(1) Alif-Lam-Mim.
(2) Dieses Buch, (und) an ihm gibt es keinen Zweifel, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen,
(3) die an das Verborgene glauben, (und) das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, ausgeben,
(4) und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) hinabgesandt worden ist, und was vor dir hinabgesandt wurde, und die vom Jenseits überzeugt sind.
(5) Jene befinden sich auf einer Rechtleitung von ihrem Herrn, und das sind jene, denen es wohl ergeht.
(6) Wahrlich, denjenigen, die ungläubig sind, ist es gleich, ob du sie gewarnt hast oder nicht warnst; sie glauben nicht.
(7) Allah hat ihre Herzen versiegelt und (auch) ihr Gehör, und über ihrem Augenlicht befindet sich eine Hülle. Und für sie wird es eine gewaltige Strafe geben.
(8) Und Unter den Menschen gibt es manche, die sagen: „Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag“, doch sind sie nicht gläubig.
(9) Sie möchten Allah und diejenigen, die glauben, betrügen; aber sie betrügen nur sich selbst, und merken es nicht.
(10) In ihren Herzen ist Krankheit, und da hat Allah ihnen an Krankheit gemehrt. Und für sie wird es schmerzhafte Strafe dafür geben, dass sie zu lügen pflegten.
(11) Und wenn zu ihnen gesagt wird: „Stiftet nicht Unheil auf der Erde!“, sagen sie: „Wir sind ja nur Heilstifter.“
(12) Gewiss, genau sie sind doch die Unheilstifter, jedoch merken sie (es) nicht.
(13) Und wenn zu ihnen gesagt wird: „Glaubt, wie die Menschen glauben!“, sagen sie: „Sollen wir denn glauben, wie die Toren glauben?“ Gewiss, genau sie sind doch die Toren, jedoch wissen sie (es) nicht.
(14) Und wenn sie denjenigen begegnen, die glauben, sagen sie: „Wir glauben.“ Und wenn sie mit ihren Satanen allein sind, sagen sie: „Wahrlich, wir sind mit euch. Wir machen uns fürwahr nur lustig.“
(15) Allah macht Sich über sie lustig, und Er lässt sie weiter (gewährend) in ihrer Auflehnung blind umherirren.
(16) Jene sind es, die das Irregehen um die Rechtleitung erkauft haben. Ihr Handel brachte aber keinen Gewinn ein, und sie waren (auch) nicht (von den) Rechtgeleiteten.
(17) Ihr Gleichnis ist wie das Gleichnis dessen, der ein Feuer anzündete. Als es dann erleuchtete, was um ihn herum war, nahm Allah ihnen das Licht weg und ließ sie in Finsternissen zurück; (und) sie sehen nicht.
(18) (Sie sind) taub, stumm und blind: So werden sie nicht umkehren.
(19) Oder es ist wie ein Gewitterregen vom Himmel mit Finsternissen, Donner und Blitz. Sie stecken sich die Finger in die Ohren vor den Donnerschlägen, (und) dies aus Angst vor dem Tod. Und Allah umfasst die Ungläubigen.
(20) Der Blitz raubt ihnen beinahe das Augenlicht. Jedes Mal, wenn er ihnen (etwas Helligkeit) leuchtet, gehen sie darin. Und wenn es finster um sie wird, bleiben sie stehen. Und wenn Allah wollte, würde Er ihnen gewiss ihr Gehör und Augenlicht fortnehmen. Wahrlich, Allah hat zu allem die Macht.
(21) O ihr Menschen, dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!
(22) Der euch die Erde zu einem Ruhebett und den Himmel zu einem Bau gemacht hat und vom Himmel Wasser herabkommen lässt, durch das Er dann für euch Früchte als Versorgung hervorbringt. So stellt Allah nicht andere als Seinesgleichen zur Seite, wo ihr (es) doch wisst.
(23) Und solltet ihr im Zweifel über das sein, was Wir auf unseren Diener hinabgesandt haben, dann bringt doch eine Surah gleicher Art herbei und ruft eure Zeugen außer Allah an, wenn ihr wahrhaftig seid!
(24) Doch wenn ihr es nicht tut - und ihr werdet es nicht tun (können) -, dann hütet euch vor dem (Höllen)feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind. Es wurde für die Ungläubigen bereitet.
(25) Und verkünde denen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, (die frohe Botschaft,) dass ihnen Gärten zuteil werden, unter denen Bäche fließen. Jedes Mal, wenn sie mit einer Frucht daraus versorgt werden, sagen sie: „Das ist ja das, womit wir zuvor versorgt wurden.“ Jedoch ist ihnen (nur) eine ihr ähnliche gegeben worden. Und sie haben darin (vollkommen) gereinigte Gattinnen, und ewig werden sie darin verweilen.
(26) Wahrlich, Allah schämt Sich nicht, ein Gleichnis auch nur mit einer Mücke oder mit etwas (an Größe und Bedeutung) über ihr stehendem zu prägen. Was nun diejenigen angeht, die glauben, so wissen sie, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Was aber diejenigen angeht, die ungläubig sind, so sagen sie: „Was will denn Allah damit als Gleichnis?“ Er lässt damit viele in die Irre gehen und leitet viele damit recht, doch lässt Er damit nur die Frevler in die Irre gehen,
(27) die Allahs Bund nach seiner Abmachung brechen und (das) trennen, was Allah angeordnet hat, dass es verbunden werden soll, und (die) auf der Erde Unheil stiften. Jene sind die Verlierer.
(28) Wie könnt ihr Allah verleugnen, wo ihr doch tot wart und Er euch dann lebendig gemacht hat? Hierauf lässt Er euch sterben und darauf macht Er euch wieder lebendig, und dann werdet ihr zu Ihm zurückgebracht.
(29) Er ist es, Der für euch alles erschuf, was auf der Erde ist und Sich danach (mit Seinem Wesen hoch) über den Himmel erhob (und diesem zuwandte) und ihn dann zu sieben Himmeln formte. Und Er weiß über alles Bescheid.
(30) Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Wahrlich, Ich werde auf der Erde einen Statthalter einsetzen.“ Sie sagten: „Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deine Heiligkeit rühmen?“ Er sagte: „Wahrlich, Ich weiß, was ihr nicht wisst.“
(31) Und Er lehrte Adam die Namen (der Dinge) allesamt. Hierauf führte Er sie den Engeln vor und sagte dann: „Teilt Mir die Namen dieser mit, wenn ihr wahrhaftig seid!“
(32) Sie sagten: „Preis sei Dir! Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Wahrlich, Du bist ja der Allwissende und Allweise.“
(33) Er sagte: „O Adam, teile ihnen ihre Namen mit!“ Als er ihnen dann ihre Namen mitgeteilt hatte, sagte Er: „Habe Ich euch nicht gesagt, Ich kenne gewiss das Verborgene der Himmel und der Erde, und Ich weiß, was ihr offenlegt und was ihr zu verbergen pflegt?“
(34) Und als Wir zu den Engeln sagten: „Werft euch vor Adam nieder!“ Da warfen sie sich nieder, außer Iblis; er weigerte sich, verhielt sich hochmütig und gehörte zu den Ungläubigen.
(35) Und Wir sagten: „O Adam, bewohne du und deine Gattin den (Paradies)garten, und esst von ihm reichlich, wo immer ihr wollt! Aber naht euch nicht diesem Baum, (denn) sonst gehört ihr zu den Ungerechten!“
(36) Doch Satan ließ sie beide von ihr fallen, und da vertrieb er sie aus dem, worin sie (an Glückseligkeit) gewesen waren. Und Wir sagten: „Geht hinunter! Die einen von euch sind Feinde der anderen. Und auf der Erde sollt ihr Aufenthalt und Nießbrauch auf Zeit haben.“
(37) Da empfing Adam von seinem Herrn Worte, und hierauf nahm Er seine Reue an. Wahrlich, Er ist ja der Reue-Annehmende und Barmherzige.
(38) Wir sagten: „Geht alle hinunter von ihm (also dem Paradiesgarten). Wenn euch nun von Mir Rechtleitung zukommt, dann soll über diejenigen, die Meiner Rechtleitung folgen, keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.“
(39) Und diejenigen, die ungläubig sind und Unsere Zeichen für Lüge erklären, das sind die Insassen des (Höllen)feuers. Sie werden ewig darin verweilen.
(40) O Kinder Israils, gedenkt Meiner Gunst, die Ich euch erwiesen habe! Und haltet euren Bund Mir gegenüber, so halte Ich (auch) Meinen Bund euch gegenüber! Und vor Mir (allein) sollt ihr Ehrfurcht haben.
(41) Und glaubt an das, was Ich (als Offenbarung) hinabgesandt habe, das bestätigend, was euch bereits vorliegt. Und seid nicht die ersten, die es verleugnen, und verkauft Meine Zeichen nicht für einen geringen Preis. Und Mich allein sollt ihr fürchten.
(42) Und vertuscht nicht das Wahre mit dem Falschen, und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr (es) doch wisst!
(43) Und verrichtet das Gebet, entrichtet die Pflichtabgabe und verbeugt euch (im Gebet) mit den sich Verbeugenden!
(44) Ordnet ihr denn den Menschen die Frömmigkeit an, während ihr euch selbst vergesst, wo ihr doch die Schrift lest? Begreift ihr denn nicht?
(45) Und sucht Beistand in der Geduld und im Gebet! Das ist ja gewiss schwer, außer für die (in Demut und Ergebung) Ehrfürchtigen,
(46) die (mit Gewissheit) daran glauben, dass sie ihrem Herrn begegnen werden, und dass sie zu Ihm zurückkehren.
(47) O Kinder Israils, gedenkt Meiner Gunst, die Ich euch erwiesen habe, und dass Ich euch vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugte.
(48) Und hütet euch vor einem Tag, an dem keine Seele für eine andere Seele etwas übernehmen kann, und von keiner Fürsprache noch Ersatz(leistung) angenommen wird, und sie (auch) nicht unterstützt werden.
(49) Und (gedenkt,) als Wir euch von den Leuten Fir'auns erretteten, die euch eine böse Qual zufügten, indem sie eure Söhne allesamt abschlachteten und (nur) eure Frauen am Leben ließen. Und darin war für euch eine gewaltige Prüfung von eurem Herrn.
