(1) Der Lob gebührt Allah, Der das Buch (als Offenbarung) auf Seinen Diener hinabgesandt und daran nichts Krummes gemacht hat.
(2) (Er machte es zu einem Buch,) das richtig ist, damit er vor harter Gewalt von Ihm aus warne und den Gläubigen, die rechtschaffene Taten verrichten, verkünde, dass es für sie schönen Lohn geben wird -,
(3) auf ewig werden sie darin verweilen-,
(4) und (damit er) diejenigen warne, die sagen: „Allah hat Sich ein Kind genommen.“
(5) Sie haben kein Wissen davon, und auch nicht ihre Väter (davor). Welch schwerwiegendes Wort, das da aus ihren Mündern herauskommt. Sie sagen ja nichts als Lüge.
(6) So magst du vielleicht nach ihrer Abwendung noch dich selbst umbringen, wenn sie nicht an diese Botschaft glauben, und dies aus Bedauern.
(7) Wahrlich, Wir haben, was auf der Erde ist, zu einem Schmuck für sie gemacht, um sie zu prüfen (und festzustellen), wer von ihnen die besten Taten verrichtet.
(8) Und Wir werden das, was auf ihr ist, fürwahr zu einem dürren Erdboden machen.
(9) Oder meinst du etwa, dass die Leute der Höhle und der (beschrifteten) Tafel ein (besonders) verwunderliches unter Unseren Zeichen sind?
(10) (Gedenke,) als die Jünglinge in der Höhle Zuflucht suchten und sagten: „Unser Herr, lass uns Barmherzigkeit von Dir zukommen und bereite uns in unserer Angelegenheit einen rechten (Aus)weg.“
(11) Da schlugen Wir in der Höhle auf ihre Ohren für eine Anzahl von Jahren (und ließen sie in einen Dauerschlaf fallen).
(12) Hierauf erweckten Wir sie auf, um zu wissen, welche der beiden Gruppierungen die Dauer ihres Verweilens am richtigsten erfasst hat.
(13) Wir berichten dir ihre Geschichte der Wahrheit entsprechend. Wahrlich, sie waren Jünglinge, die an ihren Herrn glaubten und denen Wir noch mehr Rechtleitung verliehen.
(14) Und Wir stärkten ihre Herzen, als sie aufstanden und sagten: „Unser Herr ist der Herr der Himmel und der Erde. Wir werden außer Ihm keinen (andere) Gottheit anrufen, sonst würden wir ja etwas Abwegiges sagen.
(15) Dieses, unser Volk hat sich außer Ihm (andere) Gottheiten genommen. Würden sie doch für sie eine deutliche Ermächtigung bringen! Wer ist denn ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge erdichtet?
(16) Und da ihr euch nun von ihnen und von dem, was sie außer Allah anbeten, fernhaltet, so sucht Zuflucht in der Höhle; euer Herr wird über euch (einiges) von Seiner Barmherzigkeit ausbreiten und euch in eurer Angelegenheit eine milde Behandlung bereiten.“
(17) Und du siehst die Sonne, wenn sie aufgeht, sich von ihrer Höhle zur Rechten wegneigen, und wenn sie untergeht, an ihnen zur Linken vorbeigehen, während sie sich darin in einem Raum befinden. Dies gehört zu den Zeichen Allahs. Wen Allah rechtleitet, so ist er der Rechtgeleitete; wen Er aber in die Irre gehen lässt, so wirst du für ihn keinen Schutzherrn finden, der ihn den rechten Weg führt.
(18) Und du meinst, sie seien wach, obwohl sie schlafen. Und Wir drehen sie nach rechts und nach links um, während ihr Hund seine Vorderbeine im Vorraum ausgestreckt hat. Würdest du sie erblicken, dann würdest du gewiss vor ihnen zur Flucht kehrtmachen und gewiss vor ihnen mit Schrecken erfüllt sein.
(19) Und auf diese Weise erweckten Wir sie auf, damit sie sich gegenseitig fragten. Einer von ihnen sagte: „Wie lange habt ihr verweilt?“ Sie sagten: „Wir haben einen Tag oder den Teil eines Tages verweilt.“ Sie sagten: „Euer Herr ist wissender darüber, wie lange ihr verweilt habt. So schickt einen von euch mit diesen euren Silbermünzen in die Stadt; er soll sehen, welche ihre reinste Speise ist, und euch davon eine Versorgung bringen. Und er soll (dabei) behutsam sein und ja niemanden etwas von euch merken lassen.
