(1) Alif-Lam-Mim-Sad
(2) (Das ist) ein Buch, das zu dir (als Offenbarung) hinabgesandt worden ist - so soll seinetwegen in deiner Brust keine Bedrängnis sein -, damit du mit ihm warnst, und als Ermahnung für die Gläubigen.
(3) Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn hinabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr (doch) bedenkt!
(4) Und wie viele Ortschaften haben Wir vernichtet! So kam Unsere (strafende) Härte über sie bei Nacht, oder während sie zu Mittag ruhten.
(5) So war ihr Ausruf, als Unsere (strafende) Härte über sie kam, nur, dass sie sagten: „Wir waren fürwahr Ungerechte.“
(6) So werden Wir ganz gewiss diejenigen, zu denen Gesandte gesandt worden sind, fragen, und Wir werden ganz gewiss die Gesandten fragen.
(7) Dann werden Wir ihnen ganz gewiss aus (vollem) Wissen berichten, denn Wir waren ja nicht abwesend.
(8) Und das Wägen erfolgt an jenem Tag der Wahrheit (entsprechend). Wessen Waagschalen nun schwer sein werden, so sind jene, denen es wohl ergeht.
(9) Und wessen Waagschalen aber leicht sein werden, so sind das jene, die ihre Seelen verloren haben dafür, dass sie an Unseren Zeichen unrecht zu handeln pflegten.
(10) Und Wir haben euch bereits auf der Erde eine feste Stellung verliehen, und Wir haben für euch auf ihr (Möglichkeiten für den) Lebensunterhalt geschaffen. Wie wenig ihr doch dankbar seid!
(11) Und Wir haben euch bereits erschaffen. Hierauf haben Wir euch gestaltet und daraufhin haben Wir zu den Engeln gesagt: „Werft euch vor Adam nieder!“ So warfen sie sich nieder, außer Iblis, der nicht zu den Sich-Niederwerfenden gehörte.
(12) Er (also Allah) sagte: „Was hat dich davon abgehalten, dich niederzuwerfen, als Ich (es) dir anordnete?“ Er (also Iblis) sagte: „Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber hast Du aus Lehm erschaffen.“
(13) Er (also Allah) sagte: „So geh fort von ihm! Es steht dir nicht zu, darin hochmütig zu sein. So geh hinaus, denn du gehörst fürwahr zu den Geringgeachteten.“
(14) Er (also Iblis) sagte: „Gewähre mir Aufschub bis zu dem Tag, an dem sie auferweckt werden.“
(15) Er (also Allah) sagte: „Wahrlich, du gehörst zu denjenigen, denen Aufschub gewährt wird.“
(16) Er (also Iblis) sagte: „Darum, dass Du mich in Verirrung hast fallen lassen, werde ich ihnen ganz gewiss auf Deinem geraden Weg auflauern.
(17) Hierauf werde ich ganz gewiss von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken über sie kommen. Und Du wirst die meisten von ihnen nicht dankbar finden.“
(18) Er (also Allah) sagte: „Geh hinaus aus ihm, (du bist) verachtet und verstoßen! Wer auch immer von ihnen dir folgt, so werde Ich die Hölle ganz gewiss mit euch allesamt füllen.
(19) Und (du,) o Adam, bewohne du und deine Gattin den (Paradies)garten. So esst (beide), wo immer ihr wollt. Aber nähert euch nicht diesem Baum, denn sonst gehört ihr zu den Ungerechten!“
(20) Da flüsterte ihnen der Satan ein, um ihnen offen zu zeigen, was ihnen von ihrer Blöße verborgen war. Und er sagte: „Euer Herr hat euch diesen Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel werdet oder zu den Ewiglebenden gehört.“
(21) Und er schwor beiden: „Ich gehöre fürwahr zu denjenigen, die euch guten Rat geben.“
(22) Da verführte er sie trügerisch. Als beide dann von dem Baum kosteten, zeigte sich ihnen ihre Blöße offenkundig, und sie begannen, Blätter des (Paradies)gartens auf sich zusammenzuheften. Und ihr Herr rief ihnen zu: „Habe Ich euch nicht jenen Baum verboten und euch gesagt: ,Wahrlich, der Satan ist euch ein deutlicher Feind?‘“
(23) Sie (beide) sagten: „Unser Herr, wir haben uns selbst Unrecht zugefügt. Und wenn Du uns nicht vergibst und Dich unser erbarmst, werden wir ganz gewiss zu den Verlorenen gehören.“
(24) Er (also Allah) sagte: „Geht hinunter! Die einen von euch sind Feinde der anderen. Und auf der Erde sollt ihr Aufenthalt und Nießbrauch auf Zeit haben.“
(25) Er (also Allah) sagte: „Auf ihr werdet ihr leben, und auf ihr werdet ihr sterben, und aus ihr werdet ihr hervorgebracht werden.“
(26) O Kinder Adams, Wir haben auf euch Kleidung hinabgesandt, die eure Blöße verbirgt, und Gefieder. Aber die Kleidung der Gottesfurcht, dies ist besser. Das ist (eines) von den Zeichen Allahs, auf dass sie bedenken mögen.
(27) O Kinder Adams, der Satan soll euch ja nicht der Versuchung aussetzen, wie er eure Eltern aus dem (Paradies)garten vertrieben hat, indem er ihnen ihre Kleidung wegnahm, um ihnen ihre Blöße zu zeigen. Wahrlich, er sieht euch, er und sein Stamm, von wo ihr sie nicht seht. Wahrlich, Wir haben die Satane zu Schutzherren für diejenigen gemacht, die nicht glauben.
(28) Und wenn sie eine Abscheulichkeit begehen, sagen sie: „Wir haben unsere Väter darin (vor)gefunden, und Allah hat es uns angeordnet.“ Sag: „Wahrlich, Allah gebietet nicht Schändliches. Wollt ihr (denn) über Allah sagen, was ihr nicht wisst?“
(29) Sag: „Mein Herr hat Gerechtigkeit angeordnet, und ihr sollt euer Gesicht bei jeder Gebetsstätte aufrichten und Ihn anrufen, (und hierbei) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (sein). So wie Er euch anfangs gebracht hat, werdet ihr zurückkehren.“
(30) Eine Gruppe hat Er rechtgeleitet, an einer (anderen) Gruppe aber hat sich das Irregehen bewahrheitet. Sie haben sich ja die Satane anstatt Allahs zu Schutzherren genommen und meinen, sie seien rechtgeleitet.