(50) Und (gedenkt auch,) als Wir für euch das Meer teilten und euch so retteten und die Leute Fir'auns ertrinken ließen, während ihr zuschautet!
(51) Und (gedenkt,) als Wir Uns mit Musa auf vierzig Nächte verabredeten, ihr (aber) dann das Kalb nach ihm annahmt, womit ihr Ungerechte wart.
(52) Hierauf verziehen Wir euch nach alledem, auf dass ihr dankbar wäret.
(53) Und (gedenkt,) als Wir Musa die Schrift und die Unterscheidung gaben, auf dass ihr rechtgeleitet werdet.
(54) Und (gedenkt,) als Musa zu seinem Volk sagte: „O mein Volk, ihr habt euch fürwahr selbst Unrecht zugefügt, indem ihr euch das Kalb (zum Gegenstand der Anbetung) genommen habt. So bereut vor eurem Erschaffer und tötet sodann einander! Dies ist besser für euch vor eurem Erschaffer! Da nahm Er eure Reue an; Er ist ja der Reue-Annehmende und Barmherzige.“
(55) Und (gedenkt,) als ihr sagtet: „O Musa, wir werden dir nicht eher glauben, bis wir Allah unverhüllt sehen!“ Da überkam euch der Donnerschlag, während ihr zuschautet.
(56) Hierauf erweckten Wir euch nach eurem Tod (erneut zum Leben), auf dass ihr dankbar sein möget.
(57) Und Wir ließen die Wolken euch überschatten und sandten das Manna und die Wachteln auf euch herab: „Esst von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgt haben.“ Und sie fügten nicht Uns Unrecht zu, sondern sich selbst fügten sie Unrecht zu.
(58) Und (gedenkt,) als Wir sagten: „Tretet ein in diese Ortschaft und dann esst, wo immer ihr wollt, reichlich von (dem, was in) ihr (ist). Und tretet, euch niederwerfend, durch das Tor ein und sagt: ‚Hittah‘ (‚Vergebung‘), so vergeben Wir euch eure Verfehlungen. Und Wir werden den Gutes Tuenden noch mehr erweisen.“
(59) Doch da tauschten diejenigen, die Unrecht taten, das Wort gegen ein anderes aus, das ihnen nicht gesagt worden war. Da sandten Wir auf diejenigen, die Unrecht taten, eine Strafe vom Himmel hinab dafür, dass sie zu freveln pflegten.
(60) Und (gedenkt,) als Musa für sein Volk um Wasser bat, da sagten Wir: „Schlag mit deinem Stock auf den Felsen!“ Hierauf entsprangen aus ihm zwölf Quellen. Jede Menschengruppe wusste nun, wo ihre Trinkstelle war. „Esst und trinkt von Allahs Versorgung und richtet auf der Erde nicht unheilstiftend Verderben an!“
(61) Und (gedenkt,) als ihr sagtet: „O Musa, wir werden es nicht aushalten, alleine eine Speise zu haben. So rufe doch für uns deinen Herrn an, Er soll für uns etwas hervorbringen von dem, was die Erde wachsen lässt an Grünzeug, Gurken, Getreide, Linsen und Zwiebeln!“ Er sagte: „Wollt ihr das, was besser ist, eintauschen gegen das, was geringer (an Wert) ist? Zieht hinab zu (irgendeinem) Ort! Dann werdet ihr bekommen, was ihr verlangt habt.“ Und es wurde ihnen Erniedrigung und Elend auferlegt, und sie zogen sich den Zorn von Allah zu. Dies, weil sie stets die Zeichen Allahs zu verleugnen pflegten und die Propheten zu Unrecht töteten; dies, weil sie sich widersetzten und stets übertraten.
(62) Wahrlich, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Sabier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt -, so haben sie ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.
(63) Und (gedenkt,) als Wir mit euch ein Abkommen trafen und den Berg über euch emporhoben (und zu euch sagten): „Nehmt, was Wir euch zukommen ließen mit aller Kraft, und gedenkt dessen, was darin steht, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!“
(64) Hierauf seid ihr nach alledem abgekehrt. Und wenn nicht Allahs Huld gegen euch und Seine Barmherzigkeit gewesen wären, würdet ihr gewiss zu den Verlierern gehören.
(65) Und ihr kennt ja diejenigen von euch, die am Sabbat übertreten haben. Da sagten Wir zu ihnen: „Werdet (in Erniedrigung) verstoßene Affen!“
(66) So machten Wir sie (also diese Ortschaft) zu einem warnenden Beispiel für ihre Zeitgenossen und ihre Nachfolgen, und zu einer Ermahnung für die Gottesfürchtigen.
(67) Und als Musa zu seinem Volk sagte: „Wahrlich, Allah befiehlt euch, dass ihr eine Kuh schlachten sollt!“ Sie sagten: „Machst du dich über uns lustig?“ Er sagte: „Ich nehme Zuflucht bei Allah (davor), dass ich zu den Unwissenden gehöre!“
(68) Sie sagten: „Bitte für uns deinen Herrn, uns deutlich zu machen, wie sie sein soll!“ Er sagte: „Er (also Allah) sagt, es soll eine Kuh sein, die weder zu alt noch zu jung zum Kalben ist, sondern dazwischen, in mittlerem Alter. Nun tut, was euch befohlen wird!“
(69) Sie sagten: „Bitte für uns deinen Herrn, uns deutlich zu machen, welche Farbe sie haben soll!“ Er sagte: „Er (also Allah) sagt: ‚Es soll eine gelbe Kuh sein, deren Farbe intensiv ist, (und) die die Betrachter erfreut.‘“
(70) Sie sagten: „Bitte für uns deinen Herrn, uns deutlich zu machen, wie sie sein soll! Die Kühe erscheinen uns (alle) ähnlich. Und wir werden gewiss, so Allah will, ja zu den Rechtgeleiteten gehören.“
(71) Er sagte: „Er (also Allah) sagt: ‚Es soll eine Kuh sein, die weder fügsam gemacht wurde durch Pflügen der Erde noch durch Bewässern des Saatfelds, (sie ist) fehlerfrei und ohne Farbmischung!‘“ Sie sagten: „Jetzt bist du mit der Wahrheit gekommen.“ So schlachteten sie sie, doch beinahe hätten sie es nicht getan.
(72) Und (gedenkt,) als ihr jemanden getötet hattet und ihr (alle) die Schuld daran von euch wiest. Und Allah bringt (ja) heraus, was ihr zu verbergen pflegtet.
(73) Da sagten Wir: „Schlagt ihn mit einem Stück von ihr (also von der geschlachteten Kuh)!“ Auf diese Weise macht Allah die Toten wieder lebendig und zeigt euch Seine Zeichen, auf dass ihr begreifen möget.
(74) Danach verhärteten sich dann (nach alledem) eure Herzen, so dass sie wie Steine waren oder noch härter. Und unter den Steinen gibt es fürwahr manche, aus denen Flüsse entspringen, und andere, die sich spalten, sodass Wasser aus ihnen herausfließt, und es gibt wiederum welche, die herabstürzen aus Furcht vor Allah. Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was ihr tut.
(75) Begehrt ihr (Muslime) denn etwa, dass sie (also die Juden) euch glauben, wo doch eine Gruppe von ihnen das Wort Allahs gehört und es dann, nachdem sie es begriffen hatten, wissentlich verfälscht haben?
(76) Und wenn sie diejenigen antreffen, die glauben, sagen sie: „Wir glauben.“ Wenn sie aber untereinander allein sind, sagen sie: „Wollt ihr ihnen denn erzählen, was Allah euch (Juden) enthüllt hat, damit sie es vor eurem Herrn als Beweis vorlegen? Begreift ihr denn nicht?“
(77) Wissen sie denn nicht, dass Allah weiß, was sie geheimhalten und was sie offenlegen?
(78) Und unter ihnen gibt es auch Schriftunkundige, die die Schrift nicht kennen, sondern nur Wunschvorstellungen hegen, und die ja nur Mutmaßungen anstellen.
(79) So wehe denjenigen, die die Schrift mit ihren (eigenen) Händen schreiben und dann sagen: „Das ist von Allah“, um sie für einen geringen Preis zu verkaufen! So wehe ihnen wegen dessen, was ihre Hände geschrieben haben, und wehe ihnen wegen dessen, was sie (an Verdienst) erlangen.
(80) Und sie sagen: „Das (Höllen)feuer wird uns sicher nur für eine (geringe) Anzahl von Tagen berühren.“ Sag: „Habt ihr mit Allah einen Bund geschlossen? Denn dann wird Allah Seinen Bund nicht brechen. Oder wollt ihr über Allah etwas sagen, was ihr nicht wisst?“
(81) Aber nein! Wer eine schlechte Tat erworben hat, und wen seine Verfehlung umfangen hält, so sind diese die Insassen des (Höllen)feuers. Sie werden ewig darin verweilen.
(82) Und diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, diese sind die Insassen des (Paradies)gartens. Sie werden ewig darin verweilen.
(83) Und (gedenkt,) als Wir mit den Kindern Israils ein Abkommen trafen: „Dient keinem außer Allah! Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen und den Armen! Und sprecht Gutes zu den Menschen, verrichtet das Gebet und entrichtet die Pflichtabgabe.“ Hierauf kehrtet ihr euch - bis auf wenige von euch - ab, indem ihr euch abgewendet habt.
(84) Und (gedenkt,) als Wir mit euch ein Abkommen trafen: „Vergießt nicht (gegenseitig) euer Blut und vertreibt nicht einander aus euren Wohnstätten!“ Da habt ihr euch dazu bekannt, indem ihr (dies) bezeugtet.
(85) Dennoch seid (gerade) ihr es, (da) ihr einander tötet und eine Gruppe von euch aus ihren Wohnstätten vertreibt, indem ihr einander in Sünde und feindseligem Vorgehen gegen sie beisteht. Und wenn sie als Gefangene zu euch kommen, kauft ihr sie los, wo euch doch ihre Vertreibung verboten worden ist. Glaubt ihr denn an einen Teil der Schrift und verleugnet einen anderen (Teil)? Die Vergeltung für diejenigen unter euch, die dies tun, ist nichts als Schande im diesseitigen Leben. Und am Tag der Auferstehung werden sie der härtesten Strafe zugeführt werden. Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was ihr tut.