(20) Wahrlich, denn wenn sie von euch erfahren, werden sie euch steinigen oder euch (zwangsweise) zu ihrer Glaubensgemeinschaft zurückbringen; dann wird es euch niemals mehr wohl ergehen.“
(21) Und auf diese Weise ließen Wir (die Menschen) sie doch entdecken, damit sie wissen, dass das Versprechen Allahs wahr ist und dass es an der Stunde keinen Zweifel gibt. Als sie (also die Menschen der Stadt) untereinander über ihre Angelegenheit stritten, sagten sie daraufhin: „Errichtet über ihnen einen Bau. Ihr Herr weiß am besten über sie Bescheid.“ Diejenigen, die in ihrer Angelegenheit überlegen waren, sagten: „Wir werden uns über ihnen fürwahr eine Gebetsstätte einrichten.“
(22) (Manche) werden sagen: „(Es waren) drei, und der vierte von ihnen war ihr Hund..“ Und (manche) sagen: „(Es waren) fünf, und der sechste von ihnen war ihr Hund.“ - Ein Herumraten über das Verborgene. Und (manche) sagen: „(Es waren) sieben, und der achte von ihnen war ihr Hund.“ Sag: „Mein Herr ist wissender über ihre Zahl; nur wenige kennen sie.“ Darum streite über sie nur in offensichtlichem Streit, und frage niemanden von ihnen um Auskunft über sie.
(23) Und sag ja nicht über eine Sache: „Ich werde dies morgen tun,“
(24) außer (du fügst hinzu): „Wenn Allah will.“ Und gedenke deines Herrn, wenn du (etwas) vergessen hast, und sag: „Vielleicht leitet mich mein Herr zu etwas, was der richtigen Handlungsweise eher näher kommt als dies.“
(25) Und sie verweilten in ihrer Höhle dreihundert Jahre und noch neun (weitere Jahre) dazu.
(26) Sag: „Allah ist wissender darüber, wie (lange) sie verweilten. Sein ist das Verborgene der Himmel und der Erde. Wie vortrefflich ist Er als Allsehender, und wie vortrefflich ist Er als Allhörender! Sie haben außer Ihm keinen Schutzherrn. Und Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.“
(27) Und verlies, was dir vom Buch deines Herrn (als Offenbarung) eingegeben worden ist. Es gibt niemanden, der Seine Worte abändern könnte, und du wirst außer (bei) Ihm keine Zuflucht finden.
(28) Und gedulde dich zusammen mit denen, die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du nach dem Schmuck des diesseitigen Lebens trachtest. Und gehorche nicht dem, dessen Herz Wir Unserem Gedenken gegenüber unachtsam gemacht haben, der seiner Neigung folgt und dessen Angelegenheit (durch) Maßlosigkeit (ausgezeichnet) ist.
(29) Und sag: „(Es ist) die Wahrheit von eurem Herrn.“ Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein. Wahrlich, Wir haben den Ungerechten ein Feuer bereitet, dessen Zeltdecke sie umschließt. Und wenn sie um Hilfe rufen, wird ihnen mit Wasser gleich geschmolzenem Erz geholfen, das die Gesichter versengt. Welch schlimmes Getränk und welch böser Rastplatz!
(30) Wahrlich, diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, Wir lassen ja den Lohn derer nicht verloren gehen, die die besten Taten begehen.
(31) Für jene sind die Gärten Edens bestimmt, wo unter(halb von) ihnen Bäche fließen. Geschmückt sind sie darin mit Armreifen aus Gold, und sie tragen grüne Gewänder aus Seidenbrokat und schwerem Brokat, indem sie sich darin auf überdachten Liegen lehnen. Wie trefflich ist die Belohnung und wie schön der Rastplatz!
(32) Und führe ihnen das Gleichnis von zwei Männern an. Dem einen der beiden gaben Wir zwei Gärten mit Rebstöcken, und Wir umgaben sie mit Palmen und legten dazwischen Saat(felder) an.
(33) Beide Gärten brachten ihren Ernteertrag hervor und ließen es in nichts davon fehlen. Und dazwischen ließen Wir einen Fluß hervorströmen.
