍ[الشورى:15].

"Und sag: Ich glaube an das, was Allah an Büchern herabgesandt hat", 42:15.

Und man (ein Muslim/eine Muslima) muss dem Letzten folgen und danach handeln - und das ist der edle Quran. Denn alles andere, wenn auch etwas davon unverfälscht geblieben ist (wobei es schwierig oder gar unmöglich ist, zu wissen, was noch authentisch ist), ist durch den Quran ersetzt worden.

Im Gegensatz zum Quran sind die beiden Schriften As-Suhuf und Az-Zabur verloren gegangen. Die Thora und das Evangelium unterliegen seit geraumer Zeit Verfälschungen, mittels derer die Worte Allahs von Menschen sowohl entfernt als auch durch andere ersetzt beziehungsweise erweitert worden und daher äußerst verzerrt und entfremdet sind, so dass sie letztlich nicht mehr die wahren Offenbarungen Allahs darstellen, sondern ihnen widersprechen.

Was den Quran als die letzte Offenbarung betrifft, ist jedes seiner Worte, jeder seiner Buchstaben sowie seine Schreibweise, Betonung und seine Bedeutungen, die dem Gesandten Allahs offenbart wurden, vor jeglicher Verfälschung geschützt. Denn Allah, gepriesen sei Er, hat den Schutz des Qurans nicht den Menschen überlassen, sondern Selbst übernommen, wobei ErI sagt: "Gewiss, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.", (15:9).

AllahI erwähnt nicht alle Namen der offenbarten Schriften, die Er an viele Gesandten und Propheten sandte, sondern Er erwähnt, dass jeder dieser Gesandten die Botschaft Allahs an sein Volk übermittelte und ihnen den Weg der Rechtleitung zeigte, den Weg des Tauhid, der Glaube an Seine Herrschaft (Rububiyyah), Seine Anbetung (Uluhiyyah), Seine Namen und Attribute (Asmai´ und Sifat). Allah ließ die Menschen nicht in Finsternissen zurück und ließ sie nicht verloren gehen; wahrlich, Allah ist gegenüber den Menschen mitleidig, und Er sandte ihnen Schriften und Gesandte.

Bezüglich anderer Schriften sind keine authentischen Überlieferungen mit zuverlässigen Überlieferungsketten vorhanden. Mündlich wurden sie ebensowenig authentisch und wahrheitsgemäß überliefert. Der Quran wurde bereits zu den Lebzeiten des Prophten Muhammads  von zahlreichen Gefährten Buchstabe für Buchstabe auswendig gelernt und sowohl mündlich als auch schriftlich in einer zuverlässigen Weise überliefert, wie sie die Menschheit kein zweites Mal kennt. Bis heute gibt es in jeder Generation Millionen Muslime, die den Quran auswendig lernen.

Die offenbarten Bücher und ihre Ahkam (Gesetze) vor der Offenbarung des Qurans waren nur für ein bestimmtes Volk und für eine bestimmte Zeit gültig. Der Quran ist jedoch für das ganze Universum und bis zum Tage der Auferstehung gültig. Nicht nur für Araber oder im Rahmen einer kleinen Gemeinde. Nein, für alle Völker der Erde und für alle Lebensbereiche, also allumfassend für Politik, zwischenmenschliche Beziehungen, Beziehungen zwischen Staat und Volk, zwischen dem Mensch und Allah, für Moral, Kleidungsvorschriften, das Vertragsrecht, Strafrecht usw.

Sogar die Sprache des Qurans ist die Quelle der arabischen Morphologie, Syntax und Phonologie; eine Hochsprache, auf welche keine gebildete arabischsprechende Person verzichten kann, so wie es bei der Gesetzgebung der Fall ist. Der Quran stellt also die erste Quelle der Gesetzgebung, zumindest theoretisch, in der islamischen Welt dar und die Sunna die zweite Quelle. So steht die Sunna ebenso als zweite Quelle für die arabische Sprache. Arabisch ist eine lebendige Sprache, welche auch von Millionen Nichtarabern gesprochen wird. Dies alles ist bei den ursprünglichen Sprachen anderer Schriften nicht der Fall, welche heute kaum noch jemand versteht.

Ferner enthält der Quran zahlreiche wissenschaftliche Wunder, die beweisen, dass es sich um eine Offenbarung durch höchste Kräfte handelt und kein Menschenwerk ist, und Wunder, die durch die moderne Wissenschaft nachvollziehbar sind.

4. Iman an Seine Rusul (Gesandten)

Hier geht es um den Iman an Seine Gesandten, von denen Allah zahlreiche an die Menschheit sandte, um sie rechtzuleiten. Namentlich sind uns 25 von ihnen aus dem Quran bekannt.[6] Der letzte von ihnen ist Muhammad, dessen Botschaft die letzte an die Menschheit ist.

Folgend eine Erläuterung zum Unterschied zwischen den Rusul und Anbiya´ (Gesandten und Propheten) Allahs:

Rasul (der Gesandte)

Es gibt viele ausführliche Ansichten darüber. Allgemein gesehen kann man sagen, dass ein Rasul (Gesandter) ein Mensch ist, der von Allah mit einer neuen Gesetzgebung entsandt wurde. Er empfängt Offenbarungen, welche er verkündet. Wie Ibrahim, Noh, Musa, Isa (Jesus) und Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen. Diese fünf Gesandten Allahs werden auch die Ulu Al-´Azm (‚die Entschlossenheit besaßen‘ / ‚die Standhaften‘) genannt, deren Rolle im Quran und in der Sunna besonders hervorgehoben wird. Vielen Christen und Juden ist nicht bewusst, welch eine hohe Stellung Moses und Jesus im Islam genießen. Ein Rasul ist gleichzeitig auch ein Nabi (Prophet), jedoch gilt das nicht für den umgekehrten Fall.

Nabi (Prophet)

Ein Prophet ist ein Mensch, der von Allah beauftragt wurde, eine bereits vorangegangene entsandte Botschaft weiter zu verkünden, also keine von Allah neue Botschaft, so wie es bei Idris und den Propheten der Juden, welche Moses folgten, der Fall war.

AllahI ließ seinen Gesandten und Propheten zahlreiche Wunder zuteil werden. Noah mit der Sintflut und seiner Arche, Moses mit seinem Stab und vielen anderen Wundern, die er Pharao gegenüber erbrachte. Auch Jesus, welcher mit der Erlaubnis Allahs einige Tote lebendig machte und Kranke heilte und selbst durch ein Wunder zur Welt kam, nämlich ohne Vater gezeugt worden zu sein. Und auch die Wunder des letzten Gesandten Allahs, Muhammad , die mehr als 1200 an der Zahl sind, wobei das wichtigste, größte und ewige Wunder der edle Quran darstellt.

Die besten Menschen sind die Rusul, nach ihnen die Anbiya´ und dann die Awliya´. Doch wer sind die Awliya`?

Imam Schafii sagte, er wüsste nicht, wer die Awliya sonst sein könnten außer die Ulama.

Trotz unzähliger Veränderungen ist in den Evangelien und der Thora die Tatsache vorhanden, dass alle Gesandten und Propheten von Adam über Noah, Abraham und Moses bis zu Jesus alle die gleiche Botschaft verkündeten: Das es nur einen einzigen Gott gibt, der Herr aller Dinge. Im Quran berichtet AllahI dass es eine hohe Anzahl von Gesandten und Propheten gab, deren genaue Zahl und Namen jedoch nur ErI kennt. Alle besaßen den vorzüglichsten Charakter.

Jesus wird im Islam als wertvoller und edler Prophet und Gesandter erwähnt und seine Mutter Mariyam als aufrichtige und rechtschaffene Frau. In der Zeit zwischen dem Erscheinen Jesus‘ und dem Erscheinen Muhammads kamen weder andere Propheten noch Gesandte.

Muhammad  stellt das Siegel des Prophetentums dar und war somit der letzte Gesandte und Prophet und der Quran das letzte Buch an die Menschheit, bis zum Tage der Auferstehung.