(86) Jene sind es, die das diesseitige Leben für das Jenseits erkauft haben. So wird ihnen ihre Strafe nicht erleichtert, und sie werden (auch) nicht unterstützt.
(87) Und Wir haben bereits Musa die Schrift gegeben und ließen nach ihm die Gesandten folgen. Und Wir haben 'Isa, dem Sohn Maryams, die klaren Beweise gegeben und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. War es nicht (so), dass jedes Mal, wenn euch (Juden) ein Gesandter etwas überbrachte, was euren Neigungen nicht entsprach, ihr euch hochmütig verhieltet, indem ihr eine Gruppe (der Gesandten) der Lüge bezichtigtet und eine (andere) Gruppe tötetet?
(88) Und sie sagen: „Unsere Herzen sind verhüllt.“ Nein! Vielmehr hat Allah sie für ihren Unglauben verflucht, so glauben sie (nur) wenig!
(89) Und als ein Buch von Allah zu ihnen kam, das bestätigend, was ihnen bereits vorlag – und zuvor hatten sie um einen entscheidenden Sieg über diejenigen, die ungläubig waren, flehend gebeten –, als nun das zu ihnen kam, was sie kannten, verleugneten sie es. So sei Allahs Fluch über die Ungläubigen!
(90) Wie schlimm ist das, wofür sie ihre Seelen verkauft haben: dass sie das verleugnen, was Allah hinabgesandt hat, aus Missgunst (darüber), dass Allah etwas von Seiner Huld offenbart, wem von Seinen Dienern Er will! So haben sie sich Zorn über Zorn zugezogen. Und den Ungläubigen steht schmachvolle Strafe zu.
(91) Und wenn zu ihnen gesagt wird: „Glaubt an das, was Allah (als Offenbarung) hinabgesandt hat“, sagen sie: „Wir glauben an das, was (bereits zuvor) zu uns hinabgesandt worden ist“, verleugnen aber das, was nach diesem (offenbart) wurde, wo es doch die Wahrheit ist, das bestätigend, was ihnen (bereits) vorliegt. Sag: „Warum habt ihr denn zuvor Allahs Propheten getötet, wenn ihr gläubig seid?“
(92) Und Musa war doch zu euch gekommen mit den klaren Beweisen. Aber dann nahmt ihr das Kalb an nach ihm, und habt so Unrecht getan.
(93) Und (gedenkt,) als Wir mit euch ein Abkommen trafen und den Berg über euch emporhoben (und zu euch sagten): „Haltet fest an dem, was Wir euch gegeben haben und hört.“ Sie sagten: „Wir hören, doch widersetzen wir uns.“ Und in ihre Herzen drang durch ihren Unglauben (die Liebe der Anbetung) des Kalbes ein. Sag: „Wie schlimm ist das, was euch euer Glaube gebietet, wenn ihr gläubig seid!“
(94) Sag: „Wenn die jenseitige Wohnstätte bei Allah ausschließlich euch (Juden) vorbehalten ist unter Ausschluss der (anderen) Menschen, dann wünscht (euch) den Tod, wenn ihr wahrhaftig seid!“
(95) Aber sie werden ihn sich niemals wünschen wegen dessen, was ihre Hände (an Taten) vorausgeschickt haben. Und Allah weiß über die Ungerechten Bescheid.
(96) Und du wirst ganz gewiss sie als die um das Leben besorgtesten Menschen (vor)finden, sogar mehr (noch) als diejenigen, die (Allah etwas) beigesellen. Ein jeder von ihnen möchte gern tausend Jahre am Leben bleiben, aber selbst dass er (lange) am Leben bliebe, würde ihn nicht der Strafe entrücken. Und Allah ist sehend dessen, was sie tun.
(97) Sag: „Wer (auch immer) ein Feind von Jibril ist, so hat er ihn (also den Quran) fürwahr mit Allahs Erlaubnis auf dein Herz herabkommen lassen, das bestätigend, was vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und frohe Botschaft für die Gläubigen.“
(98) Wer ein Feind von Allah, Seinen Engeln, Seinen Gesandten und Jibril und Mikal ist, so ist Allah gewiss ein Feind der Ungläubigen.
(99) Und Wir haben bereits zu dir klare Zeichen hinabgesandt. Doch nur die Frevler verleugnen sie.
(100) Will ein Teil von ihnen denn jedes Mal, wenn sie eine Verpflichtung eingehen, ihn (also den Glauben) verwerfen? Vielmehr glauben die meisten von ihnen nicht.
(101) Und als (nun) zu ihnen ein Gesandter von Allah kam, das bestätigend, was ihnen (an Offenbarungen) bereits vorlag, hat eine Gruppe von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde, das Buch Allahs hinter ihren Rücken geworfen, als ob sie nicht Bescheid wüssten.
(102) Und sie folgten dem, was die Satane unter der Herrschaft Sulaymans (den Menschen) verlasen. Und nicht Sulayman war ungläubig, sondern die Satane waren ungläubig, indem sie die Menschen die Zauberei lehrten und das, was auf die beiden Engel in Babil, Harut und Marut, hinabgesandt worden war. Und sie beide lehrten niemanden (in der Zauberei), ohne zu sagen: „Wir sind nur eine Versuchung; so werde nicht ungläubig!“ So lernten sie von den beiden das, womit sie zwischen dem Mann und seiner Ehegattin spalten. Doch können sie damit niemandem schaden, außer mit Allahs Erlaubnis. Und sie erlernten, was ihnen schadet und nicht nützt. Und sie wussten doch, dass derjenige, der es erkaufte, am Jenseits ja keinen Anteil hätte. Und fürwahr, wie schlimm ist das, wofür sie ihre Seelen verkauft haben, wenn sie (es) nur wüssten!
(103) Und wenn sie geglaubt hätten und gottesfürchtig gewesen wären, wäre eine Belohnung von Allah (dafür) doch besser (als das, was sie erkauft haben), wenn sie (es) nur wüssten.
(104) O die ihr glaubt, sagt nicht (zum Propheten): „Ra'ina" („gehe fürsorglich mit uns um“), sondern sagt: „Unthurna" („schaue auf uns“). Und hört (darauf)! Und den Ungläubigen steht eine schmerzhafte Strafe zu.
(105) Weder möchten diejenigen unter den Leuten der Schrift, die ungläubig sind, noch die Götzendiener, dass auf euch etwas Gutes von eurem Herrn hinabgesandt wird. Aber Allah zeichnet mit Seiner Barmherzigkeit aus, wen Er will. Und Allah besitzt große Huld.
(106) Was Wir an Versen aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen - Wir bringen einen besseren oder gleichwertigen (Vers) dafür. Weißt du denn nicht, dass Allah zu allem die Macht hat?
(107) Weißt du denn nicht, dass Allah es ist, Dem die Herrschaft über die Himmel und die Erde gehört, und dass ihr außer Allah weder (einen) Schutzherrn noch Helfer habt?
(108) Oder wollt ihr euren Gesandten bitten, so wie zuvor schon Musa gebeten worden war. Und wer den Glauben gegen den Unglauben eintauscht, der ist gewiss vom rechten Weg abgeirrt.
(109) Viele unter den Leuten der Schrift möchten euch gerne, nachdem ihr den Glauben (angenommen) habt, wieder zu Ungläubigen machen, aus Missgunst von sich selbst aus, nachdem ihnen die Wahrheit deutlich wurde. So verzeiht (so lange) und seid nachsichtig, bis Allah mit Seiner Anordnung kommt! Wahrlich, Allah hat zu allem die Macht.
(110) Und verrichtet das Gebet und entrichtet die Pflichtabgabe. Und was ihr für euch selbst an Gutem vorausschickt, werdet ihr bei Allah finden. Wahrlich, Allah sieht wohl, was ihr tut.
(111) Und sie sagen: „Niemand wird in den (Paradies)garten eingehen außer, wer Jude(n) oder Christen sind.“ Dies sind ihre Wünsche. Sag: „Bringt euren Beweis vor, wenn ihr wahrheitssprechend seid!“
(112) Aber nein! Wer sich Allah völlig hingibt und dabei ein Gutes Tuender ist, der hat seinen Lohn bei seinem Herrn. Und sie soll keine Furcht überkommen, noch sollen sie traurig sein.
(113) Und die Juden sagen: „Die Christen befinden sich auf nichts“, und die Christen sagen: „Die Juden befinden sich auf nichts“, obwohl sie doch (alle) die Schrift (ver)lesen. Gleiche Worte sprachen bereits diejenigen, die nicht Bescheid wissen. Sodann wird Allah zwischen ihnen am Tag der Auferstehung über das richten, worüber sie uneinig waren.
(114) Und wer ist ungerechter, als wer verhindert, dass an Allahs Gebetsstätten Sein Name erwähnt wird, und sich um ihre Zerstörung bemüht? Jene verdienen es, sie nur in Furcht zu betreten. Ihnen steht im Diesseits Schande zu und im Jenseits (steht ihnen) gewaltige Strafe zu.
(115) Und Allah gehören der Osten und der Westen; wohin ihr euch auch immer wendet, dort ist Allahs Angesicht. Wahrlich, Allah ist (all)umfassend und (all)wissend.
(116) Und sie sagen: „Allah hat Sich ein Kind (oder: einen Sohn) genommen.“ Gepriesen sei Er! Vielmehr gehört Ihm (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind Ihm demütig ergeben.
(117) (Er ist) der Erschaffer der Himmel und der Erde. Und wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr nur: „Sei!“, und so ist sie.
(118) Und diejenigen, die nicht Bescheid wissen, sagen: „Würde Allah doch nur zu uns sprechen oder käme zu uns ein Zeichen!“ Gleiche Worte sprachen schon diejenigen, die vor ihnen waren. Ihre Herzen ähneln sich. Wir haben die Zeichen deutlich gemacht für Leute, die (fest) überzeugt sind.
(119) Wahrlich, Wir haben dich mit der Wahrheit gesandt als Überbringer froher Botschaft und als Warner. Und du wirst nicht nach den Insassen des Höllenbrandes gefragt werden.