(34) Und er hatte (aus seinen beiden Gärten reichlich) Früchte. Da sagte er zu seinem Gefährten, während er sich mit ihm unterhielt: „Ich habe mehr Besitz als du und auch eine mächtigere Schar.“
(35) Und er betrat seinen Garten, während er sich selbst Unrecht tat. Er sagte: „Ich glaube nicht, dass dieser (Garten) jemals zugrunde gehen wird,
(36) und ich glaube nicht, dass die Stunde (des Gerichts) eintreffen wird. Und wenn ich zu meinem Herrn zurückgebracht werde, werde ich ganz gewiss etwas Besseres als ihn als Rückzugsort finden.“
(37) Sein Gefährte sagte zu ihm, während er sich mit ihm unterhielt: „Bist du denn Demjenigen gegenüber ungläubig, Der dich aus Erde, hierauf aus einem Samentropfen erschaffen und hierauf dich zu einem Mann geformt hat?
(38) Aber, was mich betrifft: Er, Allah, ist mein Herr, und ich geselle meinem Herrn niemanden bei.
(39) Würdest du doch, wenn du deinen Garten betrittst, sagen: ,(Es sei,) was Allah will (arab. „MaSchaAllah“); es gibt keine Kraft außer durch Allah (arab. „La Quwwata illa Billah“)‘! Auch wenn du siehst, dass ich weniger Besitz und Kinder habe als du,
(40) so wird mein Herr mir vielleicht etwas Besseres als deinen Garten geben und über ihn aufeinanderfolgende Strafe vom Himmel senden, so dass er zu schlüpfrigem Erdboden wird,
(41) oder dass sein Wasser versickert sein wird, so dass du es nicht mehr wirst vorfinden können.“
(42) Und seine Früchte wurden ringsum erfasst. Da begann er, seine Handflächen umzudrehen wegen dessen, was er für ihn ausgegeben hatte, während er wüst in Trümmern lag, und zu sagen: „O hätte ich doch meinem Herrn niemanden beigesellt!“
(43) Und er hatte weder eine Schar, die ihm anstatt Allahs half, noch konnte er sich selbst helfen.
(44) In dem Fall gehört (all) die Schutzherrschaft Allah, dem Wahren. Er ist der Beste im Belohnen, und Er verschafft den besten Ausgang.
(45) Und führe ihnen das Gleichnis vom diesseitigen Leben an. (Es ist) wie Wasser, das Wir vom Himmel hinabkommen lassen, worauf sich damit das Gewächs der Erde vermischt. Dann wird es zu vertrocknetem Zeug, das die Winde verwehen. Und Allah hat ja zu allen Dingen die Macht.
(46) Der Besitz und die Söhne sind der Schmuck des diesseitigen Lebens. Das Bleibende aber, die rechtschaffenen Werke -, sie sind bei deinem Herrn besser hinsichtlich der Belohnung und besser hinsichtlich der Hoffnung.
(47) Und (gedenke) des Tages, da Wir die Berge versetzen und du die Erde (kahl) hervortreten siehst und Wir sie versammeln, ohne jemanden von ihnen auszulassen.
(48) Und sie werden deinem Herrn in Reihen vorgeführt (und es wird gesagt): „Nun seid ihr zu Uns gekommen, so wie Wir euch das erste Mal erschaffen haben, wobei ihr behauptet hattet, Wir würden für euch keine (letzte) Verabredung festlegen.“
(49) Und das Buch wird hingelegt. Dann siehst du die Übeltäter besorgt wegen dessen, was darin steht. Und sie sagen: „O wehe uns! Was ist mit diesem Buch? Es lässt nichts aus, weder klein noch groß, ohne es zu erfassen.“ Und sie finden (alles), was sie taten, gegenwärtig (vorliegen). Und dein Herr tut niemandem Unrecht.
(50) Und (gedenke) als Wir zu den Engeln sagten: „Werft euch vor Adam nieder.“ Da warfen sie sich nieder, außer Iblis. Er gehörte zu den Jinn und frevelte gegen den Befehl seines Herrn. Wollt ihr euch denn ihn und seine Nachkommenschaft zu Schutzherren anstatt Meiner nehmen, wo sie euch doch feind sind? Welch schlimmer Tausch für die Ungerechten!