Die Botschaft und der Kern des Auftrages aller Gesandten und Propheten von Adam bis Muhammad, dreht sich um einen zentralen Punkt: Allah alleine zu dienen und nichts und niemandem außer Ihm zu dienen. So ist ein Muslim ein Allah Ergebener, der sich Seinen Befehlen unterwirft. Es lohnt sich, die Aufgabe der Gesandten im Quran aufmerksam zu lesen. In folgender Aya wird beispielsweise das Urteil in Bezug darauf klar, wenn jemand nur an einige Gesandte und Propheten glaubt und an andere nicht. AllahI sagt: "Diejenigen, die Allah und Seine Gesandten verleugnen und zwischen (dem Iman an) Allah und Seinen Gesandten[7] einen Unterschied machen wollen und sagen: ´Wir glauben an die einen und verleugnen die anderen`, und einen Weg dazwischen einschlagen wollen, das sind die wahren Ungläubigen. Und für die Ungläubigen haben wir eine schmachvolle Strafe bereitet. Diejenigen aber, die an Allah und Seine Gesandten glauben und keinen Unterschied zwischen jemandem von ihnen machen, denen wird Er ihren Lohn geben. Allah ist Allvergebend und Barmherzig", (4:150-152).

Allah schickte Gesandte aus den Reihen der Menschen und nicht der Engel, damit die Menschen ihrem Vorbild realistisch folgen können und nicht sagen: Sie sind doch Engel und wir sind Menschen.

5. Iman an Yawmul Qiyama (den Tag der Auferstehung)

Der Iman an den Tag der Auferstehung gehört ebenfalls zu den sechs Säulen des Imans und ist somit ein fester Bestandteil des islamischen Glaubens. Dieser Iman beinhaltet auch die Befragung im Grab, Barzach (die Zwischenphase, trennendes Hindernis), die Wiedererweckung nach dem Tod, die Sirat, der Tag der Abrechnung und die Waage, Dschanna (das Paradies) und Dschahannam (die Hölle).

Der Tod ist das Ende der Prüfung eines Menschen, jedoch nicht das Ende des Menschen. AllahI sagt: "Jede Seele wird den Tod kosten. Und Wir prüfen euch mit Schlechtem und Gutem als Versuchung. Und zu Uns werdet ihr zurückgebracht.", (Al-Anbiya´, 21:35) und: "Jede Seele wird den Tod kosten. Hierauf werdet ihr zu Uns zurückgebracht. Diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, werden Wir im (Paradies)garten ganz gewiss Obergemächer zuweisen, unterhalb derer Flüsse strömen; ewig darin zu bleiben. Wie trefflich ist der Lohn, derjenigen, die (gut) handeln, die standhaft sind und sich auf ihren Herrn verlassen.", (Al-Ankabut, 29:57-59).

Malakul Mawt (der Todesengel) hat den Auftrag, die Seelen dem Körper zu entziehen. Nach dem Tod folgt die Phase des Übergangs zwischen dem Tod und der Wiederauferstehung, Barzach genannt. Dies ist die Zwischenphase, die Zeit in der eine Seele nach dem Tod verweilt und auf den Jüngsten Tag wartet. Anschließend folgt das Jenseits, das Leben nach dem Tod, also die Auferstehung, mit welcher der Ausgang das Paradies oder die Hölle sein wird - das ewige Leben ohne Sterben. Allah, Ta´ala, sagt: "Wenn dann der Tod zu einem von ihnen kommt, sagt er: `Mein Herr, bringt mich zurück, auf das ich rechtschaffen handele in dem, was ich hinterlassen habe.`Keineswegs! Es ist nur ein Wort, das er (so) sagt; hinter ihnen wird ein Barzach (trennendes Hindernis) sein bis zu dem Tag, da sie auferweckt werden. Wenn dann ins Horn geblasen wird, dann wird es zwischen ihnen keine Verwandtschaft mehr geben an jenem Tag, und sie fragen sich nicht mehr gegenseitig. Wessen Waagschalen schwer sein werden, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht. Wessen Waagschalen aber leicht sein werden, das sind diejenigen, die ihre Seelen verloren haben; in der Hölle werden sie ewig bleiben.", (Al-Mu`minun 23:99-104).

Da der Tod der letzte Tag in diesem Leben ist und alles vorbei sein wird, wird er auch gerne als der Jüngste Tag des Einzelnen angesehen. Die Konsequenzen der Taten des diesseitigen Lebens wird jeder alleine ziehen müssen beziehungsweise die Belohnung für seine Taten. Und der Tag der Auferstehung wird zweifellos kommen, doch wann dieser Zeitpunkt eintritt, das weiß alleine AllahI. Er sagt: "Sie fragen dich nach der Stunde, für wann sie feststeht. Sag: „Das Wissen darüber ist nur bei meinem Herrn. Nur Er wird sie zu ihrer Zeit erscheinen lassen. Schwer lastet sie in den Himmeln und auf der Erde. Sie wird nur plötzlich über euch kommen. Sie fragen dich, als ob du gut unterrichtet über sie seiest. Sag: Das Wissen darüber ist bei Allah. Aber die meisten Menschen wissen nicht.", (Al-A’raf, 7:187).

6. Iman an Al-Qadar (die Vorherbestimmung)

"... und du sollst an die Vorherbestimmung glauben, (dass Allah alles bestimmt hat), sei es gut oder schlecht.“

Der Iman an Al-Qadar gehört zu den 6 Säulen des Imans und ist somit ein fester Bestandteil des islamischen Glaubens.

Im Hadith von Dschibril ist mit "Der erste, der Al-Qadar erwähnte, war..." der erste gemeint, der Al-Qadar leugnete und vom rechten Weg abwich. Ein Mann namens Ma´bad Al-Dschuhani aus Basra war der erste Gründer einer Sekte, die behauptete, dass es Al-Qadar nicht gebe, dass AllahI die Angelegenheiten erst kenne, wenn sie eintreten und dass Allah nichts auf Lawh Al-Mahfud (der wohlbehüteten Tafel) niedergeschrieben habe. Deshalb distanzierte Ibn Umar sich von solchen Menschen und verkündete, dass ihnen keine gute Tat Nutzen bringe und er „nichts mit ihnen gemein habe und sie nichts mit ihm, denn sie sind keine Muslime, solange sie nicht an Al-Qadar glauben“.

Nachdem Ibn Umar das Urteil über diese Qadariya-Leute erklärte, tat er dies nicht, ohne, wie es ein Gelehrter oder Talibul Ilm tun würde, auch den Beweis für sein Urteil zu erbringen. Hier folgte gleich sein Beweis aus dem bekannten vollständigen Hadith, dass Al-Qadar ein Bestandteil des Imans ist und der als wichtiger Beweis für Iman an Al-Qadar gilt:

Yahya Bin Ya´mar berichtete: Der Erste, der Al-Qadar* erwähnte, war Ma´bad Al-Dschuhani in Basra. Ich brach mit Humeid Bin Abdurrahman Al-Himyari als Pilger (zur Umra) auf. Wir sagten uns: Wenn wir einen Gefährten des Gesandten Allahs träfen, würden wir ihn fragen, was er über Al-Qadar weiß. Da wurden wir (von Allah) zum Erfolg geleitet und trafen in der (Alharam-) Moschee auf Abdullah Bin Umar Bin Al-Chattab. Mein Gefährte und ich gingen auf ihn zu und begaben uns an seine Seite. Einer von uns zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken. Ich ging davon aus, dass mein Gefährte mir das Sprechen überlassen würde. (So) sprach ich ihn an und fragte: O Abu Abdurrahman! Bei uns sind Leute erschienen, die (sogar) den Quran rezitieren und sich Wissen aneignen – und sie sprachen weiter über ihre Lage- und sie behaupten, dass es kein Qadar (Vorherbestimmung) gebe und Allah von der Angelegenheit erst erfahre, wenn sie eingetreten ist. Er (Abdullah Bin Umar) erwiderte:

Wenn du sie triffst, teile ihnen mit, dass ich nichts mit ihnen zu schaffen habe und sie nichts mit mir zu schaffen haben. Bei Dem Abdullah Bin Umar schwor, wenn einer von ihnen so viel Gold wie von der Größe des Berges Uhud (auf dem Wege Allahs) ausgäbe, würde Allah es von ihm nicht annehmen, bis er an Al-Qadar glaubt. Anschließend sagte er:

Mein Vater Umar Bin Al-Chattab erzählte mir: Als wir eines Tages beim Gesandten Allahs saßen, erschien bei uns ein Mann in vollkommen weißer Kleidung mit tiefschwarzem Haar. An ihm waren keine Reisespuren zu sehen und niemand von uns kannte ihn. Er setzte sich zum Propheten, seine Knie berührten die des Propheten und er legte seine Hände auf seine Oberschenkel[8] und fragte: „O Muhammad! Erzähl mir, was Islam bedeutet.“

Der Prophet  sagte: „Islam bedeutet, dass du

 1. bezeugst, dass es keinen Anbetungswürdigen außer Allah gibt und dass Muhammad Sein Gesandter ist,

 2. und dass du das Gebet verrichtest,

 3. die Zakat entrichtest,

 4. im Monat Ramadan fastest

 5. und die Wallfahrt zum Hause Allahs unternimmst, sofern du dazu in der Lage bist.“ Der Mann sagte: „Das ist richtig!“

Wir waren erstaunt, dass er fragt und gleichzeitig die Antwort als Wahrheit bestätigt.

Dann fragte er: „Erzähle mir, was Iman bedeutet! “ Der Prophet sagte: „Iman bedeutet, an

 1.Allah,

 2. an Seine Engel,

 3. an Seine Bücher,

 4. an Seine Gesandten,

 5. an den Jüngsten Tag,

 6. und an die Vorherbestimmung zu glauben, (welche Allah bestimmt hat), sei sie gut oder schlecht.“

Der Mann sagte: „Das ist richtig! Jetzt erzähle mir vom Ihsan (die höchste Stufe der Güte, des Wohltuns, des rechten Tuns).“

Der Prophet, sagte: „Du sollst Allah so anbeten, als sähest du Ihn, denn, wenn du Ihn nicht siehst, Er sieht dich doch.“ Der Mann sagte: „Erzähle mir von der Stunde (dem Jüngsten Tag).“ Der Prophet sagte: „Darüber weiß der Befragte nicht mehr als der Fragende.“

Der Mann sagte dann: „So erzähl mir von den Vorzeichen der Stunde (des Jüngsten Tages). Der Prophet, sagte:(Zu ihnen gehört), dass die Dienerin ihren Herrn gebärt und dass barfüßige, nackte, mittellose Schafhirten hohe Gebäude errichten.“ Schließlich ging der Mann fort und ich blieb noch eine Weile.

Dann fragte der Prophet: „O Umar, weißt du, wer dieser (Mann) war, der diese Fragen stellte?“ Ich sagte: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten!“ Er, sagte: „Er ist Dschibril (Gabriel), der gekommen ist, um euch eure Religion zu lehren.“

Muslim 8, Tirmidhi 261, Nasai 4990, Ibn Madscha 63

Ich räume ein, dass diese kurze Erläuterung für ein umfassendes Verständnis bei Weitem nicht ausreichend ist, da Al-Qadar ein sehr kompliziertes Thema ist, worüber man sich viele Vorträge anhören und viele Bücher lesen sollte. Eine Prüfung des Imans liegt auch darin, in welchem Maße man sich Allah fügt. Während ich diese Zeilen schreibe zittere ich. Denn, wenn brillante Gelehrte bei diesem Thema Fehler begehen könnten, wie kann dann erst ich der Sache gerecht werden? Ich bitte AllahI mich rechtzuleiten und aus meinen Zeilen etwas Verständliches hervorzubringen. Zu dieser Prüfung und der Stärke des Imans gab es zahlreiche Auseinandersetzungen, und viele ließen dem schwachen Menschenverstand freien Lauf und rissen die Verse bezüglich Al-Qadar aus dem Kontext. Da man Al-Qadar auf der Basis des menschlichen Verstandes nur sehr begrenzt erfassen kann, führte es dazu, dass sie in ihren Debatten darüber in dieser beschränkten Form zu philosophieren begannen und letztlich scheiterten. Imam Ibn Qayyim stellte die Frage: "Was ließ denn die Qadariya, Murji‘a, Chawarij, Mu‘tazila und andere Bid‘a-Leute vom geraden Weg abweichen außer ihre Fehlinterpretation über Allah und Seinen Gesandten?"

Wer jedoch dem Quran und der Sunna folgt wird auch hier, in dieser komplexen Thematik, nicht irregehen. Wer sich aber nur auf seinen Verstand verlässt, wird verlassen sein, obwohl der Islam den Verstand nicht geringschätzt, ihm im Gegenteil einen hohen Stellenwert einräumt. Die Technologie und ähnliche Aspekte gehören zum fassbaren Bereich des menschlichen Verstandes, doch in Bezug auf den Glauben an die sechs Säulen des Imans müssen wir zu den Texten aus dem Quran und der Sunna zurückkehren. Der menschliche Verstand kann Al-Qadar nicht selbstständig begreifen und verstehen, weil dies zu den Verborgenheiten Allahs gehört. Wir glauben an das, was Allah uns in Seinem Buch und durch Seinen Gesandten, mitteilte und glauben ebenso an das Verborgene, über das Allah uns nicht in Kenntnis gesetzt hat. Wir besitzen den Iman an Seine vollkommene Gerechtigkeit. ErI wird nicht danach gefragt, was Er tut, doch die Menschen werden gefragt und zur Rechenschaft gezogen: "Er wird nicht befragt nach dem, was Er tut; sie aber werden befragt.", (Al-Anbiya´, 21:23).

Die Vollständigkeit des Imans an Al-Qadar hängt von den folgenden vier Maratib (Stufen des Al-Qadar) ab:

 مراتب القدر أربع هي: العلم، الكتابة، المشيئة، الخلق

 المرتبة الأولى: مرتبة العلم:

1. Das Wissen (Bzgl. des Wissens Allahs): Ein Muslim, eine Muslima besitzt den Iman, dass Allah Allwissend und Sein Wissen allumfassend ist, ungeachtet, um welches noch so kleine Detail oder, um welch noch so unvorstellbar große Sache es sich handelt. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. ErI weiß im voraus, was Er mit wem, wie und wo macht und welches Geschöpf was, wann und wie tut.

المرتبة الثانية:مرتبة الكتابة:

2. Das Niederschreiben: Ein Muslim, eine Muslima besitzt den Iman, dass Allah alles bereits fünfzigtausend Jahre bevor Er die Himmel und die Erde erschuf auf Al-Lauh Al-Mahfudh niederschrieb und damit festlegte.

Allah, Ta´ala, sagt:"Weißt du denn nicht, dass Allah weiß, was im Himmel und auf der Erde ist? Gewiss, das steht in einem Buch; gewiss, das ist Allah ein Leichtes.“, (Al-Hadsch 22:70).

Amr Bin Al-´As berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs sagen: "Allah schrieb Al-Maqadir (die Vorherbestimmung) der Schöpfung 50.000 Jahre, bevor Er die Himmel und die Erde erschuf, nieder.", (Muslim und Tirmidhi). Und in einem anderen Hadith sagte der Gesandte Allahs weiter: "Als erstes erschuf Allah den Stift und Er sagte zu ihm: Schreib! Er fragte: O Herr, was soll ich schreiben? Er sagte: Schreib die Bestimmung aller Dinge bis zum Beginn der Stunde nieder.", (Abu Dawud 4700, und von Albani als sahih eingestuft). Das heißt, dass alles Glück, jedes Leid, sämtliche Entwicklungen in dieser Welt oder auf einem anderen Planeten Allah in jedem Detail bereits bekannt sind, lange bevor sie sich ereignen. AllahI sagt: "Kein Unglück trifft ein auf der Erde oder bei euch selbst, ohne dass es in einem Buch (verzeichnet) wäre, bevor Wir es erschaffen – gewiß, dies ist Allah ein Leichtes.", (Al–Hadid 57:22).