(120) Und weder die Juden noch die Christen werden mit dir zufrieden sein, bis du ihrer Glaubensgemeinschaft folgst. Sag: „Wahrlich, die Rechtleitung Allahs ist die (wahre) Rechtleitung.“ Wenn du jedoch ihren Neigungen folgst nach dem, was dir an Wissen zugekommen ist, so wirst du vor Allah weder Schutzherrn noch Helfer haben.
(121) Diejenigen, denen Wir die Schrift gegeben haben, verlesen sie auf wahrhafte Art und Weise. Sie sind jene, die an sie glauben. Und wer sie verleugnet, so sind diese die (wahren) Verlierer.
(122) O Kinder Israils, gedenkt Meiner Gunst, die Ich euch erwiesen habe, und dass Ich euch vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugte.
(123) Und hütet euch vor einem Tag, an dem keine Seele etwas anstelle einer anderen übernehmen kann und von ihr keine Ersatzleistung angenommen wird, noch Fürsprache ihr nützt; und sie (auch) nicht unterstützt werden.
(124) Und (gedenkt,) als Ibrahim von seinem Herrn mit Worten geprüft wurde und er diese sodann vollständig befolgte. Er (also Allah) sagte: „Ich mache dich zu einem Führer (und Vorbild) für die Menschen.“ Er (also Ibrahim) sagte: „Und von meiner Nachkommenschaft?" Er sagte: „Mein Bund erstreckt sich nicht auf die Ungerechten.“
(125) Und (gedenkt,) als Wir das Haus zu einem wiederholt aufgesuchten Versammlungsort für die Menschen und zu einer Stätte der Sicherheit machten (und sagten): „Und nehmt Ibrahims Standort als Gebetsplatz!“ Und Wir erlegten Ibrahim und Isma'il auf: „Reinigt Mein Haus für diejenigen, die die Umrundung (arab. „Tawaf“) vollziehen und die sich (darin zum Verrichten von gottesdienstlichen Handlungen) zurückziehen und die sich (im Gebet) verbeugen und niederwerfen.“
(126) Und (gedenkt,) als Ibrahim sagte: „Mein Herr, mache dies zu einer sicheren Ortschaft und versorge ihre Bewohner mit Früchten, wer von ihnen an Allah und an den Jüngsten Tag glaubt!“ Er (also Allah) sagte: „Wer aber ungläubig ist, den lasse Ich ein wenig genießen, hierauf zwinge Ich ihn in die Strafe des Höllenfeuers - und wie schlimm ist dieser Ausgang!“
(127) Und (gedenkt,) als Ibrahim und Isma'il die Grundmauern des Hauses (also der Ka'bah) errichteten (und sagten): „Unser Herr, nimm von uns an. Du bist fürwahr der (All)hörende und (All)wissende.
(128) Unser Herr, mache uns zu zwei (Dir ergebenen) Muslimen und (mache auch) von unserer Nachkommenschaft eine Dir (ergebene) muslimische Gemeinschaft. Und zeige uns unsere Riten, und nimm unsere Reue an. Wahrlich, Du bist ja der Reue-Annehmende und Barmherzige.
(129) Unser Herr, schicke zu ihnen einen Gesandten von ihnen, der ihnen Deine Worte verliest, sie das Buch und die Weisheit lehrt und sie läutert. Wahrlich, Du bist ja der (All)mächtige und der (All)weise.“
(130) Und wer verschmäht die Glaubensrichtung Ibrahims außer dem, der sich selbst zum Toren macht? Und Wir haben ihn (also Ibrahim) ja bereits im Diesseits auserwählt, und im Jenseits gehört er gewiss zu den Rechtschaffenen.
(131) Als sein Herr zu ihm sagte: „Sei (ein Mir) ergeben(er Muslim)!“, sagte er: „Ich habe mich dem Herrn der Weltenbewohner ergeben.“
(132) Und Ibrahim befahl dies(e Worte auch) seinen Söhnen an - (er) und (ebenfalls) Ya'qub (sagten): „O meine Kinder, Allah hat euch die Religion auserwählt; so sterbt denn nicht, außer (Ihm ergebene) Muslime zu sein!“
(133) Oder wart ihr etwa (als) Zeugen (zugegen), als Ya'qub der Tod nahte? Als er zu seinen Söhnen sagte: „Wem werdet ihr nach mir dienen?“ Sie sagten: „Wir werden deinem Gott und dem Gott deiner Vorväter Ibrahim, lsma'il und Ishaq dienen, dem ein(zig)en Gott, und Ihm sind wir (ergebene) Muslime.“
(134) Dies ist eine Gemeinschaft, die schon vergangen ist; ihr kommt zu, was sie verdient hat, und euch, was ihr verdient habt. Und ihr werdet nicht danach befragt werden, was jene zu tun pflegten.
(135) Und sie sagten: „Seid Juden oder Christen, so werdet ihr rechtgeleitet sein.“ Sag: „Nein! Vielmehr die Glaubensrichtung Ibrahims, (des) Anhängers des rechten Glaubens, und er gehörte nicht zu den Götzendienern.“
(136) Sagt: „Wir glauben an Allah und an das, was zu uns hinabgesandt worden ist, und an das, was zu Ibrahim, Isma'il, lshaq, Ya'qub und zu (den Propheten unter den) Enkeln (Ya'qubs) hinabgesandt wurde, und an das, was Musa und 'Isa gegeben wurde, und an das, was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen bei keinem unter ihnen einen Unterschied, und wir sind Ihm (ergebene) Muslime.“
(137) Wenn sie nun an das gleiche glauben, woran ihr glaubt, dann sind sie somit rechtgeleitet. Und wenn sie sich jedoch abkehren, dann befinden sie sich in Widerstreit. Sodann wird Allah dir gegen sie genüge sein, und Er ist der (All)hörende, der (All)wissende.
(138) (Dies ist) Allahs (religiöse) Farbgebung - und wessen (religiöse) Farbgebung ist besser als diejenige Allahs! Und Ihm (alleine) dienen wir.
(139) Sag: „Streitet ihr mit uns über Allah, wo Er doch unser und euer Herr ist? Und für uns gibt es unsere Werke und für euch gibt es eure Werke, und wir sind Ihm aufrichtig ergeben.“
(140) Oder wollt ihr etwa sagen, Ibrahim, Isma'il, lshaq, Ya'qub und die (Propheten unter den) Enkeln (Ya'qubs) seien Juden oder Christen gewesen? Sag: „Wisst ihr es besser oder Allah?“ Und wer ist ungerechter, als wer ein Zeugnis von Allah bei sich verschweigt? Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was ihr tut.
(141) Dies ist eine Gemeinschaft, die schon vergangen ist; ihr kommt zu, was sie verdient hat, und euch, was ihr verdient habt. Und ihr werdet nicht danach befragt werden, was jene zu tun pflegten.
(142) Die Toren unter den Menschen werden sagen: „Was hat sie von der Gebetsrichtung, die sie (bisher) einhielten, abgebracht?“ Sag: „Allah gehört der Osten und der Westen. Er leitet, wen Er will, auf einen geraden Weg.“
(143) Und so haben Wir euch zu einer Gemeinschaft der Mitte gemacht, auf dass ihr Zeugen über die (anderen) Menschen seiet und damit der Gesandte über euch Zeuge sei. Und Wir hatten die Gebetsrichtung, die du einhieltest, nur bestimmt, um zu wissen, wer dem Gesandten folgt und wer sich auf seinen Fersen umkehrt. Und es ist fürwahr schwer außer für diejenigen, die Allah rechtgeleitet hat. Und nimmer lässt Allah zu, dass euer Glaube verloren geht. Wahrlich, Allah ist zu den Menschen gnadenvoll, (und) barmherzig.
(144) Wir sehen ja dein Gesicht sich (suchend) zum Himmel wenden. So werden Wir dir ganz gewiss eine Gebetsrichtung zuweisen, mit der du zufrieden bist. Wende nun dein Gesicht in Richtung der geschützten Gebetsstätte (in Makkah)! Und wo immer ihr seid, wendet eure Gesichter in ihrer Richtung! Und diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, wissen durchaus, dass dies die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was sie tun.
(145) Und selbst wenn du zu denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde, mit jeglichen Zeichen kämest, würden sie (trotzdem) nicht deiner Gebetsrichtung folgen; und du wirst auch nicht ihrer Gebetsrichtung folgen. Und auch untereinander folgen sie nicht der Gebetsrichtung der anderen. Und würdest du (nun) ihren Neigungen folgen, nach all dem, was dir an Wissen zugekommen ist, dann gehörtest du fürwahr zu den Ungerechten.
(146) Diejenigen, denen Wir die Schrift gegeben haben, kennen sie (also die Änderung der Gebetsrichtung), wie sie ihre Söhne kennen. Aber ein Teil von ihnen verheimlicht fürwahr die Wahrheit, obwohl sie (dies) wissen.
(147) (Es ist) die Wahrheit von deinem Herrn, so gehöre ja nicht zu den Zweiflern!
(148) Und jeder hat eine Zielrichtung, zu der er sich hinwendet. So wetteifert nach den guten Dingen! Wo immer ihr auch sein werdet, Allah wird euch alle herbeibringen. Wahrlich, Allah hat zu allem die Macht.
(149) Und wo du auch immer heraustrittst, so wende dein Gesicht in Richtung der geschützten Gebetsstätte. Es ist gewiss die Wahrheit von deinem Herrn. Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was ihr tut.
(150) Und wo du auch immer heraustrittst, so wende dein Gesicht in Richtung der geschützten Gebetsstätte. Und wo immer ihr seid, so wendet eure Gesichter in ihrer Richtung, damit die Menschen kein Beweismittel gegen euch haben, außer denjenigen von ihnen, die Unrecht tun. So fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich! Und damit Ich Meine Gunst an euch vollende, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget.
(151) So, wie Wir zu euch einen Gesandten von euch entsandt haben, der euch Unsere Zeichen verliest, euch läutert und euch die Schrift und die Weisheit lehrt und euch (das) lehrt, was ihr nicht wusstet.