(51) Ich habe sie weder bei der Erschaffung der Himmel und der Erde noch bei ihrer eigenen Erschaffung zu Zeugen genommen. Und Ich nehme Mir niemals die Irreführenden als Beistand.
(52) Und (erinnere sie) an den Tag, da Er sagen wird: „Ruft Meine Teilhaber, die ihr angegeben habt!“ Sie rufen sie dann an, doch werden sie ihnen nicht antworten. Und Wir werden zwischen ihnen einen Ort der Vernichtung einrichten.
(53) Und die Übeltäter werden das (Höllen)feuer sehen und (dann) überzeugt sein, dass sie hineinfallen, und kein Mittel zum Entrinnen finden.
(54) Und Wir haben ja bereits in diesem Quran den Menschen verschiedene Gleichnisse dargelegt; aber vom Menschen gehen am meisten (Formen der) Streitereien aus.
(55) Und nichts anderes hielt die Menschen davon ab, zu glauben, als die Rechtleitung zu ihnen kam, und ihren Herrn um Vergebung zu bitten, außer (ihre anmaßende Forderung), dass an ihnen nach der Gesetzmäßigkeit der Früheren verfahren werde oder dass die Strafe vor ihren Augen über sie komme.
(56) Und Wir senden die Gesandten nur als Verkünder froher Botschaft und als Warner. Aber diejenigen, die ungläubig sind, streiten mit der Falschheit, um damit die Wahrheit zu widerlegen. Und sie haben Meine Zeichen und das, womit sie gewarnt wurden, zum Gegenstand des Spotts genommen.
(57) Und wer ist denn ungerechter als derjenige, der mit den Zeichen seines Herrn ermahnt wird und sich dann von ihnen abwendet und vergisst, was seine Hände vorausgeschickt haben. Wahrlich, Wir haben auf ihre Herzen Hüllen gelegt, so dass sie ihn nicht verstehen, und in ihre Ohren Schwerhörigkeit. Und wenn du sie zur Rechtleitung rufst, dann werden sie sich also niemals rechtleiten lassen.
(58) Und dein Herr ist der Allvergebende, voll der Barmherzigkeit. Wenn Er sie für das belangen würde, was sie erworben haben, würde Er für sie die Strafe fürwahr beschleunigen. Aber sie haben eine Verabredung, vor der sie keine Zuflucht finden werden.
(59) Und jene Ortschaften haben Wir vernichtet, als sie Unrecht taten. Und Wir haben für ihre Vernichtung eine Verabredung festgelegt.
(60) Und (gedenke) als Musa zu seinem Burschen sagte: „Ich lasse nicht ab, bis ich die Stelle erreicht habe, an der die (beiden) Meere zusammenkommen, und sollte ich lange Zeit unterwegs sein.“
(61) Als sie (beide) dann die Stelle erreicht hatten, an der sie zusammenkommen, vergaßen sie ihren Fisch, so nahm er (sich) seinen (offenen) Weg im Meer (auf).
(62) Als sie (beide) dann vorbeigegangen waren, sagte er zu seinem Burschen: „Bringe uns unser Mittagessen. Wir haben ja durch diese unsere Reise (viel) Mühsal erlitten.“
(63) Er sagte: „Hast du gesehen, als wir beim Felsen Rast gemacht haben, da habe ich ja den Fisch vergessen, und nur der Satan ließ mich ihn vergessen, ihn (dir) zu erwähnen. Und er nahm seinen Weg im Meer auf wunderliche Weise.“
(64) Er (also Musa) sagte: „Dies ist, was wir anstrebten.“ Da kehrten sie beide zurück, indem sie ihren eigenen Spuren folgten.
(65) Da trafen sie einen von Unseren Dienern, dem Wir Barmherzigkeit von Uns aus hatten zukommen lassen und den Wir Wissen von Uns her gelehrt hatten.
(66) Musa sagte zu ihm: „Darf ich dir folgen, auf dass du mich von dem lehrst, was dir an rechtem Handeln gelehrt worden ist?“
(67) Er (also Al-Khadir) sagte: „Du wirst (es) fürwahr bei mir nicht mit Geduld aushalten können.