المرتبة الثالثة: مرتبة الإرادة والمشيئة:

3. Der Wille Allahs: Ein Muslim, eine Muslima besitzt den Iman, dass Allahs Wille nicht aufzuhalten ist und keine Ereignisse, ob gute oder schlechte, ohne Seinen Willen eintreten. Allah sagt: "Er ist es, Der euch im Mutterleib gestaltet, wie Er will.", (3:6). "Und dein Herr erschafft, was Er will, und wählt.", (28:68) und: "Allah tut, was Er will.", (14:27).

المرتبة الرابعة:مرتبة الخلق:

4. Die Schöpfung: Ein Muslim, eine Muslima besitzt den Iman, dass Allah das gesamte Universum und alle Lebewesen erschuf. Ebenso hat Er sämtliche ihrer Handlungen erschaffen, wie Er im Quran sagt: „wo doch Allah euch und das, was ihr tut, erschaffen hat?“, (37:96).

Das heißt, alles, was geschieht, geschieht durch Seine Erlaubnis, die des Schöpfers,: „Allah ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles.“, (Az-Zumar 39:62). Allah gibt dem Menschen die Fähigkeiten, zwischen Gut und Schlecht unterscheiden zu können und lässt ihn aus dieser Fähigkeit heraus entscheiden. Al-Qadar steht nicht im Widerspruch zum freien Willen des Menschen. Denn dieser kann frei entscheiden, ob und wie er etwas tun oder unterlassen möchte, ob er Allah gehorcht oder Sünden begeht, ob er Menschen freundlich oder unfreundlich behandelt usw. Wenn jemand jedoch beispielsweise zittert, so geschieht das ohne seinen Willen.

Über den freien Willen des Menschen sagt Allah: "Das ist der wahrhaftig (eintreffend)e Tag. Wer nun will, nimmt zu seinem Herrn eine Heimkehr.", (An-Naba´ 78:39) und "Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Ihr kommt (nur) zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr (nur), was sie verdient hat.", (Al-Baqara 2:286). Das heißt, die Menschen haben von Allah die Fähigkeit erhalten, eigenverantwortlich zu handeln.

Ein Muslim hat keinen Einwand gegen Al-Qadar, wenn er arm oder schwach ist, weil er weiß, dass krank oder gesund sein, groß oder klein, arm oder reich sein zum Al-Qadar Allahs gehören, und Er lässt jedem zukommen, was Er will. Der Iman an Al-Qadar verlangt, dass man sich um alles bemüht, und wenn man Erfolg hat, so ist das ein Teil der Vorherbestimmung Allahs. Und wenn jemand in einer Sache scheitert, resigniert er nicht, sondern übt Geduld, weil er weiß, dass es sich um Al-Qadar handelt. Allah, subhana, sagt: "Kein Unglück trifft ein auf der Erde oder bei euch selbst, ohne dass es in einem Buch (verzeichnet) wäre, bevor Wir es erschaffen – gewiss, dies ist Allah ein Leichtes-, damit ihr nicht betrübt seid über das, was euch entgangen ist, und euch nicht (zu sehr) freut über das, was Er euch gegeben hat. Und Allah liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist...", (Al-Hadid 57:22-23).

Ein Muslim, eine Muslima weiß, dass alles, was für ihn/sie als Al-Qadar feststeht, eintreten wird und alles, was für ihn/sie nicht feststeht, nicht eintreten wird. Der Gesandte Allahs , sagte: "...Strebe nach dem, was dir nützt, bitte Allah um Beistand und sei nicht untätig! Sollte dir etwas passieren, dann sage nicht: Wenn ich doch nur dies und jenes getan hätte! Sondern sage: Allah hat es bestimmt, und was Sein Wille ist, macht Er. Denn „wenn“ öffnet dem Satan die Tür.“, Sahih Muslim, Nr. 2664. Ferner besitzen die Muslime den Iman, dass alles, was mit der Vorherbestimmung festgelegt ist, eben in der bestimmten Menge und Art und Weise eintreten wird. Bezüglich der Frage Maryams (Marias), wie sie ein Kind bekommen konnte, sagt AllahI im Quran: "Sie (Maryam) fragte: Mein Herr, wie sollte ich ein Kind haben, wo mich (doch) kein menschliches Wesen berührt hat? Er (der Engel,) antwortete: So (wird es sein); Allah erschafft, was Er will. Wenn Er eine Angelegenheit bestimmt (qada‘), so sagt Er zu ihr nur: `Sei!` und so ist sie.", (Al-i-Imran 3:47).

Deswegen empfahl der Gesandte Allahs  Ibn Abbas:

„...Wenn du jemanden bittest, dann bitte Allah. Wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah. Und du musst wissen: Wenn die gesamte Menschheit beschließt, dir in einer Sache zu nutzen, wird sie dir nur in dem nutzen, was Allah bereits für dich niedergeschrieben hat, und wenn sie beschließt, dir in einer Sache zu schaden, wird sie dir nur in dem schaden, was Allah bereits für dich niedergeschrieben hat. Die Schreibfedern sind erhoben und die Tinte ist getrocknet.“[9]

Aus einer anderen Überlieferung: „Bewahre Allah, dann findest du Ihn bei dir. Kenne Allah in Wohlstand, dann kennt Er dich in der Not. Wisse, was dich verfehlte, sollte dich nicht treffen. Was dich aber trifft, hätte dich nicht verfehlt...“

Alle Ereignisse geschehen nach dem Willen Allahs, ob die Menschen es wollen oder nicht; sie können sie nicht beeinflussen, wie zum Beispiel die Geburt eines Menschen, wann er stirbt, sein Geschlecht, seine Eltern, ob er schön oder weniger schön, klug, dumm, groß oder klein sein wird. Ein Muslim ist mit dem zufrieden, was AllahI für ihn bestimmt hat. Allah, ta´ala, sagt: "Und dein Herr erschafft, was Er will, und wählt. Ihnen steht es aber nicht zu, zu wählen. Preis sei Allah! Erhaben ist Er über das, was sie (Ihm) beigesellen.“, (Qasas 28:68).

Ein Mumin übt Geduld in allen Angelegenheiten - wenn er beispielsweise krank wird oder jemand aus seinem Familienkreis verstirbt - weil er weiß, dass seine Geduld ihn mittels Al-Qadar von seinen Sünden befreit. Allah sagt: "Wenn Allah dir Unheil widerfahren lässt, so kann es keiner hinwegnehmen außer Ihm. Und wenn Er für dich etwas Gutes will, so kann keiner Seine Huld zurückweisen. Er trifft damit, wen Er will von Seinen Dienern. Er ist der Allvergebene und Barmherzige.", (Hud 11:107).

Der Mensch muss sich erst vor Allah verantworten, wenn er sich ohne Zwang für etwas entschieden hat und seine geistigen Fähigkeiten nicht eingeschränkt sind.

Er zwingt ihnen keine Handlungen auf, um sie danach zu bestrafen. Das geziemt der Gerechtigkeit Allahs nicht. Vielmehr lässt Er sie mit ihrem begrenzten Wissen eigene Entscheidungen treffen. Aus diesem Grund tragen dann die Menschen am Tage der Auferstehung die Verantwortung für ihre freiwillig verrichteten Taten.