(31) O Kinder Adams, legt euren Schmuck bei jeder Gebetsstätte an und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos! Wahrlich, Er liebt nicht die Maßlosen.
(32) Sag: „Wer hat den Schmuck Allahs verboten, den Er für Seine Diener hervorgebracht hat, und (auch) die guten Dinge (aus) der Versorgung (Allahs)?“ Sag: „Sie sind im diesseitigen Leben für diejenigen (bestimmt), die glauben, und am Tag der Auferstehung (ihnen) vorbehalten.“ Auf diese Weise legen Wir die Zeichen ausführlich dar für Leute, die Bescheid wissen.
(33) Sag: „Wahrlich, mein Herr hat nur die Abscheulichkeiten verboten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und (ebenso) die Sünde und die Gewalttätigkeit ohne Recht, und dass ihr Allah (etwas) beigesellt, wofür Er keine Ermächtigung hinabgesandt hat, und dass ihr über Allah (etwas) sagt, was ihr nicht wisst.“
(34) Und jede Gemeinschaft hat eine (festgesetzte) Frist. Wenn nun ihre Frist kommt, können sie (sie) weder um eine Stunde hinausschieben noch sie vorziehen.
(35) O Kinder Adams, immer, wenn Gesandte von euch (selbst) zu euch kommen, die euch Meine Zeichen berichten - wer dann gottesfürchtig ist und Besserung bringt, über die soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.
(36) Und diejenigen aber, die ungläubig sind und Unsere Zeichen für Lüge erklären, jene sind die Insassen des (Höllen)feuers. Sie werden ewig darin verweilen.
(37) Wer ist denn ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt oder Seine Zeichen für Lüge erklärt? Jene wird ihr Anteil vom Buch erreichen, bis dass, wenn Unsere Gesandten dann zu ihnen kommen, um sie abzuberufen, sie sagen: „Wo ist das, was ihr außer Allah anzurufen pflegtet?“ Sie werden sagen: „Sie sind von uns fortgegangen.“ Und sie bezeugen gegen sich selbst, dass sie Ungläubige waren.
(38) Er (also Allah) sagt: „Tretet ein zu den Gemeinschaften unter den Jinn und den Menschen, die schon vor euch dahingegangen sind, ins (Höllen)feuer.“ Jedes Mal, wenn eine Gemeinschaft eintritt, verflucht sie die vorausgegangene (Gemeinschaft). Wenn sie dann alle darin eingeholt werden, sagt die letzte von ihnen in Bezug auf die erste: „Unser Herr, diese da haben uns in die Irre geführt. So gib ihnen eine mehrfache Strafe vom (Höllen)feuer!“ Er sagt: „Jeder bekommt das Mehrfache, aber ihr wisst (es) nicht.“
(39) Und die erste (Gruppe) von ihnen sagt zu der letzten: „Ihr habt doch keinen Vorzug gegenüber uns. So kostet die Strafe für das, was ihr verdient habt.“
(40) Wahrlich, denjenigen, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und sich ihnen gegenüber hochmütig verhalten, werden die Tore des Himmels nicht geöffnet, und sie werden nicht in den (Paradies)garten eingehen, bis ein Kamel durch ein Nadelöhr geht. Und auf diese Weise vergelten Wir den Verbrechern.
(41) Für sie wird die Hölle ein Bett (und eine Lagerstatt) sein, und über ihnen werden Decken (aus Höllenfeuer) sein. Und auf diese Weise vergelten Wir den Ungerechten.
(42) Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun - Wir erlegen keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag -, jene sind Insassen des (Paradies)gartens. Sie werden ewig darin verweilen.
(43) Und Wir nehmen weg, was in ihren Brüsten an Groll war. Unter ihnen fließen Bäche. Und sie sagen: „Alles Lob gebührt Allah, Der uns zu dem (hier) geleitet hat! Wir wären nicht rechtgeleitet worden, wenn uns Allah nicht rechtgeleitet hätte. Die Gesandten unseres Herrn sind wirklich mit der Wahrheit gekommen.“ Und es wird ihnen zugerufen: „Siehe, dies ist der (Paradies)garten. Er ist euch zum Erbe gegeben worden für das, was ihr zu tun pflegtet.“
(44) Und die Insassen des (Paradies)gartens rufen den Insassen des (Höllen)feuers zu: „Wir haben bereits vorgefunden, dass das, was uns unser Herr versprochen hat, wahr ist. Habt (auch) ihr gefunden, dass das, was euer Herr versprochen hat, wahr ist?“ Sie sagen: „Ja!“ Hierauf ruft ein Rufer unter ihnen aus: „Der Fluch Allahs sei über die Ungerechten,
(45) die vom Weg Allahs abhalten und danach trachten, ihn krumm zu machen, und die das Jenseits verleugnen.“
(46) Und zwischen ihnen ist ein Vorhang. Und auf den Höhen („A'raf genannt“) sind Männer, die jeden an seinem Merkmal erkennen. Sie rufen den Insassen des (Paradies)gartens zu: „Friede sei auf euch!“ Sie sind aber in ihn nicht eingetreten, aber sie begehren (es).
(47) Und wenn ihre Blicke den Insassen des (Höllen)feuers zugewendet werden, sagen sie: „Unser Herr, lasse uns nicht mit dem ungerechten Volk sein!“
(48) Und die Leute der Höhen rufen Männern, die sie an ihren Merkmalen erkennen, zu. Sie sagen: „Eure Ansammlung hat euch nicht genützt und (ebenso nicht,) dass ihr euch hochmütig zu verhalten pflegtet.
(49) Sind das diejenigen, von denen ihr geschworen habt, Allah werde ihnen keine Barmherzigkeit erweisen? Geht in den (Paradies)garten ein! Über euch soll keine Furcht kommen, noch sollt ihr traurig sein.“
(50) Und die Insassen des (Höllen)feuers rufen den Insassen des (Paradies)gartens zu: „Schüttet auf uns etwas Wasser aus oder etwas von dem, womit Allah euch versorgt hat!“ Sie sagen: „Wahrlich, Allah hat beides für die Ungläubigen verboten,
(51) die ihre Religion zum Gegenstand der Zerstreuung und des Spiels genommen haben und die das diesseitige Leben getäuscht hat.“ So werden Wir sie heute vergessen, so wie sie die Begegnung mit diesem ihrem Tag vergaßen und wie sie Unsere Zeichen zu verleugnen pflegten.
(52) Wir haben ihnen bereits ein Buch gebracht, das Wir mit Wissen ausführlich dargelegt haben, als Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben.