(68) Und wie willst du (etwas) mit Geduld aushalten, wovon du keine umfassende Kenntnis hast?“
(69) Er sagte: „Du wirst mich, so Allah will, geduldig vorfinden, und ich werde mich keinem Befehl von dir widersetzen.“
(70) Er sagte: „Wenn du mir nun folgst, dann frage mich nach nichts, bis ich selbst es dir gegenüber zuerst erwähne.“
(71) Da zogen sie beide los. Als sie dann ein Schiff bestiegen, machte er darin ein Loch. Er (also Musa) sagte: „Hast du ein Loch darin gemacht, um seine Besatzung ertrinken zu lassen? Du hast da ja eine grauenhafte Sache begangen!“
(72) Er sagte: „Habe ich dir nicht gesagt, dass du (es) ja bei mir nicht mit Geduld aushalten kannst?"
(73) Er (also Musa) sagte: „Belange mich nicht dafür, dass ich vergessen habe, und bedrücke mich in meiner Angelegenheit nicht mit einer Erschwernis.“
(74) Da zogen sie beide weiter. Als sie dann einen Jungen antrafen, tötete er ihn. Er (also Musa) sagte: „Hast du eine unschuldige Seele getötet (und zwar) nicht (als Wiedervergeltung) für eine (andere) Seele? Du hast da ja eine verwerfliche Sache begangen!“
(75) Er sagte: „Habe ich dir nicht gesagt, dass du (es) ja bei mir nicht mit Geduld aushalten kannst?"
(76) Er (Musa) sagte: „Wenn ich dich danach (noch einmal) nach irgend etwas frage, dann lasse mich dich nicht mehr begleiten. Dich trifft (dann) in Bezug auf mich kein Tadel."
(77) Da zogen sie beide weiter, bis, als sie dann zu den Bewohnern einer Ortschaft kamen, sie ihre Bewohner um etwas zu essen baten; diese aber weigerten sich, sie gastlich aufzunehmen. Da fanden sie in ihr eine Mauer, die einzustürzen drohte, und so richtete er sie auf. Er (also Musa) sagte: „Wenn du wolltest, hättest du dafür fürwahr Lohn nehmen können.“
(78) Er (also Al-Khadir) sagte: „Das ist die Trennung zwischen mir und dir. Ich werde dir jetzt die Deutung dessen kundtun, was du nicht in Geduld aushalten konntest.
(79) Was das Schiff angeht, so gehörte es Bedürftigen, die auf dem Meer arbeiteten. So wollte ich es schadhaft machen, da ein König hinter ihnen her war, der jedes Schiff mit Gewalt wegnahm.
(80) Und was den Jungen angeht, so waren seine Eltern Gläubige. Da fürchteten wir, dass er sie durch (seine) Auflehnung und durch (seinen) Unglauben bedrücken würde.
(81) So wollten wir, dass ihr Herr ihnen zum Tausch einen (Jungen) gebe, - besser als er an Lauterkeit und näher kommend an Barmherzigkeit.
(82) Und was aber die Mauer angeht, so gehörte sie zwei Waisenjungen in der Stadt, und unter ihr befand sich ein für sie bestimmter Schatz. Und ihr Vater war rechtschaffen, und da wollte dein Herr, dass sie (erst) ihre Vollreife erlangen und (dann) ihren Schatz hervorholen - aus Barmherzigkeit von deinem Herrn. Ich tat es ja nicht aus eigenem Ermessen. Dies ist die Deutung dessen, was du nicht in Geduld aushalten konntest."
(83) Und sie fragen dich nach Dhul-Qarnayn. Sag: „Ich werde euch über ihn eine Erzählung verlesen.“
(84) Wahrlich, Wir verliehen ihm auf der Erde eine feste Stellung und eröffneten ihm zu allem einen Weg.
(85) Da verfolgte er einen Weg,
(86) bis, als er den Ort des Sonnenuntergangs erreichte, er fand, dass sie in einer schlammigen Quelle unterging, und er fand bei ihr ein Volk. Wir sagten: „O Dhul-Qarnayn, entweder strafst du (sie), oder du behandelst sie mit Güte.“
(87) Er sagte: „Was nun denjenigen angeht, der Unrecht tut, so werden wir ihn strafen; hierauf wird er zu seinem Herrn zurückgebracht, und Er straft ihn dann mit entsetzlicher Strafe.