(152) So gedenkt Meiner, dann gedenke Ich eurer, und danket Mir und seid nicht undankbar Mir gegenüber.
(153) O die ihr glaubt, sucht Hilfe in der Geduld und im Gebet! Wahrlich, Allah ist mit den Geduldigen.
(154) Und sagt nicht über diejeingen, die auf dem Weg Allahs getötet werden, sie seien tot! Vielmehr sind sie lebendig; jedoch nehmt ihr es nicht wahr.
(155) Und Wir werden euch ganz gewiss mit ein wenig Furcht und Hunger und Mangel an Besitz, Seelen und Früchten prüfen. Doch verkünde frohe Botschaft den Geduldigen,
(156) die, wenn sie ein Unglück trifft, sagen: „Wir gehören fürwahr Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.“
(157) Jene sind es, denen Segnungen von ihrem Herrn und Barmherzigkeit zuteil werden, und jene sind die Rechtgeleiteten.
(158) Wahrlich, As-Safa und Al-Marwah gehören zu den (Orten der) Kulthandlungen Allahs. Wenn einer nun die Pilgerfahrt (arab. „Hajj“) zum Hause oder die Besuchsfahrt (arab. „'Umrah“) vollzieht, so ist es keine Sünde für ihn, wenn er zwischen ihnen (beiden) die Umrundung (arab. „Tawaf“) macht. Und wer (von sich aus) freiwillig Gutes tut, so ist Allah dankbar und (all)wissend.
(159) Wahrlich, diejenigen, die verheimlichen, was Wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem Wir es den Menschen in der Schrift verdeutlicht haben, jene werden von Allah verflucht und auch von den Fluchenden.
(160) Ausgenommen sind diejenigen, die bereuen und (ihre Taten) verbessern und klar machen. Jene, so nehme Ich ihre Reue an, und Ich bin ja der Reue-Annehmende und der Barmherzige.
(161) Wahrlich, diejenigen aber, die ungläubig sind und als Ungläubige sterben, auf diesen liegt der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen allesamt,
(162) ewig werden sie darin bleiben. Die Strafe wird ihnen nicht erleichtert und ihnen wird kein Aufschub gewährt,
(163) Und euer Gott ist ein einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.
(164) Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde; im Unterschied von Nacht und Tag; in den Schiffen, die das Meer befahren mit dem, was den Menschen nützt; und was Allah vom Himmel an Wasser herabkommen lässt, und damit dann die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht und auf ihr allerlei Tiere sich ausbreiten lässt; und im Wechsel der Winde und der Wolken, die zwischen Himmel und Erde dienstbar gemacht sind, sind gewiss Zeichen für Leute, die begreifen.
(165) Und unter den Menschen gibt es manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen, die sie (dann) lieben, wie man Allah liebt. Doch diejenigen, die glauben, lieben Allah noch mehr. Und wenn nur diejenigen, die Unrecht tun, wenn sie der Strafe angesichtig werden, erkennen würden, dass alle Kraft Allah gehört und dass Allah streng im Strafen ist.
(166) (Dies,) wenn diejenigen, denen gefolgt wurde, sich von denen lossagen, die (ihnen) folgten, und sie die Strafe sehen und die Verbindungsstricke zu ihnen abgeschnitten sind!
(167) Und diejenigen, die (ihnen) gefolgt sind, sagen: „Hätten wir doch eine (Möglichkeit zur) Rückkehr, dann würden wir uns von ihnen lossagen, so wie sie sich von uns losgesagt haben.“ Auf diese Weise zeigt ihnen Allah ihre Werke, (und dies) als klägliches Bedauern für sie. Und sie werden aus dem (Höllen)feuer nicht herauskommen.
(168) O ihr Menschen, esst von dem, was es auf der Erde gibt, als etwas Erlaubtem und Gutem, und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Wahrlich, er ist euch ein deutlicher Feind.
(169) Er befiehlt euch ja nur Böses und Schändliches, und dass ihr gegen Allah aussagen sollt, was ihr nicht wisst.
(170) Und wenn zu ihnen gesagt wird: „Folgt dem, was Allah hinabgesandt hat“, sagen sie: „Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben.“ Was aber, wenn ihre Väter nichts begriffen und nicht rechtgeleitet waren?
(171) Und das Gleichnis derjenigen, die ungläubig sind, ist wie jemand, der etwas nachschreit, was nichts hört außer Stimmen und Zurufen. (Sie sind) taub, stumm, blind; so begreifen sie nicht.
(172) O die ihr glaubt, esst von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgt haben, und seid Allah dankbar, wenn ihr Ihm (allein) dient!
(173) Verboten hat Er euch (von den Speisen) nur Verendetes, Blut, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist. Wer aber gezwungen ist (und sich in einer Zwangslage befindet), ohne (übertreibend) zu begehren oder (das Maß) zu überschreiten, für den ist es keine Sünde. Wahrlich, Allah ist allvergebend und barmherzig.
(174) Wahrlich, diejenigen, die verheimlichen, was Allah von der Schrift hinabgesandt hat, und es für einen geringen Preis verkaufen, jene verzehren in ihren Bäuchen nichts als Feuer. Und Allah wird zu ihnen am Tag der Auferstehung weder sprechen noch sie läutern, und für sie wird es schmerzhafte Strafe geben.
(175) Jene sind es, die das Irregehen für die Rechtleitung erkauft haben und die Strafe für die Vergebung. Wie beharrlich (und unbeirrt) sie doch gegenüber dem (Höllen)feuer sind!
(176) Dies (ist so), weil Allah das Buch mit der Wahrheit offenbart hat. Und diejenigen, die über das Buch uneinig sind, befinden sich gewiss in tiefem Widerstreit.
(177) Nicht darin besteht die Güte, dass ihr eure Gesichter gegen Osten oder Westen wendet. Güte ist vielmehr, dass man an Allah, den Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten glaubt und vom Besitz - obwohl man ihn liebt - der Verwandtschaft, den Waisen, den Armen, dem Sohn des Weges, den Fragenden und für (den Loskauf von) Sklaven hergibt, das Gebet verrichtet und die Pflichtabgabe entrichtet; und diejenigen, die ihre Verpflichtung einhalten, wenn sie eine eingegangen sind, und die Gduldigen in (Zeiten der) Not, (und des) Leid(s) und in Kriegszeiten, das sind diejenigen, die wahrhaftig sind, und das sind die Gottesfürchtigen.
(178) O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch die Wiedervergeltung für die Getöteten: der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven und das Weib für das Weib. Wenn nun einem von seinem Bruder etwas erlassen wird, dann soll die Verfolgung (der Ansprüche) in rechtlicher Weise und die (Zahlungs)leistung an ihn auf gute Weise erfolgen. Das ist eine Erleichterung von Seiten eures Herrn und Barmherzigkeit. Wer aber nach diesem eine Übertretung begeht, so gibt es für ihn eine schmerzhafte Strafe.
(179) Und für euch liegt in der Wiedervergeltung Leben, o die ihr Verstand besitzt, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!
(180) Vorgeschrieben ist euch, wenn sich einem von euch der Tod naht, falls er (viel) Vermögen hinterlässt, ein Vermächtnis zugunsten der Eltern und nächsten Verwandten in rechtlicher Weise zu treffen. (Dies) als eine Pflicht für die Gottesfürchtigen.
(181) Wer es aber dann abändert, nachdem er es gehört hat, so liegt dessen Sünde nur bei denjenigen, die es abändern. Wahrlich, Allah ist allhörend und allwissend.
(182) Wer aber von Seiten eines Erblassers (eine) Abweichung oder Sünde befürchtet und dann zwischen ihnen schlichtet, den trifft keine Sünde. Wahrlich, Allah ist allvergebend und barmherzig.
(183) O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.
(184) (Das Fasten ist euch vorgeschrieben) an bestimmten Tagen. Wer aber von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, der soll eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Und denjenigen, die es aber zu leisten vermögen, ist als Ersatz die Speisung eines Bedürftigen auferlegt. Wer aber freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und dass ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wisst!
(185) Der Monat Ramadan ist es, in dem der Quran hinabgesandt wurde als Rechtleitung für die Menschen und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer von euch nun während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, (der soll) eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allah will für euch Erleichterung, (und) Er will für euch nicht Erschwernis, und damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, dass Er euch rechtgeleitet hat, und auf dass ihr dankbar sein möget.
(186) Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich fürwahr nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen sie nun auf Mich hören und (sie sollen) an Mich glauben, auf dass sie (auf den) recht(en Weg) geführt werden.
(187) Erlaubt wurde euch, in der Nacht des Fasten(monat)s den Beischlaf mit euren Frauen auszuüben; sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid. Allah weiß, dass ihr euch selbst (immer wieder) betrogen habt, und so hat Er eure Reue angenommen und euch verziehen. Von jetzt an verkehrt mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch (vor)geschrieben hat. Und esst und trinkt, bis sich für euch der weiße vom schwarzen Faden der Morgendämmerung (klar) unterscheidet. Alsdann vollzieht das Fasten bis zur Nacht! Und verkehrt nicht mit ihnen, während ihr euch (zum I'tikaf) in die Moscheen zurückgezogen habt! Dies sind Allahs Grenzen, so kommt ihnen nicht zu nahe! Auf diese Weise macht Allah den Menschen Seine Zeichen klar, auf dass sie gottesfürchtig werden mögen.
(188) Und zehrt nicht euren Besitz untereinander auf nichtige Weise auf und übergebt es nicht den Richtern, um (dadurch) einen Teil des Besitzes der Menschen in sündhafter Weise zu verzehren, wo ihr (es) doch wisst.
(189) Sie fragen dich nach den Neumonden. Sag: „Sie sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und für die Pilgerfahrt.“ Und die Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr von der Rückseite in die Häuser kommt. Frömmigkeit besteht vielmehr darin, dass man gottesfürchtig ist. So kommt in die Häuser durch ihre Türen und fürchtet Allah, auf dass es euch wohl ergehen möge!
(190) Und kämpft auf dem Weg Allahs gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, aber übertretet nicht! Wahrlich, Allah liebt nicht die Übertreter.