Allah hat zwei Wege geschaffen, den des Guten und den des Bösen. ErI sagt: "…und ihn (den Menschen) beide Hochebenen[10] geleitet?", (Al-Balad 90:10), und Er befiehlt den Menschen, den geraden Weg zu beschreiten und verspricht denjenigen, die ihm gehorchen, eine große Belohnung. Und Er warnt die Menschen vor Kufr und in die Irre zugehen, wofür Er ihnen eine harte Strafe androht. AllahI will, dass Seine Diener den Weg des Guten, des Imans, wählen. ErI sagt: "Wenn ihr ungläubig seid, so ist Allah eurer unbedürftig, obgleich Er mit dem Unglauben für Seine Diener nicht zufrieden ist.", (Az-Zumar 39:7) und "Und sag: (Es ist) die Wahrheit von eurem Herrn. Wer nun will, der soll glauben, und wer will, soll ungläubig sein.“, (Al-Kahf 18:29) und "Wir haben ihn (den Menschen) ja den (rechten) Weg geleitet, ob er nun dankbar oder undankbar sein mag.“, (Al-Insan 76:3).

Ein Muslim eine Muslima weiß, dass AllahU die Versorgung und das Alter jedes Einzelnen bestimmt hat und keine Seele sterben wird, bevor sie ihre Versorgung vollständig verbraucht hat. Allah sagt: "Und im Himmel ist eure Versorgung und das, was euch versprochen wird. Beim Herrn des Himmels und der Erde, das ist gewiss so wahr, gleichermaßen wie ihr reden könnt.", (Ath-Thariat 51:22-23). Ein Muslim ist beruhigt, wenn er weiß, dass niemand seine Versorgung zurückhalten kann und sagt, was Al-Hassan Al-Basri, rahimahullah, sagte: "Als ich wusste, dass kein anderer meine Versorgung nehmen kann, war mein Herz beruhigt." Doch ein Muslim bleibt nicht untätig und wartet nicht, bis diese Versorgung kommt. Er darf die Asbab (Ursachen) nicht vernachlässigen, die die Versorgung mit sich bringen. Das gehört zu AllahsU, Al-Qadar. Hätten die Sahaba (Gefährten) es nicht so verstanden, wären sie nicht in dem Eifer gewesen, in dem sie sich stets befanden und wären damit nicht solche Vorbilder geworden. Sie waren ununterbrochen für das Gute tätig, wie ein Bienenstock. Und was die Resultate ihrer Bemühungen anbelangte - dabei verließen sie sich stets auf Allah.

Wenn der Mensch sich bemüht, Tawakull übt und sich dabei auf Allah verlässt, wird ihm Allah reichlich geben. Der Gesandte Allahs sagte: „Wenn ihr auf Allah vertraut, mit aufrichtigem Vertrauen, wird Er für euren Lebensunterhalt sorgen wie Er für die Vögel sorgt. Morgens fliegen sie mit leerem Magen aus und abends kehren sie mit vollem Magen zurück.“[11]

Sie verlassen ihr Nest und fliegen aus, wie es in diesem Hadith heißt. Sie bleiben nicht untätig, sondern bemühen sich. So sollte man seinen Lebensunterhalt immer auf Halal-Wegen verdienen, während man darauf vertraut, dass Allah die Versorgung ermöglicht.

Ein Muslim, eine Muslima besitzt den Iman, dass die Vorherbestimmung Allahs und Seine Geheimnisse der Plan für Seine Schöpfung ist, worüber Er keinen Engel und keinen Gesandten etwas wissen ließ. Aus diesem Grund wäre es naiv, sich mit dem begrenzten menschlichen Verstand und Horizont darüber zu vertiefen.

Zu den Eigenschaften AllahsI gehört, dass Er absolut gerecht ist und Seine allumfassende Gerechtigkeit keine Grenzen kennt. Daher geziemt es AllahI nicht, dem Menschen gegenüber ungerecht zu sein, ihm eine Tat aufzuzwingen und ihn dafür zu bestrafen. Wenn einem Menschen etwas anderes von Satan eingeflüstert wird, soll er sich daran erinnern, dass Allah ihm nicht einmal im Gewicht eines Stäubchens Unrecht zufügen würde; so wird sein Herz beruhigt. Denn Allah braucht absolut niemanden, keine Gottesdienste bringen Ihm etwas, und keine Sünden schaden Ihm - wie es in einem langen Hadith-Qudsi[12] in dem Sahih-Werk Sahih Muslim schön erläutert wird.

Argumente der Menschen, die Schlechtes tun und dann behaupten, ihr Verbrechen sei von Allah gewollt, hört man immer wieder. Sie rechtfertigen sich damit, dass sie kein Kufr oder Sünden begehen würden, wenn Allah dies nicht wollte. Es ist richtig, dass Allah alles verhindern kann, jedoch hat Er jeden Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet, sich für das Gute zu entscheiden und danach zu handeln. Das Absonderliche ist, dass sie mit Al-Qadar nur im Falle von Sünden argumentieren, aber nicht bei guten Taten, was das Manko in ihren Ansichten zeigt. Denn Allah hat diesen Menschen keinen Blick auf die wohlverwahrte Tafel gewährt, weshalb sie ja aufgrund ihrer freien Entscheidung Übles begehen, da sie nicht wissen können, was Allah für sie als Al-Qadar bestimmt hat. Wenn der gleichen Person aber etwas genommen wird, wird sie es beharrlich und mit ganzer Kraft zurückverlangen. Allah erwähnt solche Typen wie folgt: "Diejenigen, die (Ihm) beigesellen, werden sagen: 'Wenn Allah es gewollt hätte, hätten wir (Ihm) nichts beigesellt, und (auch) nicht unsere Väter, und wir hätten nichts verboten. Ebenso haben diejenigen vor ihnen (ihre Gesandten) der Lüge bezichtigt, bis sie Unsere Gewalt kosteten. Sag: Habt ihr (irgendein) Wissen, das ihr uns vorbringen könnt? Ihr folgt ja nur Mutmaßungen, und ihr stellt nur Schätzungen an. Sag: Allah hat das überzeugende (wörtlich: das durchdringende) Beweismittel. Wenn Er gewollt hätte, hätte Er euch fürwahr allesamt rechtgeleitet.“, (Al-An´am 6:148-149) und: "Und sie sagen: Wenn Der Allerbarmer gewollt hätte, hätten wir ihnen nicht gedient. Sie haben kein Wissen davon; sie stellen nur Schätzungen an.", (Az-Zuchruf 43:20).

Ein Muslim rechtfertigt eine üble Tat nicht mit Al-Qadar.

Einst wurde dem Befehlshaber der Gläubigen, Umar Bin Al-Chattab, ein Dieb vorgeführt, welchen er fragte, warum er Diebstahl begangen habe. Dieser antwortete, dass es Allahs Al-Qadar sei. Da sagte Umar: "Schlagt ihn mit dreißig Peitschenhieben, dann schneidet ihm die Hand ab." Man fragte nach dem Grund der Peitschenhiebe. Er antwortete: "Seine Hand soll wegen des Diebstahls abgeschnitten werden, und geschlagen soll er werden, wegen seiner Lüge Allah gegenüber." Dieser Mann machte eine gefährliche Aussage, indem er Al-Qadar für seinen Diebstahl verantwortlich machte, was AllahI gegenüber eine große Lüge ist. Deshalb bestrafte ihn Umar nicht nur für den Diebstahl, sondern auch für seine ungeheuerliche Lüge.

Ein Muslim glaubt daran, dass alles, was ihm geschieht oder von ihm ausgeht, AllahI bekannt und bereits niedergeschrieben ist, dass es passieren wird. Somit ist Allahs Wissen علم انكشاف وليس علم اجبار das Wissen der Einsicht und keine zwanghafte Ausführung einer Handlung eines Menschen. Weitere Erläuterungen dazu, wie Umar und andere Sahaba Al-Qadar verstanden, sind im Kapitel Medizin zu finden, insbesondere unter den Ahadith 2218 und 2219 in Sahih Muslim.