(53) Erwarten sie (etwas anderes) als seine Deutung? An dem Tag, an dem seine Deutung eintrifft, werden diejenigen, die es zuvor vergessen haben, sagen: „Die Gesandten unseres Herrn sind ja mit der Wahrheit gekommen! Haben wir denn Fürsprecher, die für uns Fürsprache einlegen? Oder können wir zurückgebracht werden, dass wir anders handeln, als wir zu handeln pflegten?“ Sie haben bereits ihre Seelen verloren, und von ist fortgegangen, was sie zu ersinnen pflegten.
(54) Wahrlich, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf und Sich hierauf über den Thron erhob. Er lässt die Nacht den Tag überdecken, wobei sie ihn eilig einzuholen sucht. Und (Er schuf auch) die Sonne, den Mond und die Sterne, durch Seinen Befehl dienstbar gemacht. Sicherlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl. Segensreich ist Allah, der Herr der Weltenbewohner.
(55) Ruft euren Herrn in Unterwürfigkeit flehend und im Verborgenen an. Wahrlich, Er liebt nicht die Übertreter.
(56) Und stiftet auf der Erde nicht Unheil, nachdem sie in Ordnung gebracht worden ist! Und ruft Ihn in Furcht und Begehren an. Wahrlich, die Barmherzigkeit Allahs ist den Gutes Tuenden nahe.
(57) Und Er ist es, Der die Winde als Frohboten Seiner Barmherzigkeit (voraus)sendet, bis dass, wenn sie dann schwere Wolken herbeitragen, Wir sie zu einem toten (und trockenen) Land treiben, dadurch Wasser hinabsenden und dann dadurch alle Früchte hervorbringen. Auf diese Weise bringen Wir (auch) die Toten hervor, auf dass ihr bedenken möget!
(58) Und aus dem guten Land kommt sein Pflanzenwuchs mit der Erlaubnis seines Herren hervor, aus dem schlechten (Land) jedoch kommt (nur) Kümmerliches hervor. Auf diese Weise legen Wir die Zeichen verschiedenartig dar für Leute, die dankbar sind.
(59) Wir sandten bereits Nuh zu seinem Volk, und da sagte er: „O mein Volk, dient Allah! Ihr habt keine (zu Recht angebetete) Gottheit außer Ihm. Wahrlich, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.“
(60) Die führende Schar aus seinem Volk sagte: „Wir sehen dich fürwahr in deutlichem Irrtum.“
(61) Er (also Nuh) sagte: „O mein Volk, bei mir befindet sich kein Irrtum, vielmehr bin ich ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner.
(62) Ich übermittele euch die Botschaften meines Herrn und rate euch gut. Und ich weiß von Allah her, was ihr nicht wisst.
(63) Wundert ihr euch etwa (darüber), dass eine Erinnerung von eurem Herrn zu euch gekommen ist, durch einen Mann von euch, damit er euch warne und damit ihr gottesfürchtig werdet, auf dass ihr Erbarmen finden möget?“
(64) Da bezichtigten sie ihn der Lüge und so retteten Wir ihn und diejenigen, die mit ihm im Schiff waren, und ließen diejenigen ertrinken, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten. Wahrlich, sie waren (ja) blinde Leute.
(65) Und zu 'Ad (sandten Wir) ihren Bruder Hud. Er sagte: „O mein Volk, dient Allah! Keine (zu Recht angebetete) Gottheit habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?“
(66) Die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war, sagte: „Wahrlich, wir sehen dich ja in Torheit (befangen), und wir meinen wahrlich, dass du zu den Lügnern gehörst.“
(67) Er sagte: „O mein Volk, bei mir befindet sich keine Torheit, vielmehr bin ich ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner.“
(68) Ich übermittele euch die Botschaften meines Herrn, und ich bin für euch ein vertrauenswürdiger Ratgeber.
(69) Wundert ihr euch etwa (darüber), dass eine Erinnerung von eurem Herrn zu euch gekommen ist, durch einen Mann von euch, damit er euch warne? Gedenkt, als Er euch zu Nachfolgern nach dem Volk Nuhs machte und euch ein Übermaß an körperlichen Vorzügen gab! So gedenkt folglich der Wohltaten Allahs, auf dass es euch wohl ergehen möge!
(70) Sie sagten: „Bist du zu uns gekommen, damit wir Allah allein dienen und das verlassen, dem unsere Väter zu dienen pflegten? So bring uns doch her, was du uns androhst, wenn du wirklich zu den Wahrhaftigen gehörst!“
(71) Er sagte: „Eine gräuel(nde Strafe) und Zorn von eurem Herrn überfallen euch nunmehr. Wollt ihr denn mit mir über Namen streiten, die ihr genannt habt, ihr und eure Väter, für die Allah (aber) keine Ermächtigung offenbart hat? So wartet ab! Wahrlich, ich gehöre mit euch zu den Abwartenden.“
(72) So retteten Wir ihn und diejenigen, die mit ihm waren, durch Barmherzigkeit von Uns. Und Wir schnitten die Rückkehr derer, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten, ab, und sie waren keine Gläubigen.
(73) Und zu Thamud (sandten Wir) ihren Bruder Salih. Er sagte: „O mein Volk, dient Allah! Ihr habt keine (zu Recht angebetete) Gottheit außer Ihm. Es ist bereits ein klarer Beweis von eurem Herrn zu euch gekommen: Dies ist die Kamelstute Allahs, ein Zeichen für euch. So lasst sie auf der Erde Allahs fressen und fügt ihr nichts Böses zu, sonst überkommt euch schmerzhafte Strafe.“
(74) Und gedenkt, als Er euch zu Nachfolgern nach den 'Ad machte und euch auf der Erde (Wohnstätten) zuwies, sodass ihr euch in ihrem Flachland Schlösser nahmt und die Berge zu Häusern aushautet. So gedenkt also der Wohltaten Allahs und richtet auf der Erde nicht unheilstiftend Verderben an!
(75) Die führende Schar unter seinem Volk, die sich hochmütig verhielt, sagte zu denjenigen, die unterdrückt waren, (nämlich) zu denen von ihnen, die gläubig waren: „Wisst ihr denn (wirklich), dass Salih von seinem Herrn gesandt ist?“ Sie sagten: „Wahrlich, wir glauben an das, womit er gesandt worden ist.“
(76) Diejenigen, die sich hochmütig verhielten, sagten: „Wir verleugnen fürwahr das, woran ihr glaubt.“
(77) Da schnitten sie der Kamelstute die Sehnen durch und lehnten sich gegen den Befehl ihres Herrn auf. Und sie sagten: „O Salih, bringe uns doch her, was du uns angedroht hast, wenn du (wirklich) zu den Gesandten gehörst!“
(78) Da ergriff sie das Zittern, und am Morgen lagen sie dann zugrunde gehend in ihrer Wohnstätte auf den Brüsten (und Gesichtern) da.