(191) Und tötet sie, wo immer ihr sie antrefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben, denn die Heimsuchung ist schlimmer als das Töten! Und kämpft nicht gegen sie bei der geschützten Gebetsstätte (in Makkah), bis sie dort (zuerst) gegen euch kämpfen. Sollten sie nun (dort) gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Auf diese Weise ist die Vergeltung der Ungläubigen.
(192) Wenn sie jedoch aufhören, so ist Allah gewiss allvergebend und barmherzig.
(193) Und kämpft gegen sie, bis es keine Heimsuchung mehr gibt und die Religion (allein) Allahs ist. Wenn sie jedoch aufhören, dann darf es keine Übertretung geben außer gegen die Ungerechten.
(194) Der Schutzmonat ist (als Ersatz) für den Schutzmonat, und (für) die unantastbaren Dinge gilt Wiedervergeltung. Wenn jemand nun gegen euch übertritt, dann geht (auch ihr) in gleichem Maß gegen ihn vor, wie er gegen euch übertreten hat. Und fürchtet Allah und wisst, dass Allah mit den Gottesfürchtigen ist.
(195) Und gebt auf dem Weg Allahs aus und stürzt euch nicht mit euren (eigenen) Händen ins Verderben, und tut Gutes. Wahrlich, Allah liebt die Gutes Tuenden.
(196) Und vollzieht die Pilgerfahrt („Hajj“) und die Besuchsfahrt („'Umrah“) für Allah. Wenn ihr jedoch (daran) gehindert werdet, dann (bringt) an Opfertieren (dar), was euch leichtfällt. Und schert euch nicht die Köpfe, bevor die Opfertiere ihren Schlachtort erreicht haben! Wer aber von euch krank ist oder ein Leiden an seinem Kopf hat, der soll eine Ersatzleistung bringen mit Fasten, Almosen oder (Opferung eines) Schlachttieres. Wenn ihr nun in Sicherheit seid, dann soll derjenige, der die Besuchsfahrt mit der Pilgerfahrt (in Form von Tamattu') durchführen möchte, an Opfertieren (darbringen), was ihm leichtfällt. Wer jedoch nichts findet, der soll drei Tage während der Pilgerfahrt fasten und sieben, wenn ihr zurückgekehrt seid; das sind insgesamt zehn. Dies (gilt nur) für den, dessen Angehörige nicht in der geschützten Gebetsstätte wohnhaft sind. Und fürchtet Allah und wisst, dass Allah streng im Bestrafen ist!
(197) Die (Zeit der) Pilgerfahrt (sind) bekannte Monate. Wer nun in ihnen die (Durchführung der) Pilgerfahrt beschlossen hat, der darf keinen Beischlaf ausüben, keinen Frevel begehen und nicht Streit führen während der Pilgerfahrt. Und was ihr an Gutem tut, Allah weiß es. Und versorgt euch mit Reisevorrat, doch der beste Vorrat ist die Gottesfurcht. Und fürchtet Mich, o die ihr Verstand besitzt!
(198) Es ist für euch keine Vergehen, dass ihr nach Huld von eurem Herrn trachtet. Wenn ihr nun von 'Arafat hergeströmt seid, dann gedenkt Allahs bei der geschützten Kultstätte. Und gedenkt Seiner, wie Er euch rechtgeleitet hat, obwohl ihr zuvor fürwahr zu den Irregehenden gehörtet.
(199) Hierauf strömt weiter, woher die (anderen) Menschen weiterströmen, und bittet Allah um Vergebung. Wahrlich, Allah ist allvergebend und barmherzig.
(200) Wenn ihr hierauf eure Riten vollzogen habt, dann gedenkt Allahs, wie ihr eurer Väter gedenkt, oder mit noch innigerem Gedenken. Und unter den Menschen gibt es manch einen, der sagt: „Unser Herr, gib uns im Diesseits“, aber er hat am Jenseits keinen Anteil.
(201) Und unter ihnen gibt es aber auch solche, die sagen: „Unser Herr, gib uns im Diesseits Gutes und im Jenseits Gutes, und bewahre uns vor der Strafe des (Höllen)feuers!“
(202) Für jene gibt es einen Anteil an dem, was sie verdient haben. Und Allah ist schnell im Abrechnen.
(203) Und gedenkt Allahs während einer bestimmten Anzahl von Tagen. Wer sich nun in zwei Tagen (mit dem Aufbruch) beeilt, den trifft keine Sünde, und wer länger bleibt, den trifft keine Sünde. (Dies gilt) für den, der gottesfürchtig ist. Und fürchtet Allah und wisst, dass ihr zu Ihm versammelt werdet!
(204) Und unter den Menschen gibt es manch einen, dessen Worte über das diesseitige Leben dir gefallen, und der Allah zum Zeugen nimmt für das, was in seinem Herzen ist. Dabei ist er der streitsüchtigste Widersacher.
(205) Und wenn er sich abkehrt, ist er eifrig darum bemüht, um auf der Erde Unheil zu stiften und Saatfelder und Nachkommenschaft zu vernichten. Und Allah liebt nicht das Unheil.
(206) Und wenn zu ihm gesagt wird: „Fürchte Allah“, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. So soll die Hölle seine Genüge sein, und welch eine schlimme Lagerstätte!
(207) Und unter den Menschen gibt es (auch) manchen, der sich selbst verkaufen würde, (und dies) im Trachten nach Allahs Zufriedenheit. Und Allah ist gnädig zu den Menschen.
(208) O die ihr glaubt, tretet allesamt in den Islam ein und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Wahrlich, er ist euch ein deutlicher Feind.
(209) Wenn ihr aber strauchelt, nachdem die klaren Beweise zu euch gekommen sind, so wisst, dass Allah allmächtig und allweise ist.
(210) Erwarten sie denn etwas (anderes), als dass Allah in Schattendächern aus Wolken zu ihnen kommt und (auch) die Engel? Aber die Angelegenheit ist (dann) entschieden. Und zu Allah werden (all) die Angelegenheiten zurückgebracht.
(211) Frag die Kinder Israils, wie viele klare Beweise Wir ihnen zukommen ließen. Wenn aber einer die Gunst Allahs eintauscht, nachdem sie ihm zuteil geworden ist, so ist Allah gewiss streng im Bestrafen.
(212) Ausgeschmückt wurde denen, die ungläubig sind, das diesseitige Leben, und sie spotten über diejenigen, die glauben. Aber diejenigen, die gottesfürchtig sind, werden am Tag der Auferstehung über ihnen stehen. Und Allah versorgt, wen Er will, ohne Berechnung.
(213) Die Menschen waren eine einzige Gemeinschaft. Hierauf schickte Allah die Propheten als Verkünder froher Botschaft und als Überbringer von Warnungen. Und Er sandte mit ihnen die Bücher mit der Wahrheit hinab, um zwischen den Menschen über das zu richten, worüber sie uneinig waren. Und nur diejenigen waren darüber uneinig, denen sie gegeben wurden, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren, (und dies) aus Missgunst untereinander. So hat Allah mit Seiner Erlaubnis diejenigen, die glauben, zu der Wahrheit (recht)geleitet, über die sie uneinig waren. Und Allah leitet, wen Er will, auf einen geraden Weg.
(214) Oder meint ihr etwa, dass ihr in den (Paradies)garten eingehen werdet, noch bevor Gleiches über euch gekommen ist, wie über diejenigen, die vor euch dahingegangen sind? Not und Leid widerfuhr ihnen, und sie wurden erschüttert, bis dass der Gesandte und diejenigen, die mit ihm glaubten, sagten: „Wann kommt Allahs Sieg?“ Wahrlich, Allahs Sieg ist ja nahe.
(215) Sie fragen dich, was sie ausgeben sollen. Sag: „Was immer ihr an Gutem ausgebt, soll den Eltern, den nächsten Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen und dem Sohn des Weges zukommen.“ Und was immer ihr an Gutem tut, so weiß Allah gewiss darüber Bescheid.
(216) Vorgeschrieben ist euch der Kampf, obwohl er euch zuwider ist. Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist, und vielleicht ist euch etwas lieb, während es schlecht für euch ist. Und Allah weiß, ihr aber wisst (es) nicht.
(217) Sie fragen dich nach dem Schutzmonat, nach dem Kampf in ihm. Sag: „Der Kampf in ihm ist schwerwiegend. Aber vom Weg Allahs abzuhalten - und nicht an Ihn zu glauben (und Ihn zu verleugnen) -, und von der geschützten Gebetsstätte (abzuhalten) und deren Anwohner von ihr vertreiben, ist (noch) schwerwiegender bei Allah. Und Heimsuchung (in Form von Schirk) ist schwerwiegender als das Töten. Und sie werden nicht eher aufhören, gegen euch zu kämpfen, bis sie euch von eurer Religion abgekehrt haben, wenn sie (es) können. Wer nun unter euch sich von seiner Religion abkehrt und dann als Ungläubiger stirbt, so sind das jene, deren Werke im Diesseits und im Jenseits hinfällig werden. Und jene sind die Insassen des (Höllen)feuers. Sie werden ewig darin verweilen.
(218) Wahrlich, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die auswandern und sich auf dem Weg Allahs abmühen, jene hoffen auf Allahs Barmherzigkeit. Und Allah ist allvergebend und barmherzig.
(219) Sie fragen dich nach berauschendem Trunk und Glücksspiel. Sag: „In ihnen (beiden) liegt große Sünde und Nutzen für die Menschen. Aber die Sünde in ihnen (beiden) ist größer als ihr Nutzen.“ Und sie fragen dich, was sie ausgeben sollen. Sag: „Den Überschuss.“ Auf diese Weise macht Allah euch die Zeichen klar, auf dass ihr nachdenken möget,
(220) über das Diesseits und das Jenseits. Und sie fragen dich nach den Waisen. Sag: „Ihre Lage zu verbessern ist besser.“ Und wenn ihr euch mit ihnen zusammentut, so sind sie eure Brüder. Allah weiß den Unheilstifter vom Heilstifter (zu unterscheiden). Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch gewiss in Bedrängnis gebracht. Wahrlich, Allah ist allmächtig und allweise.