Tirmidhi überliefert, dass der Gesandte Allahs , einen Beduinen, welcher die Moschee betrat und sein Kamel zuvor nicht angebunden hatte, darauf aufmerksam machte: „Binde erst dein Kamel an und mache dann Tawakkul (d.h., auf Allah vertrauen)“. Als man den Gesandten Allahs , fragte, ob medizinische Behandlungen erlaubt seien, antwortete er: „Sie (die Medizin) ist ein Teil des Al-Qadar." Und in einem anderen Hadith, der ebenfalls von Tirmidhi berichtet wurde, sagte er : „Lasst euch medizinisch behandeln, denn Allah, Der Erhabene und Majestätische, erschuf keine Krankheit, ohne dass Er dafür auch eine Medizin erschuf, außer einer Krankheit: Das Altern." Es gilt sogar als Sünde, wenn man gegen Krankheit oder Hunger nichts unternimmt.

Der Gesandte Allahs  pflanzte das richtige Verständnis und den Iman an Al-Qadar, welcher viele Früchte birgt, in die Herzen seiner Gefährten, so dass sie verstanden, dass der Iman eines Muslims nicht vollständig sein wird, ehe er daran glaubt, dass das, was ihn trifft, ihn niemals hätte verfehlen können, und das, was ihn verfehlt, ihn niemals hätte treffen können. Durch Ibn Abbas lehrte er uns:

عن ابنِ عباسٍ رضي الله عنهما، قَالَ: كنت خلف النَّبيّ صلى الله عليه وسلم يوماً، فَقَالَ: "يَا غُلامُ، إنِّي أعلّمُكَ كَلِمَاتٍ: احْفَظِ اللهَ يَحْفَظْكَ([13])، احْفَظِ اللهَ تَجِدْهُ تُجَاهَكَ، إِذَا سَألْتَ فَاسأَلِ الله، وإِذَا اسْتَعَنْتَ فَاسْتَعِنْ باللهِ، وَاعْلَمْ: أنَّ الأُمَّةَ لَوْ اجْتَمَعَتْ عَلَى أنْ يَنْفَعُوكَ بِشَيءٍ لَمْ يَنْفَعُوكَ إلاَّ بِشَيءٍ قَدْ كَتَبهُ اللهُ لَكَ، وَإِن اجتَمَعُوا عَلَى أنْ يَضُرُّوكَ بِشَيءٍ لَمْ يَضُرُّوكَ إلاَّ بِشَيءٍ قَدْ كَتَبَهُ اللهُ عَلَيْكَ، رُفِعَتِ الأَقْلاَمُ وَجَفَّتِ الصُّحفُ([14])" رواه الترمذي، وَقالَ: (حديث حسن صحيح) وفي رواية غيرِ الترمذي: "وَاعْلَمْ: أنَّ مَا أَخْطَأكَ لَمْ يَكُنْ لِيُصِيبكَ، وَمَا أصَابَكَ لَمْ يَكُنْ لِيُخْطِئَكَ."

Ibn Abbas  berichtete, dass er eines Tages (auf einer Reise) hinter dem Propheten saß, als dieser  sagte:

„O Junge! Ich lehre dich (einige) Worte: Bewahre[15] Allah, so wird Er dich bewahren. Bewahre Allah, so wirst du Ihn vor dir finden. Wenn du jemanden bittest, dann bitte Allah. Wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah. Und du musst wissen: Wenn die gesamte Gemeinde beschließt, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in dem nutzen wird, was Allah bereits für dich niedergeschrieben hat, und wenn sie beschließt, dir in einer Sache zu schaden, sie dir nur in etwas schaden wird, das Allah bereits für dich niedergeschrieben hat. Die Schreibfedern sind abgesetzt und die Tinte ist getrocknet.“[16]

Aus einer anderen Überlieferung, außer bei At-Tirmidhi:

„Wisse, was dich verfehlte, sollte dich nicht treffen. Was dich aber trifft, hätte dich nicht verfehlt.“

Aus diesem Grund besitzt ein Muslim, eine Muslima in Bezug darauf stets innere Ruhe und lebt ein stressfreies Leben. Denn der Gesandte Allahs, sagte:

„Die Angelegenheit des Gläubigen ist zu bewundern; denn alle seine Angelegenheiten sind gut und dies ist bei niemandem so außer bei einem Gläubigen. Wenn ihm also etwas Erfreuliches widerfährt und er (Allah) dankt, ist das gut für ihn, und wenn er einen Schaden erleidet und Geduld übt, so ist das gut für ihn.“[17]

In einem Unglück sieht ein Muslim Allahs Al-Qadar, was mit Geduld zu ertragen ist, weil dahinter eine große Weisheit stehen kann und nur Allah weiß, was diese Weisheit und was die Zukunft bringt. AllahU sagt: "Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist, und vielleicht ist euch etwas lieb, während es schlecht für euch ist. Allah weiß, ihr aber wißt nicht.", (Al-Baqara 2:216). Außerdem erhofft sich ein Muslim, eine Muslima, dass ein Unglück eine Tilgung für seine/ihre Sünden ist.

Der Muslim, die Muslima mit dem Iman an Al-Qadar kennt keinen Neid und schaut nicht, mit welchen Gaben Allah andere Menschen versorgt hat, weil alles der Besitz Allahs ist, und ErI manchen gibt und manchen vorenthält: "Sag: O Allah, Herr der Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst. Du machst mächtig, wen Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In Deiner Hand ist (all) das Gute. Gewiß, Du hast zu allem die Macht.", (Al-i-Imran 3:26).

Die Dschabariya-Sekte الجبرية

Von den irregeleiteten Sekten behauptet die Dschabariya, dass der Mensch keinen eigenen Willen besäße, keine Wahl hätte und somit für seine eigenen Taten nicht verantwortlich sei. Diese[18] unterlassen das Handeln, weil sie der Meinung sind, dass sie nichts unternehmen bräuchten, wenn sie sowieso gezwungen sind und Al-Qadar sie in der gleichen Form lenke wie sie gelenkt werden, wenn sie keine Kontrolle über ihr Zittern besitzen. Somit hätten sie keine Kontrolle über ihre Taten, gleich einem Baum, der durch den Wind hin und her bewegt wird.

Die Qadariya-Sekte القدرية

Sie leugnen die Voraussicht Allahs und behaupten, der Mensch sei vollkommen unabhängig und Allah wisse nicht im Voraus, was sich in der Zukunft ereignen wird. Der Gesandte Allahs  sagte über sie:

القدريةُ مجوسُ هذهِ الأمةِ إنْ مرضُوا فلا تعودُوهمْ وإنْ ماتُوا فلا تشهدُوهُمْ (صحيح الجامع)

"Die Qadariya sind die Madschus (Magier, Feueranbeter) dieser Umma. Wenn sie krank werden, besucht sie nicht, und wenn sie sterben, beteiligt euch nicht an deren Begräbnis.", (Sahih Dschami´). Damit meint der Gesandte Allas  dass die Qadariya ähnliche Ansichten wie die altpersischen Feueranbeter haben. Denn die Madschus dachten, dass alles Gute ein Werk des Lichtes sei und alles Schlechte ein Werk der Finsternis. Somit glaubten sie, es gäbe zwei Kräfte und beide hätten die gleiche Stärke.

Die Ahlul Sunna أهل السنة

Sie haben eine klare Aqida, nämlich, dass der Mensch einen freien Willen besitzt, mit welchem er eine Wahl treffen kann. Und mit diesem ihm verliehenen Willen wird er gerechterweise für seine guten Taten belohnt und für die schlechten bestraft beziehungsweise wird ihm verziehen, wenn Allah es will oder, wenn er sie bereut, sonst wäre er nicht zum Ablegen der Rechenschaft verpflichtet. Allah sagt: "Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Ihr kommt (nur) zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr (nur), was sie verdient hat...", (Al-Baqara 2:286).