(79) So kehrte er sich von ihnen ab und sagte: „O mein Volk, ich habe euch bereits die Botschaft meines Herrn übermittelt und euch guten Ratschlag erteilt. Aber ihr liebt nicht die guten Ratgeber.“
(80) Und (gedenke) Lut, als er zu seinem Volk sagte: „Wollt ihr denn das Abscheuliche begehen, wie es vor euch niemand von den Weltenbewohnern begangen hat?
(81) Wahrlich, ihr lasst euch ja in Begierde mit den Männern ein anstatt mit den Frauen. Aber nein! Ihr seid maßlose Leute.“
(82) Und die Antwort seines Volkes war nur, dass sie sagten: „Vertreibt sie aus eurer Ortschaft! Das sind (ja) fürwahr Menschen, die sich rein halten.“
(83) Da (er)retteten Wir ihn und seine Angehörigen, außer seiner Frau; Sie gehörte zu den Zurückgebliebenen.
(84) Und Wir ließen einen Regen auf sie niedergehen. So schau, wie das Ende der Übeltäter war!
(85) Und zu Madyan (sandten Wir) ihren Bruder Schu'ayb. Er sagte: „O mein Volk, dient Allah! Ihr habt keine (zu Recht angebetete) Gottheit außer Ihm. Nun ist ein klarer Beweis von eurem Herrn zu euch gekommen; so gebt volles Maß und Gewicht und schmälert den Menschen nicht ihre Sachen und stiftet nicht Unheil auf der Erde, nachdem sie in Ordnung gebracht worden ist! Dies ist besser für euch, wenn ihr Gläubige seid.“
(86) Und lauert nicht auf jedem Weg, indem ihr droht und vom Weg Allahs denjenigen abhaltet, der an Ihn glaubt, und (ihr) danach trachtet, ihn krumm zu machen. Und gedenkt (der Zeit), als ihr (nur) wenige wart und Er euch dann zu vielen machte. Und schaut, wie das Ende der Unheilstifter war!
(87) Und wenn eine Gruppe von euch an das glauben sollte, womit ich gesandt worden bin, eine andere Gruppe aber nicht glauben sollte, so geduldet euch, bis Allah zwischen uns richtet. Und Er ist der Beste unter den Richtenden.
(88) Die führende Schar seines Volkes, die sich hochmütig verhielt, sagte: „Wir werden dich - o Schu'ayb - und diejenigen, die mit dir glauben, ganz gewiss aus unserer Ortschaft vertreiben, oder aber ihr kehrt zu unserer Glaubensrichtung zurück!“ Er sagte: „Was denn, auch wenn es uns zuwider ist?
(89) Wir würden ja gegen Allah eine Lüge ersinnen, wenn wir zu eurer Glaubensrichtung zurückkehrten, nachdem Allah uns davor errettet hat. Es steht uns nicht zu, dazu zurückzukehren, außer dass Allah - unser Herr - (es) wollte. Unser Herr umfasst alles mit (Seinem) Wissen. Auf Allah verlassen wir uns. Unser Herr, entscheide zwischen uns und unserem Volk der Wahrheit entsprechend! Und Du bist ja der beste Entscheider.“
(90) Aber die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war, sagte: „Wenn ihr Schu'ayb folgt, dann werdet ihr gewiss Verlierer sein.“
(91) Da ergriff sie das Zittern, und am Morgen lagen sie dann zugrunde gehend in ihrer Wohnstätte auf den Brüsten (und Gesichtern) da.
(92) Diejenigen, die Schu'ayb der Lüge bezichtigten, waren, als hätten sie (überhaupt) nicht darin gewohnt. Diejenigen, die Schu'ayb der Lüge bezichtigten, waren (sodann) selbst die Verlierer.
(93) Da kehrte er sich von ihnen ab und sagte: „O mein Volk, ich habe euch doch die Botschaften meines Herrn ausgerichtet und euch gut geraten. Wie sollte ich denn betrübt sein über ungläubige Leute?“
(94) Und Wir haben in keine Ortschaft Propheten gesandt, außer dass Wir über ihre Bewohner Not und Leid hätten kommen lassen, auf dass sie in Unterwürfigkeit flehen mögen.
(95) Hierauf tauschten Wir anstelle des Schlechten Gutes ein, bis sie (sich und ihren Besitz) vermehrten und sagten: „Bereits unseren Vätern ist Leid und (auch) Freude widerfahren.“ Da ergriffen Wir sie plötzlich, ohne dass sie es merkten.
(96) Hätten aber die Bewohner der Ortschaften geglaubt und wären sie gottesfürchtig gewesen, hätten Wir ihnen bestimmt Segen von dem Himmel und der Erde aufgetan. Aber sie erklärten (die Botschaft) für Lüge, und so ergriffen Wir sie für das, was sie erworben hatten.
(97) Glauben denn die Bewohner der Ortschaften, sicher davor zu sein, dass Unsere (strafende) Härte bei Nacht über sie kommt, während sie schlafen?
(98) Oder glauben die Bewohner der Ortschaften, sicher davor zu sein, dass Unsere (strafende) Härte am frühen Morgen über sie kommt, während sie spielen?
(99) Glauben sie denn sicher vor den Ränken Allahs zu sein? Vor den Ränken Allahs fühlt sich keiner sicher, außer das Volk der Verlierer.
(100) Ist denn nicht denjenigen, die die Erde nach ihren (vorherigen) Bewohnern erben, deutlich geworden, dass, wenn Wir wollten, Wir sie für ihre Sünden getroffen hätten? Und Wir versiegeln ihre Herzen, sodass sie nicht hören.
(101) Dies sind die Ortschaften, über die Wir dir (einiges) von ihren Kunden erzählen. Ihre Gesandten kamen bereits zu ihnen mit den klaren Beweisen, aber sie konnten nicht an das glauben, was sie zuvor für Lüge erklärt hatten. Auf diese Weise versiegelt Allah die Herzen der Ungläubigen.
(102) Und Wir fanden bei den meisten von ihnen keine Vertragstreue, vielmehr fanden Wir die meisten von ihnen als Frevler (vor).