(221) Und heiratet nicht Götzendienerinnen, bis sie glauben. Und eine gläubige Sklavin ist gewiss besser als eine Götzendienerin, auch wenn diese euch gefallen sollte. Und verheiratet nicht (gläubige Frauen) mit Götzendienern, bis sie glauben. Und ein gläubiger Sklave ist gewiss besser als ein Götzendiener, auch wenn dieser euch gefallen sollte. Jene laden zum (Höllen)feuer ein, aber Allah lädt zum (Paradies)garten und zur Vergebung ein, mit Seiner Erlaubnis. Und Er macht den Menschen Seine Zeichen klar, auf dass sie bedenken mögen.
(222) Und sie fragen dich nach der Menstruation. Sag: „Sie ist ein Leiden.“ So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern, und nähert euch ihnen nicht, bis sie (wieder) rein sind. Wenn sie sich dann gereinigt haben, so kommt zu ihnen, wie Allah es euch angeordnet hat. Wahrlich, Allah liebt die Reumütigen, und Er liebt die, die sich rein halten.
(223) Eure Frauen sind euch ein Saatfeld. So kommt zu eurem Saatfeld, wann und wie ihr wollt. Und schickt (Gutes) für euch selbst voraus, und fürchtet Allah und wisst, dass ihr Ihm begegnen werdet. Und verkünde den Gläubigen frohe Botschaft.
(224) Und macht nicht Allah mit euren Eiden zu einem Hinderungsgrund, gütig und gottesfürchtig zu sein und Frieden zwischen den Menschen zu stiften. Und Allah ist allhörend und allwissend.
(225) Allah belangt euch nicht für etwas Unbedachtes in euren Eiden. Jedoch belangt Er euch für das, was eure Herzen erworben haben. Und Allah ist allvergebend und nachsichtig.
(226) Diejenigen, die schwören, sich ihrer Frauen zu enthalten, haben eine Wartezeit von vier Monaten. Wenn sie dann (von ihrem Schwur) zurücktreten, so ist Allah gewiss allvergebend und barmherzig.
(227) Wenn sie sich aber zur Scheidung entschließen, so ist Allah gewiss allhörend und allwissend.
(228) Und die geschiedenen Frauen sollen (mit sich) selbst drei Perioden abwarten. Und es ist ihnen nicht erlaubt, zu verheimlichen, was Allah in ihren Mutterleibern erschaffen hat, wenn sie an Allah und den Jüngsten Tag glauben. Und ihre Ehemänner haben ein größeres Anrecht, sie zurückzunehmen, wenn sie eine Aussöhnung wollen. Und ihnen (also den Frauen) steht in rechtlicher Weise (gegenüber den Männern) das gleiche zu, wie (den Männern) gegenüber ihnen. Die Männer stehen aber eine Stufe über ihnen. Und Allah ist allmächtig und allweise.
(229) Die (widerrufliche) Scheidung kann zweimal (erfolgen). Dann (sollen die Frauen) in rechtlicher Weise behalten oder in ordentlicher Weise freigegeben (werden). Und es ist euch nicht erlaubt, etwas von dem, was ihr ihnen gegeben habt, (wieder) zu nehmen, außer wenn die beiden fürchten, dass sie die Grenzen Allahs nicht einhalten werden. Wenn ihr nun befürchtet, dass die beiden die Grenzen Allahs nicht einhalten werden, dann ist für die beiden keine Sünde in dem, womit (an Geld) sie sich löst. Dies sind Allahs Grenzen, so übertretet sie nicht! Und wer Allahs Grenzen übertritt, diejenigen sind die Ungerechten.
(230) Wenn er sich dann (ein drittes, unwiderrufliches Mal) von ihr scheidet, so ist sie ihm nicht mehr (als Gattin) erlaubt, ehe sie nicht einen anderen Mann geheiratet hat. Wenn dieser sich dann von ihr scheidet, so ist es keine Sünde für die beiden, zueinander zurückzukehren, wenn sie (dabei) meinen, Allahs Grenzen einhalten zu können. Und dies sind Allahs Grenzen, die Er Leuten klar macht, die Bescheid wissen.
(231) Und wenn ihr euch von den Frauen scheidet und sie hierauf ihre festgesetzte Zeit erreichen, dann behaltet sie (entweder) in rechtlicher Weise oder gebt sie in rechtlicher Weise frei. Und behaltet sie nicht mit der Absicht der Schädigung, so dass ihr übertretet. Wer dies aber tut, der hat sich ja selbst Unrecht getan. Und nehmt euch nicht die Zeichen Allahs zum Gegenstand des Spottes, und gedenkt Allahs Gunst an euch und dessen, was Er von dem Buch und an Weisheit auf euch hinabgesandt hat, um euch damit zu ermahnen. Und fürchtet Allah und wisst, dass Allah über alles Bescheid weiß.
(232) Und wenn ihr euch von den Frauen scheidet und sie dann ihre festgesetzte Zeit erreicht haben, so haltet sie nicht davon ab, ihre (vorigen) Gatten (wieder) zu heiraten, wenn sie sich in rechtlicher Weise miteinander geeinigt haben. Damit wird derjenige von euch ermahnt, der an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Das ist lauterer für euch und reiner. Und Allah weiß, ihr aber wisst nicht.
(233) Und die Mütter stillen ihre Kinder zwei volle Jahre. (Das gilt) für den, der das Stillen zu Ende führen will. Und demjenigen, dem das Kind geboren wurde, obliegt es, für ihre Versorgung und Kleidung in rechtlicher Weise aufzukommen. Keiner Seele wird mehr auferlegt, als sie zu leisten vermag. Einer Mutter soll nicht wegen ihres Kindes Schaden zugefügt werden, und auch nicht dem (Vater), dem das Kind geboren wurde, wegen seines Kindes. Und dem Erben obliegt das gleiche. Wenn sie beide jedoch in gegenseitigem Einvernehmen und gemeinsamer Beratung (das Kind vorzeitig) entwöhnen wollen, so liegt darin keine Sünde für sie (beide). Und wenn ihr eure Kinder (von einer Amme) stillen lassen wollt, so liegt darin keine Sünde für euch, sofern ihr das, was ihr (an Lohn) geben wollt, in rechtlicher Weise überreicht. Und fürchtet Allah und wisst, dass Allah das, was ihr tut, wohl sieht!
(234) Und diejenigen von euch, die abberufen werden und Gattinnen hinterlassen, so sollen diese (mit sich) selbst vier Monate und zehn (Tage) abwarten. Wenn sie dann ihre festgesetzte Zeit erreicht haben, so besteht für euch kein Vergehen in dem, was sie in rechtlicher Weise mit sich selbst unternehmen. Und Allah ist dessen, was ihr tut, kundig.
(235) Und es liegt für euch kein Vergehen darin, wenn ihr den Frauen Andeutungen auf einen Heiratsantrag macht, oder dass ihr etwas (derartiges) in euch hegt. Allah weiß, dass ihr an sie denken werdet. Aber trefft nicht heimlich eine Abmachung mit ihnen, außer ihr sagt geziemende Worte. Und schließt nicht den Ehebund, bevor die vorgeschriebene Frist ihre festgesetzte Zeit erreicht hat. Und wisst, dass Allah weiß, was in eurem Innersten ist. So seht euch vor Ihm vor! Und wisst, dass Allah allvergebend und nachsichtig ist.
(236) Es ist für euch kein Vergehen, wenn ihr euch von den Frauen scheidet, solange ihr sie noch nicht berührt oder euch ihnen gegenüber (zu einer Brautgabe) verpflichtet habt. Und gewährt ihnen eine Abfindung - der Wohlhabende entsprechend seinen Verhältnissen und der Geringbemittelte entsprechend seinen Verhältnissen -, eine Abfindung in rechtlicher Weise. (Dies ist) eine Pflicht für die Gutes Tuenden.
(237) Und wenn ihr euch von ihnen scheidet, bevor ihr sie berührt und euch ihnen gegenüber schon (zu einer Brautgabe) verpflichtet habt, dann (steht ihnen) die Hälfte dessen (zu), wozu ihr euch verpflichtet habt, es sei denn, dass sie (es) erlassen oder der, in dessen Hand die Eheschließung ist. Doch wenn ihr (es) erlasst, kommt das der Gottesfurcht näher. Und vergesst die (entgegenkommende) Großmut untereinander nicht. Wahrlich, Allah sieht, was ihr tut.
(238) Haltet die Gebete ein, und (insbesondere) das mittlere Gebet, und steht demütig ergeben vor Allah.
(239) Wenn ihr euch (aber) fürchtet, dann (verrichtet das Gebet) zu Fuß oder im Reiten. Wenn ihr dann (wieder) in Sicherheit seid, so gedenkt Allahs, wie Er euch gelehrt hat, was ihr nicht wusstet.
(240) Und diejenigen von euch, die abberufen werden und Gattinnen hinterlassen, sollen ihren Gattinnen eine Abfindung für ein (ganzes) Jahr vermachen, ohne sie (aus dem Haus) auszuweisen. Sollten sie aber (von sich aus) ausziehen, so besteht für euch kein Vergehen in dem, was sie mit sich selbst in rechtlicher Weise unternehmen. Und Allah ist allmächtig und allweise.
(241) Und den geschiedenen Frauen steht eine Abfindung in rechtlicher Weise zu. (Das ist) eine Pflicht für die Gottesfürchtigen.
(242) Auf diese Weise macht Allah euch Seine Zeichen klar, auf dass ihr begreifen möget.
(243) Hast du nicht jene gesehen, die zu Tausenden aus ihren Wohnstätten auszogen, (und dies,) um dem Tod zu entfliehen? Da sagte Allah zu ihnen: „Sterbt!“ Hierauf machte Er sie wieder lebendig. Wahrlich, Allah ist voll Huld gegen die Menschen. Aber die meisten Menschen danken nicht.
(244) Und kämpft auf dem Weg Allahs und wisst, dass Allah allhörend und allwissend ist.
(245) Wer ist es denn, der Allah ein schönes Darlehen gibt? So vermehrt Er es ihm um ein Vielfaches. Und Allah hält zurück und gewährt, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht.