Ohne Leistungen werden keine Erfolge erzielt. Kein Ladenbesitzer würde je etwas verkaufen, wenn er zu Hause bliebe und sein Geschäft nicht öffnen würde. Doch Allah hat für ihn bestimmt, was und wieviel er verkaufen wird, welchen Gewinn er machen oder ob er überhaupt gut dort ankommen wird, und nicht unterwegs stirbt. Wer glaubt, er bekomme ein Kind ohne Frau, der irrt sich. Man braucht nur den Quran und die Sunna aufzuschlagen, welche mit Befehlen gefüllt sind, die die Aussage der Dschabariya الجبرية nichtig machen. Zum Beispiel: Seid Wahrhaftig, lügt nicht, tötet nicht, gebt den Armen, unterjocht die Waisen nicht, fahrt den Bettler nicht an, ermahnt, bereut, verzeiht einander, übt Geduld, bittet um Vergebung, lästert nicht, seid freundlich, betet, fastet, vollzieht die Pilgerfahrt, lernt, heiratet usw., und verlasst euch dabei auf Allah und wisset, dass das Vorauswissen eine Eigenschaft Allahs neben vielen Seiner Eigenschaften ist, von denen die Menschen lernen müssen, damit sie Allah so dienen und verherrlichen wie Er es verdient hat. Es gibt leider viele Widersprüche zwischen den Ibadat und dem Verhalten vieler Menschen. Unter anderem, weil sie unter Unwissenheit über die Eigenschaften Allas leiden, nicht um Seine Fähigkeiten über Seine Schöpfung wissen und weder Seine Barmherzigkeit kennen noch wissen, was ErI von uns will. Er will, dass wir rechtschaffene Taten verrichten, weil Er möchte, dass wir ins Paradies eingehen, und die Hölle und die Taten, die dorthin führen meiden.

Er bestimmt Dinge für uns, und Er will Dinge von uns. Was Er für uns bestimmt hat, wissen wir nicht. Weshalb also beschäftigen wir uns mit dem, was ErI vor uns verborgen hat und vernachlässigen, was Er uns gezeigt hat und von uns verlangt?

So zum Beispiel das Beten, Menschen gegenüber gütig sein, die Wahrheit sprechen, sein Wissen erweitern, niemandem Unrecht zufügen usw.

Alle Voraussetzungen der Rechtleitung begegnen dem Menschen immer wieder, doch er lehnt sie ab, und seine Hartnäckigkeit lässt ihn nicht nach der Wahrheit suchen, um ihr dann zu folgen, wenn er sie gefunden hat. Er wird irgendeinen Weg, statt den Weg der Rechtleitung, wählen. Doch in Seinem unendlichen Wissen ist auch die Kenntnis darüber vorhanden, dass der Soundso zur Welt kommen und die Wahl haben wird, Gutes zu tun und infolgedessen ins Paradies zu gelangen oder Schlechtes zu tun und ins Höllenfeuer zu gelangen. Denn Er ist der Allwissende.

Es gibt Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben und Dinge, bei denen wir eine Wahl haben. Und weil Allah gerecht ist, wird Er uns nur für Dinge zur Rechenschaft ziehen, zu denen wir eine freie Wahl hatten. Deshalb wird ein Tier oder ein Mensch, der unzurechnungsfähig ist, oder ein Kind nicht für seine Taten bestraft.

Das unsere Taten bereits auf der Lawhul Mahfud niedergeschrieben sind, heißt jedoch nicht, dass wir zu unseren Taten gezwungen sind beziehungsweise wir ohne unser Zutun dazu gezwungen werden, gut oder schlecht zu sein. Ein gutes Beispiel für dieses Thema ist auch, dass ein Lehrer bereits vor der Prüfung, die sein Schüler schreiben wird, mindestens einschätzen kann, ob er bestehen oder durchfallen wird oder es gar weiß. Und Allah, da Er der Allwissende ist, weiß durch Seine Allwissenheit noch besser, welcher Mensch wie handeln wird. Und dies hat er vor Beginn unserer Existenz bereits niedergeschrieben. Er ist unser Schöpfer und weiß wie wir funktionieren, so wie ein Ingenieur weiß, wie sein von ihm erschafftes Werk funktioniert und wo die Stärken und Schwächen liegen. Der Mensch ist mit der Fähigkeit erschaffen worden, eine Wahl zu treffen und danach zu handeln.

Es gibt jedoch auch Dinge und Ereignisse, bei denen der Mensch keine Wahl hat beziehungsweise er kein Wissen über sie besitzt. Dies ist das Vorauswissen und die Bestimmung Allahs, bei der man inne halten sollte. Der Gesandte Allahs sagte:

"إذا ذكر القدر فأمسكوا!" رواه الطبراني في "الكبير" (2/96).

„.. und wenn Al-Qadar erwähnt wird, dann haltet inne!“, also diskutiert mit eurem begrenzten Horizont nicht über so eine gewaltige Sache; fügt euch vollkommen und haltet inne. Denn letztlich macht Allah möglich, was Er will, und deshalb liegen im Iman an Al-Qadar auch viele Früchte.

Die Früchte des Imans an Al-Qadar:

Zu den Früchten des Imans an Al-Qadar gehört, dass der wahrhaftige Mumin frei ist und seine Freiheit genießt, weil er nicht demütig wird außer vor Allah. Er fügt sich vor niemandem außer vor Allah, er fürchtet nichts und niemanden außer Allah. Derjenige, bei dem dies der Fall ist, wird auch den geraden Weg wählen und daran festhalten. Und er ruft zum Weg seines Herrn mit Weisheit, schöner Ermahnung und Güte. Er übt Geduld, wenn Menschen ihn verletzen, ihm Gewalt antun und Lügen über ihn verbreiten. Denn gewalttätige Menschen haben das Leben und die Versorgung der Menschen nicht in ihrer Hand. Was auch immer sie entscheiden, können sie ihre Taten nur mit der Erlaubnis Allahs ausführen, Der sie für all ihre Taten zur Rechenschaft ziehen wird; wobei wir, wie zuvor bereits angesprochen, wieder bei dem freien Willen und der Wahl zwischen Gut und Böse angelangt sind. Deswegen ist unwahrscheinlich, dass sich im Herzen des Guttuenden im Gewicht eines Stäubchens Furcht befindet, während er an Al-Qadar Allahs glaubt.

Al-Qadar treibt die Krankheit und Niedrigkeit des Neides, welcher Hass unter den Menschen schürt, aus dem Herzen des Menschen. Ein Muslim, eine Muslima neidet niemandem das, was Allah einem anderen an Versorgung und Vorzügen in dieser Dunya gewährt hat. Denn mit seinem Neid protestiert der Neider gegen Allah, dass Er den einen mehr als den anderen gibt. Ein Muslim will das Gute für jeden Menschen, so wie er das Gute für sich selbst wünscht, und seine Nächstenliebe ist in allen Bereichen des Lebens vertreten. Bekommt er, was er sich wünscht, dankt er Allah für Seine Huld. Bekommt er nicht, was er sich wünscht, dann übt er Geduld, und wird nicht pessimistisch und neidisch.

Der Iman an Al-Qadar füllt und stärkt die Herzen mit dem Mut, sich schwersten Hindernissen zu stellen, den Tadel des Tadlers nicht zu fürchten. Außerdem gewinnt man an Intensität, Qualität und Weisheit in allem, was man macht, kennt in der Verteidigung und dem Erlangen von Rechten für Unterdrückte keine Angst. Den Tod fürchtet man mit dem Wissen, dass man nur dann sterben wird, wenn die Ajal (Frist) eingetreten ist, nicht mehr; denn man wird keine Sekunde früher oder später sterben als es einem bestimmt ist.

Wer den Iman an Al-Qadar besitzt, trägt stets eine gewisse Ruhe in sich und lässt sich nicht so schnell aus der Reserve locken, wenn sich jemand einem anderen gegenüber falsch verhält. Wird man beispielsweise beschimpft oder wird einem die entgegengebrachte Güte mit Schlechtem gedankt, tut man umso mehr Gutes, weil man sich die Belohunng seiner Geduld von Allah erhofft. Man verzeiht rasch und vergisst den Schmerz darüber.