(103) Hierauf schickten Wir nach ihnen Musa mit Unseren Zeichen zu Fir'aun und seiner führenden Schar, doch sie handelten unrecht an ihnen. So schau nun, wie das Ende der Unheilstifter war!
(104) Und Musa sagte: „O Fir'aun, ich bin fürwahr ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner,
(105) bestrebt, dass ich über Allah nur die Wahrheit sage. Ich bin bereits mit einem klaren Beweis von eurem Herrn zu euch gekommen. So lasse die Kinder Israils mit mir gehen!“
(106) Er sagte: „Wenn du mit einem Zeichen gekommen bist, dann bringe es her, wenn du (wirklich) zu den Wahrhaftigen gehörst.“
(107) Da warf er seinen Stock hin, und so wurde er zu einer deutlichen Schlange.
(108) Und er zog seine Hand heraus, da war sie plötzlich weiß für die Betrachter.
(109) Die führende Schar aus dem Volk Fir'auns sagte: „Wahrlich, dieser ist ja ein kenntnisreicher Zauberer.
(110) Er will euch aus eurem Land vertreiben. Was befehlt ihr nun?“
(111) Sie sagten: „Stelle ihn und seinen Bruder zurück, und sende in die (ägyptischen) Städte (Boten), die (die Leute) versammeln,
(112) damit sie dir jeden kenntnisreichen Zauberer herbeibringen.“
(113) Und die Zauberer kamen zu Fir'aun. Sie sagten: „(Werden) wir einen Lohn erhalten, wenn wir die Siegenden sind?“
(114) Er sagte: „Ja. Und ihr werdet (auch) gewiss zu den Nahegestellten gehören.“
(115) Sie sagten: „O Musa, entweder wirfst du oder wir sind die (zuerst) Werfenden.“
(116) Er sagte: „Werft (ihr zuerst)!“ Als sie dann warfen, verzauberten sie die Augen der Menschen und flößten ihnen Furcht ein, und sie brachten einen gewaltigen Zauber vor.
(117) Und Wir gaben Musa ein: „Wirf deinen Stock hin!“ Da verschlang er sogleich, was sie vortäuschten.
(118) So bestätigte sich die Wahrheit, und zunichte wurde das, was sie zu tun pflegten.
(119) So wurden sie dort besiegt und kehrten unterwürfig zurück.
(120) Und die Zauberer warfen sich nieder.
(121) Sie sagten: „Wir glauben an den Herrn der Weltenbewohner,
(122) den Herrn von Musa und Harun.“
(123) Fir'aun sagte: „Glaubt ihr an ihn, bevor ich es euch erlaube? Das sind fürwahr Ränke, die ihr in der Stadt geschmiedet habt, um ihre Bewohner daraus zu vertreiben. Aber ihr werdet (es noch) erfahren.
(124) Ich werde ganz gewiss eure Hände und eure Füße wechselseitig abhacken und euch hierauf ganz gewiss allesamt kreuzigen (lassen).“
(125) Sie sagten: „Wir werden fürwahr zu unserem Herrn zurückkehren!
(126) Und du grollst uns ja nur (darum), dass wir an die Zeichen unseres Herrn glaubten, als sie zu uns kamen. Unser Herr, überschütte uns mit Geduld und lasse uns als (Dir ergebene) Muslime sterben!“
(127) Die führende Schar aus dem Volk Fir'auns sagte: „Willst du zulassen, dass Musa und sein Volk auf der Erde Unheil stiften und dass er dich und deine Gottheiten verlässt?“ Er sagte: „Wir werden ihre Söhne allesamt töten und (nur) ihre Frauen am Leben lassen. Und wir sind gewiss Bezwinger über sie.“
(128) Musa sagte zu seinem Volk: „Sucht (flehend) Hilfe bei Allah, und seid geduldig! Wahrlich, die Erde gehört Allah; Er gibt sie zum Erbe, wem von Seinen Dienern Er will. Und das (gute) Ende gehört den Gottesfürchtigen.“
(129) Sie sagten: „Uns ist Leid zugefügt worden, bevor du zu uns kamst und (auch) nachdem du zu uns gekommen bist.“ Er sagte: „Vielleicht wird euer Herr euren Feind vernichten und euch zu Nachfolgern auf der Erde machen und dann schauen, wie ihr handelt.“
(130) Und Wir ergriffen ja bereits die Sippe Fir'auns mit Dürrejahren und Mangel an Früchten, auf dass sie bedenken mögen.
(131) Wenn dann (etwas) Gutes zu ihnen kam, sagten sie: „Dies gehört uns.“ Und wenn sie etwas Schlechtes traf, sahen sie ein (schlechtes) Omen in Musa und denjenigen, die mit ihm waren. Aber ihr Vorzeichen (und alles an Vorherbestimmungen) ist sicherlich bei Allah, jedoch wissen die meisten von ihnen nicht.
(132) Und sie sagten: „Mit welchem Zeichen du auch kommen solltest, um uns damit zu bezaubern, so werden wir dir nicht glauben.“
(133) Da sandten Wir über sie die Überschwemmung, die Heuschrecken, die Zecken, die Frösche und das Blut als einzeln vorgebrachte Zeichen. Aber sie verhielten sich hochmütig und waren ein Volk von Übeltätern.
(134) Als sodann die unheilvolle Strafe über sie kam, sagten sie: „O Musa, rufe für uns deinen Herrn an aufgrund Seines Bundes mit dir. Wenn du die unheilvolle Strafe hinwegnimmst, werden wir dir ganz gewiss glauben und die Kinder Israils ganz gewiss mit dir wegschicken.“
(135) Als Wir dann die unheilvolle Strafe von ihnen hinwegnahmen (und dies) auf eine Frist, die sie erreichen sollten, brachen sie sogleich (ihr Wort).
(136) So rächten Wir uns an ihnen (und übten an ihnen Vergeltung) und ließen sie im Meer ertrinken, (dies) dafür, dass sie Unsere Zeichen für Lüge erklärten und ihnen gegenüber unachtsam waren.
(137) Und Wir gaben dem Volk, das unterdrückt worden war, zum Erbe die östlichen und die westlichen (Gegenden) des Landes, das Wir gesegnet haben. Und das schönste Wort deines Herrn erfüllte sich an den Kindern Israils dafür, dass sie geduldig waren. Und Wir zerstörten, was Fir'aun und sein Volk zu machen und was sie (an Gebäuden) zu errichten pflegten.