(88) Was aber denjenigen angeht, der glaubt und rechtschaffen handelt, für den wird es als Lohn das Beste geben, und Wir werden ihm von unserem Befehl etwas sagen, was Erleichterung bringt.“
(89) Hierauf verfolgte er einen Weg,
(90) bis, als er den Ort des Sonnenaufgangs erreichte, er fand, dass sie über einem Volk aufgeht, denen Wir keine Deckung vor ihr gegeben hatten.
(91) Auf diese Weise war es. Und Wir haben ja umfassende Kenntnis von dem, was ihn (also Dhul-Qarnayn) betrifft.
(92) Hierauf verfolgte er einen Weg,
(93) bis, als er den Ort zwischen den beiden Bergen erreichte, er diesseits von ihnen ein Volk fand, das beinahe kein Wort verstand.
(94) Sie sagten: „O Dhul-Qarnayn, Ya’juj und Ma’juj stiften Unheil auf der Erde. Sollen wir dir eine Gebühr dafür aussetzen, dass du zwischen uns und ihnen eine Sperrmauer errichtest?“
(95) Er sagte: „Was mir mein Herr an fester Stellung verliehen hat, ist besser (als eure Gebühr). Doch helft mir mit (eurer Arbeits)kraft, damit ich zwischen euch und ihnen einen aufgeschütteten Wall errichte.
(96) Bringt mir die Eisenstücke.“ Als er nun zwischen den beiden Berghängen gleich hoch (aufgeschüttet) hatte, sagte er: „Blast (jetzt).“ Als er es zum Glühen gebracht hatte, sagte er: „Bringt mir, damit ich (es) darüber gieße, geschmolzenes Kupfer.“
(97) So konnten sie (also Yajuj und Majuj) ihn (also den Wall) weder überwinden, noch konnten sie ihn durchbrechen.
(98) Er sagte: „Das ist eine Barmherzigkeit von meinem Herrn. Wenn nun das Versprechen meines Herrn eintrifft, lässt Er ihn (also den Wall) in sich zusammensinken; und das Versprechen meines Herrn ist wahr.“
(99) Und Wir haben die einen von ihnen an jenem Tag wie Wogen unter die anderen geraten lassen. Es wird ins Horn geblasen und dann versammeln Wir sie vollständig.
(100) Und Wir führen die Hölle den Ungläubigen an jenem Tag in aller Deutlichkeit vor.
(101) (Wir zeigen es) denjenigen, deren Augen vor Meiner Mahnung (wie) bedeckt waren und die (auch) nicht hören konnten.
(102) Meinen denn diejenigen, die ungläubig sind, dass sie sich Meine Diener anstatt Meiner zu Schutzherren nehmen (können)? Wahrlich, Wir haben die Hölle den Ungläubigen zur gastlichen Aufnahme bereitet.
(103) Sag: „Sollen Wir euch Kunde geben von denjenigen, die an ihren Werken am meisten verlieren?“
(104) (Sie sind) diejenigen, deren Bemühen im diesseitigen Leben fehlgeht, während sie meinen, dass sie gut handeln würden.
(105) Sie sind jene, die die Zeichen ihres Herrn und die Begegnung mit Ihm (ver)leugnen. So werden ihre Werke hinfällig, und so werden Wir ihnen am Tag der Auferstehung kein Gewicht beimessen.
(106) Dies ist ihr Lohn - die Hölle - dafür, dass sie ungläubig waren und sich über Meine Zeichen und Meine Gesandten lustig machten.
(107) Wahrlich, für diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, wird es die Gärten des Fidaus(-Paradieses) zur gastlichen Aufnahme geben.
(108) Ewig werden sie darin verweilen, und sie werden nicht begehren, davon wegzugehen.
(109) Sag: „Wenn das Meer Tinte für die Worte meines Herrn wäre, würde das Meer fürwahr zu Ende gehen, bevor die Worte meines Herrn zu Ende gingen, auch wenn Wir als Nachschub noch einmal seinesgleichen hinzubrächten.“
(110) Sag: „Ich bin ja nur ein menschliches Wesen gleich euch; mir wird (als Offenbarung) eingegeben, dass euer Gott ein Einziger Gott ist. Wer nun auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, der soll rechtschaffen handeln und beim Dienst (Anbetung) an seinem Herrn (Ihm) niemanden beigesellen.“