Der Iman an Al-Qadar bringt viele vorzügliche Eigenschaften mit sich. Darunter, dass man stets Hilfe bei Allah sucht, jedem gegenüber bescheiden ist, sich immer bemüht und dann auf Allah vertraut. Man ist großzügig und hat keine Angst, arm zu werden, hilft den Mitmenschen und investiert viel seiner Zeit und seines Wissens auch für sie. Mit Freundlichkeit ist man stets bemüht, Freude in den Herzen anderer Menschen zu verbreiten. In Bezug auf das Verrichten guter Taten, befindet man sich in einem Marathonlauf, der von dem Bewusstsein begleitet ist, dass der Tod dich in jedem Moment überraschen kann.

Der Iman an Al-Qadar ist die beste Medizin für Traurigkeit, Sorgen und sogar für psychische Krankheiten. Denn "wisse, was dich verfehlte, sollte dich nicht treffen. Was dich aber trifft, hätte dich nicht verfehlt.“

Weitere Ahadith sind im Kapitel 46 Sahih Muslim (Übersetzung Jotiar Bamarni) – Vorherbestimmung - zu finden. Das Lesen weiterer Aqida-Werke, die sich mit Al-Qadar beziehungsweise allen sechs Säulen des Imans ausführlicher befassen, ist empfehlenswert.

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حقوق الطَبْع والتَّرْجَمَة لكُلِ مَنْ يُريدُ إرْضاءَ الله

رَحِمَ اللهُ مَنْ طَبَعَ أوْ صَوَّرَ أْوْ تَرْجَمَ أَوْ سَجَّلَهُ على أشْرِطَة كاسيت أو أقْراص أو أدخَلَه على الكوُمبيوتر َبِدُون زِيادةٍ او نَقْصٍ، لِيُوَزِّعَه مَجّاناً أو يَبِعَهُ بِسعْرٍ رَمْزي، بِشَرْط عَدَم الاحْتِفاظ بِأيّة حُقُوق لِعَمَلِهِم، فَجَزاهُ اللهُ تَعالى خَيْراً كَثيراً، وَثَبَّتَنا وإياه على ألْإسْلام والسُنة

ü  تم بحمد الله

الدال على الخير كفاعليه فلا تفوتنك اهداء الكتاب لغيرك بعد قراءته

أرجوا أن لا تفوتنكم طباعة كمية من هذا الكتيب لعل الله يجعل على ايديكم دعاة أقوياء

هذا الكِتابُ وَقْفٌ للّٰهِ تَعالىٰ ولِيُسْتَفادَ مِنْهُ أَكْثَر نَحُثُّكَ علىٰ أنْ لا تُحْرِمَ نَفْسَكَ مِنْ أَجْرِ قِراءَتِهِ مِنْ قِبَل الآخَرِين، لِذا نَأْمَلُ مِنْكَ بَعدَ قِراءَةِ الكِتابِ أنْ تَضَعَهُ في أَقْرَبِ مَسْجِدٍ أوْ تُهْدِيَهُ لِإِمامِ مَسْجِدٍ أوْ طالِبٍ أوْ مُعَلِّمٍ، وتَطْلُبَ مِنْهُمْ أنْ يَتَدارَسوا مَواضيعَ الكِتابِ فيما بَيْنَهُمْ حتّٰى تَكونَ نُواةً لِمَنْ يَنْشُرُ العِلْمَ النافِعَ الذي يَنْفَعُكَ في قَبْرِكَ.

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[1] Da der Iman auf Wissen aufgebaut ist und nicht auf Meinungen und Hypothesen, ist es nicht passend, den Begriff mit „Glaube" zu übersetzen.

[2] Muslim 8, Tirmidhi 261, Nasai 4990, Ibn Madscha 63

[3] Abdulrazzak sagte: Von allen unseren Scheichs und Gefährten, die ich getroffen habe - unter ihnen Sufyan Ath-Thawri, Malik Bin Anas Ubaydallah Bin Umar, Awza´i, Ma´mar Bin Raschid, Ibn Dschuraidsch, Sufiya Bin ´Uyayna – hörte ich sie sagen, dass Iman Qawl und Amal ist, und dass er steigt und sinkt. Dieselbe Ansicht vertreten Ibn Mas‘ud, Huthayfa, Nakh´i, Al-Hassan Albasri, Ata´, Tawus, Mudschahid, Abdullah Bin Mubarak...

[4] Authentisch: Abu Dawud 3641, 3642, At-Tirmidhi 2684; Sahih Al-Dschami3 6298, Abu Dawud 3096

[5] Authentisch: Sahih Buchari 6408, Sahih Muslim 2689

[6] Allah nannte im Quran folgende Propheten und Gesandte:

Adam, Idris (Henoch), Noah (Nuh), Hud, Salih, Ibrahim (Abraham), Lot (Lut), Isma'il (Ismael), Is-haq (Isaak), Ya'qub (Jakob), Yusuf (Josef), Ayyub (Hiob), Schu'aib, Musa (Moses), Harun (Aaron), Dawud (David), Suleiman (Salomo), Yunus (Jonas), Ilyas (Elias), Alyasa` (Elisa), Dhul-Kifl, Zakariya (Zaccharias), Yahya (Johannes), 'Isa (Jesus) und Muhammad; Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen.

Achtzehn der Propheten werden in folgenden Suren genannt:

Surat Al-´An´am, 6:83-86, Hud in 11:50, Salih in 11:61, Schu'aib in 11:84, Isma'il, Idris und Dhul-Kifl in 21:85, Muhammed , in 48:29.

Zur Bestätigung ihrer Prophetenschaft und mit der Erlaubnis Allahs vollbrachten sie Wunder. Einige der Wunder sind in folgenden Ayat erwähnt: 2:60, 2:260, 3:49, 4:157-158, 5:110, 5:114-115, 7:117, 17:1, 21:6 .

[7] Das heißt, einen Unterschied zwischen dem Glauben an Allah und dem Glauben an Allahs Gesandte zu machen.

[8] قال العلماء: وضع كفيه على فخذي نفسه لا على فخذي النبي صلى الله عليه وسلم، وذلك من كمال الأدب في جلسة المتعلم أمام المعلم، بأن يجلس بأدب، واستعداد لما يسمع مما يقال من الحديث. شرح رياض. الصالحين 1/182

Die Gelehrten sagen: Er (Gabriel) legte seine Hand auf seinen eigenen Oberschenkel und nicht auf den des Propheten, Allah segne ihn und gebe ihm Heil. Erläuterung des Riyadus Salihin 1/182.

[9] Authentisch: Sahih Aldschami3 7957, At-Tirmidhi 243, in Mishkat Almasabih 5302 als sahih eingestuft.

[10] D.h.: den breiten Weg des Guten und den des Bösen. Übersetzung des Edlen Quran, Elyas & Bubenheim.

[11] Von At-Tirmidhi berichtet, und er betrachtet ihn als hasan Hadith. Alsilsila Alsahiha 310, und Sahih Aljami3 5254

[12]Sahih Muslim, 2577. Hadith-Qudsi: ein heiliger Hadith, in dem Allah, ta´la, etwas gesagt hat, wobei der Gesandte Allahs , mitteilt, was ihm von Allah offenbart wurde, was jedoch nicht Teil des Qurans ist.

([13]) أي: امتثال أوامره واجتناب نواهيه. شرح رياض الصالحين 1/258.

([14]) أي فرغ من الأمر وجفّت كتابته، كناية عن تقدم كتابة المقادير كلها والفراغ منها من أمد بعيد. دليل الفالحين 1/288. صحيح الجامع الصغير ح 97

[15] Befolgung Seiner Gebote und Vermeidung Seiner Verbote.

[16] Authentisch: Sahih Aldschami3, 7957, Sahih Tirmidhi 243, als sahih eingestuft in Mishkat Almasabi7, 5302

[17] Authentisch: Sahih Muslim 2999

[18] Ein weiterer Irrglaube der Dschabariya liegt darin zu leugnen, dass man Allah am Tage der Auferstehung sehen kann.