(138) Und Wir ließen die Kinder lsrails das Meer durchschreiten. Sie kamen zu Leuten, die sich zur Anbetung ihrer Götzen zurückgezogen hatten. Sie (also die Kinder lsrails) sagten: „O Musa, mache uns eine Gottheit, so wie sie Gottheiten haben!“ Er sagte: „Ihr seid ja Leute, die unwissend sind.“
(139) Wahrlich, was diese da betreiben, wird untergehen, und nichtig ist, was sie zu tun pflegten.
(140) Er (also Musa) sagte: „Sollte ich denn für euch eine andere Gottheit begehren als Allah, wo Er euch gegenüber den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugt hat?“
(141) Und (gedenkt,) als Wir euch von den Leuten Fir'auns erretteten, die euch eine böse Qual zufügten, indem sie eure Söhne allesamt abschlachteten und (nur) eure Frauen am Leben ließen. Und darin war für euch eine gewaltige Prüfung von eurem Herrn.
(142) Und Wir gaben Musa eine Verabredung auf dreißig Nächte und machten sie mit (weiteren) zehn voll. So vervollständigte sich die festgesetzte Zahl seines Herrn auf vierzig Nächte. Und Musa sagte zu seinem Bruder Harun: „Nimm meine Stelle bei meinem Volk ein, sorge für Ordnung und folge nicht dem Weg der Unheilstifter!“
(143) Als sodann Musa zu Unserer festgesetzten Zeit kam und sein Herr zu ihm sprach, sagte er: „Mein Herr, zeige (Dich) mir, (so)dass ich Dich anschaue!“ Er sagte: „Du wirst Mich nicht sehen. Aber schau den Berg an! Sollte er nun fest an seiner Stelle bleiben, dann wirst du Mich sehen.“ Als nun sein Herr dem Berg offenbar erschien, ließ Er ihn in sich zusammensinken, und Musa fiel bewusstlos nieder. Als er dann (wieder) zu sich kam, sagte er: „Gepriesen seist Du! Ich wende mich in Reue Dir zu, und ich bin der Erste der Gläubigen.“
(144) Er sagte: „O Musa, Ich habe dich ja durch Meine Botschaften und (durch) Meine Rede (zu dir) vor den Menschen auserwählt! So nimm, was Ich dir gegeben habe, und gehöre zu den Dankbaren!“
(145) Und Wir schrieben ihm auf den Tafeln von allem eine Ermahnung und eine ausführliche Darlegung für alles. So halte sie fest und ordne deinem Volk an, sich an das Schönste in ihnen zu halten! Ich werde euch die Wohnstätte der Frevler zeigen.
(146) Ich werde von meinen Zeichen diejenigen abwenden, die auf der Erde ohne Recht hochmütig sind. Und wenn sie auch jedes Zeichen sehen, glauben sie nicht daran. Und wenn sie den Weg der Vernunft sehen, nehmen sie ihn sich nicht zum Weg. Wenn sie aber den Weg der Verirrung sehen, nehmen sie ihn sich zum Weg. Dies, weil sie Unsere Zeichen für Lüge erklären und ihnen gegenüber unachtsam waren.
(147) Und diejenigen, die Unsere Zeichen und die Begegnung mit dem Jenseits für Lüge erklären, deren Werke werden hinfällig. Wird ihnen (denn) etwas anderes vergolten als das, was sie zu tun pflegten?
(148) Und das Volk Musas nahm sich, nachdem er (weggegangen) war, aus ihren Schmucksachen (verfertigt) ein Kalb als Leib, der blökte. Haben sie denn nicht, dass es nicht zu ihnen spricht und sie nicht den rechten Weg leitet? Sie nahmen es sich (als angebetete Götze) und waren Ungerechte.
(149) Und als sie (dann) bereuten und sahen, dass sie bereits irregegangen waren, sagten sie: „Wenn sich unser Herr nicht unser erbarmt und uns vergibt, werden wir ganz gewiss zu den Verlierern gehören!“
(150) Und als Musa zu seinem Volk zornig und betrübt zurückkam, sagte er: „Wie übel ist das, was ihr nach mir an meiner Stelle begangen habt! Wollt ihr den Befehl eures Herrn beschleunigen?“ Und er warf die Tafeln hin und nahm (und packte) seinen Bruder am Kopf, indem er ihn an sich zog. Er (also sein Bruder Harun) sagte: „(O) Sohn meiner Mutter, das Volk unterdrückte mich und hätte mich beinahe getötet! So lasse nicht die Feinde über mich Schadenfreude empfinden und lasse mich nicht mit dem ungerechten Volk!“
(151) Er (also Musa) sagte: „Mein Herr, vergib mir und meinem Bruder, und lasse uns in Deine Barmherzigkeit eingehen. Und Du bist ja der Barmherzigste der Barmherzigen.“
(152) Wahrlich, diejenigen, die sich das Kalb (als eine Gottheit) nahmen, wird Zorn von ihrem Herrn und Erniedrigung im diesseitigen Leben ereilen. Und auf diese Weise vergelten Wir denen, die Lügen ersinnen.
(153) Und diejenigen aber, die schlechte Taten begehen und danach bereuen und glauben - wahrlich, dein Herr ist danach fürwahr allvergebend und barmherzig.
(154) Und als sich bei Musa der Zorn legte, nahm er die Tafeln. In ihrer Schrift ist Rechtleitung und Barmherzigkeit für die, die vor ihrem Herrn Ehrfurcht haben.
(155) Und Musa wählte aus seinem Volk siebzig Männer zu Unserer festgesetzten Zeit. Als sie nun das Zittern ergriff, sagte er: „Mein Herr, wenn Du gewollt hättest, hättest Du sie schon zuvor vernichtet, und auch mich. Willst Du uns denn vernichten für das, was die Toren von uns getan haben? Es ist ja Deine Versuchung, mit der Du in die Irre gehen lässt, wen Du willst, und rechtleitest, wen Du willst. Du bist unser Schutzherr, so vergib uns und erbarme Dich unser! Und Du bist der Beste der Vergebenden.
(156) Und bestimme für uns in diesem Diesseits Gutes und (auch) im Jenseits! Wahrlich, wir sind (reumütig) zu Dir zurückgekehrt.“ Er sagte: „Mit Meiner Strafe treffe Ich, wen Ich will, aber Meine Barmherzigkeit umfasst alles. So werde Ich sie für diejenigen niederschreiben, die gottesfürchtig sind und die Pflichtabgabe entrichten und die an Unsere Zeichen glauben.
(157) Diejenigen, die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium aufgeschrieben vorfinden. Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen.“ Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen und dem Licht, das mit ihm hinabgesandt worden ist, folgen, jene sind es, denen es wohl ergeht.
(158) Sag: „O ihr Menschen, ich bin gewiss der Gesandte Allahs an euch alle, Dem die Herrschaft der Himmel und der Erde gehört. Es gibt keine (zu Recht angebetete) Gottheit außer Ihm. Er macht lebendig und lässt sterben. So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten, der an Allah und Seine Worte glaubt, und folgt ihm, auf dass ihr rechtgeleitet sein möget!“
(159) Und unter dem Volk Musas gab es eine Gemeinschaft, die mit der Wahrheit rechtleitet und nach ihr gerecht handelt.
(160) Und Wir trennten sie auf in zwölf Stämme, in Gemeinschaften. Und Wir gaben Musa ein, als sein Volk ihn um (Regen)wasser bat: „Schlage mit deinem Stock auf den Felsen!“ Da brachen aus ihm zwölf Quellen hervor. Nun wusste jedermann, wo sein Platz zum Trinken war. Und Wir ließen die Wolken sie überschatten und sandten das Manna und die Wachteln auf sie herab (und sagten): „Esst von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgt haben!“ Und sie fügten nicht Uns Unrecht zu, sondern sich selbst fügten sie Unrecht zu.
(161) Und als zu ihnen gesagt wurde: „Bewohnt diese Ortschaft und esst von (dem, was in) ihr (ist), wo immer ihr wollt und sagt: ,Vergebung!' und tretet, euch niederwerfend, durch das Tor ein, Wir vergeben euch eure Verfehlungen. Wir werden den Gutes Tuenden noch mehr erweisen.“
(162) Doch da tauschten diejenigen, die Unrecht taten, das Wort gegen ein anderes aus, das ihnen nicht gesagt worden war. So sandten Wir auf diejenigen, die Unrecht taten, eine unheilvolle Strafe vom Himmel hinab dafür, dass sie zu freveln pflegten.
(163) Und frag sie nach der Ortschaft, die am Meer lag, als sie den Sabbat übertraten, als ihre Fische zu ihnen an ihrem Sabbat sichtbar (geschwommen) kamen, aber an dem Tag, an dem sie nicht Sabbat hielten, nicht zu ihnen kamen. Auf diese Weise prüfen Wir sie dafür, dass sie zu freveln pflegten.
(164) Und als eine Gemeinschaft von ihnen sagte: „Warum ermahnt ihr Leute, die Allah vernichten oder mit strenger Strafe bestrafen wird?“, sagten sie: „Als eine Entschuldigung bei eurem Herrn und auf dass sie gottesfürchtig werden mögen.“
(165) Als sie dann vergessen hatten, womit sie ermahnt worden waren, erretteten Wir diejenigen, die das Schlechte verboten, und ergriffen diejenigen, die Unrecht taten, mit schlimmer Strafe dafür, dass sie zu freveln pflegten.
(166) Als sie dann das überschritten, was ihnen untersagt war, sagten Wir zu ihnen: „Werdet verstoßene (und erniedrigte) Affen!“
(167) Und (gedenke,) als dein Herr ankündigte, Er werde ganz gewiss gegen sie bis zum Tag der Auferstehung jemanden schicken, der ihnen eine böse Qual auferlegt. Wahrlich, dein Herr ist ja schnell im Bestrafen, aber Er ist auch wahrlich allvergebend und barmherzig.
(168) Und Wir trennten sie auf der Erde in Gemeinschaften auf. Unter ihnen gab es Rechtschaffene und solche, die dies nicht waren. Und Wir prüften sie mit Gutem und Schlechtem, auf dass sie umkehren mögen.
(169) Dann folgten nach ihnen Nachfolger, die die Schrift erbten. Sie greifen nach den Glücksgütern des Niedrigen und sagen: „Es wird uns vergeben werden.“ Und wenn sich ihnen gleiche Glücksgüter bieten, greifen sie danach. Wurde denn nicht mit ihnen das Abkommen der Schrift getroffen, dass sie über Allah nur die Wahrheit sagen sollen? Sie haben doch das, was darin steht, erlernt. Und die jenseitige Wohnstätte ist besser für diejenigen, die gottesfürchtig sind. Begreift ihr denn nicht?
(170) Und diejenigen, die an dem Buch festhalten und das Gebet verrichten - wahrlich, Wir lassen den Lohn der Gutes Tuenden nicht verloren gehen.
(171) Und (gedenke,) als Wir den Berg über sie heraushoben, als wäre er ein Schattendach, und sie glaubten, er würde auf sie fallen (und Wir sagten): „Nehmt das (fest an euch), was Wir euch gegeben haben, und gedenkt dessen, was es enthält, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!“
(172) Und (gedenke,) als dein Herr aus den Kindern Adams, aus ihren Rücken, ihre Nachkommenschaft nahm und sie gegen sich selbst bezeugen ließ (und sagte): „Bin Ich denn nicht euer Herr?“ Sie sagten: „Doch, wir bezeugen (es)!“ (Dies,) damit ihr nicht am Tag der Auferstehung sagt: „Wir waren dessen unachtsam“,
(173) oder (auch) nicht sagt: „Wahrlich, unsere Väter haben ja zuvor (Allah) Teilhaber beigesellt, und wir wir waren ja (nur) eine Nachkommenschaft nach ihnen. Vernichtest Du uns denn für das, was diejenigen getan haben, die Nichtiges tun?“
(174) Und auf diese Weise legen Wir die Zeichen ausführlich dar, auf dass sie umkehren mögen.
(175) Und verlies ihnen die Kunde desjenigen, dem Wir Unsere Zeichen gaben und der sich dann ihrer entledigte. Da verfolgte ihn der Satan, und so wurde er einer der Verirrten.
(176) Und wenn Wir gewollt hätten, hätten Wir ihn durch sie (also diese Zeichen) gewiss erhöht. Aber er neigte zur Erde hin und folgte seiner Neigung. So ist sein Gleichnis wie das Gleichnis eines Hundes: Wenn du auf ihn losgehst, hechelt er; oder du lässt ihn (in Ruhe), hechelt er (auch). Dies ist das Gleichnis der Leute, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten. So berichte die Geschichte, auf dass sie nachdenken mögen.
(177) Wie schlecht ist das Gleichnis der Leute, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten und sich selbst Unrecht zu tun pflegten!
(178) Wen Allah rechtleitet, so ist er (wirklich) rechtgeleitet. Und wen Er aber in die Irre gehen lässt, so sind jene die Verlierer.
(179) Und Wir haben ja bereits viele von den Jinn und den Menschen für die Hölle erschaffen. Sie haben Herzen, mit denen sie nicht verstehen; sie haben Augen, mit denen sie nicht sehen; und sie haben Ohren, mit denen sie nicht hören. Jene sind wie das Vieh. Vielmehr sind sie noch irregeleiteter! Jene sind (ja) die Unachtsamen.
(180) Und Allahs sind die schönsten Namen; so ruft Ihn damit an, und lasst diejenigen, die mit Seinen Namen abwegig umgehen. Ihnen wird das vergolten, was sie zu tun pflegten.
(181) Und unter denjenigen, die Wir erschaffen haben, gibt es eine Gemeinschaft, die mit der Wahrheit rechtleitet und nach ihr gerecht handelt.
(182) Und diejenigen aber, die Unsere Zeichen für Lüge erklären, werden Wir stufenweise (dem Verderben) näherbringen, von wo sie nicht wissen.
(183) Und Ich gewähre ihnen Aufschub. Wahrlich, Meine List ist fest.
(184) Haben sie denn nicht (darüber) nachgedacht? Ihr Gefährte leidet nicht an Besessenheit; er ist nur ein deutlicher Warner.
(185) Haben sie sich denn nicht im Reich der Himmel und der Erde umgeschaut und was Allah an Dingen erschaffen hat und dass ihre Frist vielleicht nahegerückt ist? An welche Aussage nach dieser wollen sie denn (sonst) glauben?
(186) Wen Allah in die Irre gehen lässt, der hat keinen Leiter für sich; und Er lässt sie in ihrer Auflehnung umherirren.
(187) Sie fragen dich nach der Stunde, für wann sie feststeht. Sag: „Das Wissen darüber ist fürwahr nur bei meinem Herrn. Nur Er wird sie zu ihrer Zeit erscheinen lassen. Schwer lastet sie in den Himmeln und auf der Erde. Sie wird nur plötzlich über euch kommen.“ Sie fragen dich, als ob du stark danach bemüht seiest. Sag: „Das Wissen darüber ist fürwahr nur bei Allah. Aber die meisten Menschen wissen nicht.“
(188) Sag: „Ich verfüge für mich selbst weder Nutzen noch Schaden, außer was Allah will. Und wenn ich das Verborgene wüsste, würde ich mir fürwahr viel Gutes verschaffen, und Schlechtes würde mich nicht treffen. Ich bin ja nur ein Warner und ein Frohbote für Leute, die glauben.“
(189) Er ist es, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und Er hat aus ihm seine Gattin gemacht, damit er (also der Mann) bei ihr Ruhe finde. Als er dann über sie kam (und ihr beischlief), trug sie eine leichte Last (und wurde schwanger) und verbrachte damit (eine Zeit). Als sie dann schwer zu tragen hatte, riefen sie Beide Allah, ihren Herrn, an: „Wenn Du uns einen Rechtschaffenen gibst, werden wir ganz gewiss zu den Dankbaren gehören.“
(190) Als Er den Beiden dann einen Rechtschaffenen gegeben hatte, gesellten sie Ihm Teilhaber bei dem bei, was Er ihnen gegeben hatte. So ist Allah erhaben über das, was sie (Ihm) beigesellen.
(191) Wollen sie denn (Ihm etwas) beigesellen, was nichts erschafft, während sie selbst erschaffen wurden,
(192) und die ihnen keine Hilfe leisten, noch sich selbst helfen können?
(193) Und wenn ihr sie (also diese Götzen) zur Rechtleitung aufruft, folgen sie euch nicht. Gleich ist es in Bezug auf euch, ob ihr sie aufruft oder ob ihr schweigt.
(194) Wahrlich, diejenigen, die ihr anstatt Allahs anruft, sind (nur) Diener gleich euch. So ruft sie (doch) an, und so sollen sie euch doch erhören, wenn ihr wahrhaftig seid!
(195) Haben sie (etwa) Füße, mit denen sie gehen, oder haben sie Hände, mit denen sie zupacken, oder haben sie Augen, mit denen sie sehen, oder haben sie Ohren, mit denen sie hören? Sag: „Ruft eure Teilhaber an, hierauf schmiedet eure List gegen mich und gewährt mir keinen Aufschub.“
(196) Wahrlich, mein Schutzherr ist Allah, Der das Buch offenbart hat, und Er macht Sich zum Schutzherrn der Rechtschaffenen.
(197) Und diejenigen, die ihr außer Ihm anruft, können euch nicht unterstützen und auch sich selbst nicht unterstützen.
(198) Und wenn ihr sie zur Rechtleitung aufruft, hören sie nicht; du siehst sie dich anschauen, doch sie sehen nicht.
(199) Nimm (und akzeptiere) die Verzeihung, gebiete das (allgemein) Gute und wende dich von den Toren ab!
(200) Und wenn dich vom Satan (auch nur) eine (leichte) Einflüsterung (und Abhaltung vom Guten) aufstacheln sollte, dann suche Zuflucht bei Allah. Wahrlich, Er ist allhörend und allwissend.
(201) Wahrlich, diejenigen, die (Allah) fürchten - wenn sie eine Einflüsterung vom Satan trifft, bedenken sie (die Gewaltigkeit Allahs), und da werden sie sogleich einsichtig.
(202) Aber ihre Brüder (also die Brüder unter den Anhängern der Satane) lassen sie in ihrer Verirrung gewähren, und dann lassen sie (daran) nicht nach.
(203) Und wenn du nicht mit einem Zeichen zu ihnen kommst, sagen sie: „Hättest du dir doch (selbst) ein (Zeichen) ausgedacht!“ Sag: „Ich folge ja nur dem, was mir von meinem Herrn (als Offenbarung) eingegeben wird.“ Das sind einsichtbringende Zeichen von eurem Herrn und Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben.
(204) Und wenn der Quran vorgetragen wird, dann hört ihm zu und horcht hin, auf dass ihr Barmherzigkeit (vor)finden möget!
(205) Und gedenke deines Herrn in deiner Seele in Unterwürfigkeit flehend und in Furcht und mit leiser Stimme, (dies) am Morgen und am Abend. Und gehöre nicht zu den Unachtsamen!
(206) Wahrlich, diejenigen, die bei deinem Herrn sind, sind nicht zu hochmütig dazu, Ihm zu dienen; (und) sie preisen Ihn und werfen sich vor Ihm nieder.