(246) Hast du nicht die führende Schar unter den Kindern Israils nach Musa gesehen, als sie zu einem ihrer Propheten sagten: „Setze einen König für uns ein, damit wir auf dem Weg Allahs kämpfen.“ Er sagte: „Werdet ihr vielleicht, wenn euch der Kampf vorgeschrieben wird, doch nicht kämpfen?“ Sie sagten: „Warum sollten wir (denn) nicht auf dem Weg Allahs kämpfen, wo wir doch aus unseren Wohnstätten und von unseren Söhnen vertrieben worden sind?“ Als ihnen dann der Kampf doch vorgeschrieben wurde, kehrten sie sich ab bis auf wenige von ihnen. Und Allah weiß über die Ungerechten Bescheid.
(247) Und ihr Prophet sagte zu ihnen: „Wahrlich, Allah hat euch (hiermit) Talut als König geschickt.“ Sie sagten: „Wie sollte er die (Königs)herrschaft über uns haben, wo wir doch ein größeres Anrecht auf die (Königs)herrschaft haben als er, und ihm nicht beachtliches Vermögen zuteil wurde?“ Er sagte: „Wahrlich, Allah hat ihn vor euch auserwählt und ihm ein Übermaß an Wissen und Körperkraft verliehen.“ Allah gibt Seine Herrschaft, wem Er will. Und Allah ist allumfassend und allwissend.
(248) Und ihr Prophet sagte zu ihnen: „Das Zeichen seiner (Königs)herrschaft ist, dass die Bundeslade zu euch kommen wird; in ihr ist innere Ruhe von eurem Herrn und ein Rest von dem, was die Sippe Musas und die Sippe Haruns hinterließen, getragen von Engeln. Wahrlich, darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr gläubig seid.“
(249) Als dann Talut mit den Heerscharen ausrückte, sagte er: „Wahrlich, Allah wird euch mit einem Fluss prüfen. Wer nun davon trinkt, gehört nicht zu mir. Und wer nicht davon kostet, der gehört zu mir, außer demjenigen, der (nur) eine Handvoll schöpft.“ Da tranken sie davon - bis auf wenige von ihnen. Als dann er und diejenigen, die mit ihm glaubten, ihn überschritten hatten, sagten sie: „Wir haben heute keine Kraft gegen Jalut und seine Heerscharen.“ Diejenigen aber, die glaubten (und wussten), dass sie Allah begegnen werden, sagten: „Wie hat so manch geringe Schar schon mit Allahs Erlaubnis eine große Schar besiegt! Und Allah ist mit den Geduldigen.“
(250) Und als sie dann gegen Jalut und seine Heerscharen auf dem Plan erschienen, sagten sie: „Unser Herr, überschütte uns mit Geduld, festige unsere Füße und verhilf uns zum Sieg über das ungläubige Volk!“
(251) So besiegten sie sie mit Allahs Erlaubnis, und Dawud tötete Jalut. Und ihm gab Allah die (Königs)herrschaft und die Weisheit und lehrte ihn von dem, was Er wollte. Und wenn nicht Allah die einen Menschen durch die anderen zurückweisen würde, geriete die Erde wahrlich ins Verderben, aber Allah ist voller Huld gegen die Weltenbewohner.
(252) Dies sind die Zeichen Allahs, die Wir dir der Wahrheit entsprechend verlesen. Und du bist gewiss einer der Gesandten.
(253) Das sind jene Gesandten; einige von ihnen haben Wir vor den anderen bevorzugt. Und unter ihnen gibt es manche, zu denen Allah gesprochen hat, und einige, die Er um Rangstufen erhöht hat. Und Wir gaben 'Isa, dem Sohn Maryams, die klaren Beweise und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. Und hätte Allah gewollt, hätten diejenigen nach ihnen nicht miteinander gekämpft, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Aber sie waren sich uneinig; so gab es unter ihnen manche, die glaubten und andere, die ungläubig waren. Und hätte Allah gewollt, hätten sie nicht miteinander gekämpft, aber Allah tut, was Er will.
(254) O die ihr glaubt, gebt aus von dem, womit Wir euch versorgt haben, bevor ein Tag kommt, an dem es keinen Verkauf, keine Freundschaft und keine Fürsprache gibt! Und die Ungläubigen sind die Ungerechten.
(255) Allah - es gibt keine (zu Recht angebetete) Gottheit außer Ihm, dem Lebendigen, dem Beständigen. Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte - außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen - außer, was Er will. Sein Thronschemel umfasst die Himmel und die Erde, und ihre Behütung beschwert Ihn nicht. Und Er ist der Hohe, (und) der Gewaltige.
(256) Es gibt keinen Zwang im Glauben. (Der Weg der) Besonnenheit hat sich nun klar unterschieden von (dem Weg der) Verirrung. Wer also den Taghut (also die falschen Götter) verleugnet und an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist (all)hörend und (all)wissend.
(257) Allah ist der Schutzherr derjenigen, die glauben. Er bringt sie aus den Finsternissen hinaus ins Licht. Diejenigen aber, die ungläubig sind, ihre Schutzherren sind die falschen Götter. Sie bringen sie aus dem Licht hinaus in die Finsternisse. Jene sind Insassen des (Höllen)feuers. Sie werden ewig darin verweilen.
(258) Hast du denn nicht jenen gesehen, der mit Ibrahim über seinen Herrn stritt, da Allah ihm die Herrschaft gegeben hatte? (Damals,) als Ibrahim sagte: „Mein Herr ist derjenige, der lebendig macht und sterben lässt.“ Er sagte: „Ich mache lebendig und lasse sterben.“ Ibrahim sagte: „Allah bringt ja die Sonne vom Osten her; so bringe du sie vom Westen her!“ Da war derjenige, der ungläubig war, fassungslos. Und Allah leitet nicht das ungerechte Volk recht.
(259) Oder wie jener, der an einer Ortschaft vorbeikam, die bis zu ihren Dächern in Trümmern lag? Er sagte: „Wie sollte Allah diese (Ortschaft) wieder lebendig machen, nachdem sie ausgestorben ist?“ Da ließ Allah ihn (für) hundert Jahre sterben. Hierauf erweckte Er ihn und sagte: „Wie lange hast du verweilt?“ Er sagte: „Ich verweilte einen Tag oder den Teil eines Tages.“ Er sagte: „Vielmehr verweiltest du hundert Jahre! So schau deine Speise und dein Getränk an! Sie haben sich nicht verändert. Und schau deinen Esel an! Und damit Wir dich zu einem Zeichen machen für die Menschen. Und schau die Knochen an, wie Wir sie zusammensetzen und sie hierauf mit Fleisch überziehen!“ Als ihm (dies) dann klar geworden war, sagte er: „Ich weiß (und bezeuge), dass Allah zu allem die Macht hat.“
(260) Und (gedenke,) als Ibrahim sagte: „Mein Herr, zeige mir, wie Du die Toten lebendig machst.“ Er sagte: „Glaubst du denn nicht?“ Er sagte: „Doch, aber (ich frage) damit mein Herz Ruhe findet.“ Er (also Allah) sagte: „So nimm vier von den Vögeln und zieh sie dann her zu dir (und schlachte sie ab). Hierauf setze auf jeden Berg einen Teil von ihnen. Hierauf rufe sie, so werden sie zu dir eilends kommen.“ Und wisse, dass Allah (all)mächtig und (all)weise ist.
(261) Das Gleichnis derjenigen, die ihren Besitz auf dem Weg Allahs ausgeben, ist das eines Saatkorns, das sieben Ähren wachsen lässt, (und) in jeder Ähre (befinden sich) hundert Körner. Und Allah vervielfacht, wem Er will, und Allah ist (all)umfassend und (all)wissend.
(262) Diejenigen, die ihren Besitz auf dem Weg Allahs ausgeben und hierauf dem, was sie ausgegeben haben, weder (Dankbarkeit einfordernde) Vorhaltung (ihrer Gabe) noch Ungemach nachfolgen lassen, für sie wird es ihren Lohn bei ihrem Herrn geben, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie traurig sein.
(263) Freundliche (gute) Worte und Vergebung sind besser als ein Almosen, dem Ungemach nachfolgen. Und Allah ist unbedürftig und milde.
(264) O die ihr glaubt, macht nicht eure Almosen durch (Dankbarkeit einfordernde) Vorhaltung (eurer Gabe) und Ungemach zunichte, wie derjenige, der seinen Besitz aus Augendienerei vor den Menschen ausgibt und nicht an Allah und den Jüngsten Tag glaubt! So ist sein Gleichnis das eines glatten Steins mit Erdreich darüber, den dann ein heftiger Regenguss trifft und ihn nackt lässt. Sie haben keine Macht über etwas von dem, was sie erworben haben. Und Allah leitet das ungläubige Volk nicht recht.
(265) Und das Gleichnis jener, die ihren Besitz im Trachten nach der Zufriedenheit Allahs ausgeben und sich dessen gewiss sind, ist das eines Gartens auf einer Anhöhe, den ein heftiger Regenguss trifft, woraufhin er seinen Ernteertrag zweifach hervorbringt. Und wenn ihn kein heftiger Regenguss trifft, dann ist es Platzregen. Und Allah ist sehend dessen, was ihr tut.
(266) Möchte (denn) einer von euch gern, dass er einen Garten hat mit Palmen und Rebstöcken, unter dem Bäche fließen, in dem er von allen Früchten hat, während ihn (schon) hohes Alter getroffen und er (noch) schwache Nachkommenschaft hat, und dass ihn (also den Garten) dann ein Wirbelsturm mit Feuer treffe und er hierauf verbrenne? Auf diese Weise macht Allah euch die Zeichen klar, auf dass ihr nachdenken möget!
(267) O die ihr glaubt, gebt aus von den guten Dingen, die ihr erworben habt und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorgebracht haben. Und sucht nicht zum Ausgeben das Schlechte davon aus, während ihr (selbst) es nicht nehmen würdet, es sei denn, ihr würdet ein Auge zudrücken. Und wisst, dass Allah unbedürftig und lobenswürdig ist.
(268) Der Satan droht euch Armut an und gebietet euch das Schändliche. Allah aber verspricht euch Vergebung von Sich aus und Huld. Und Allah ist (all)umfassend und (all)wissend.
(269) Er gibt die Weisheit, wem Er will; und wem die Weisheit gegeben wurde, dem wurde ja viel Gutes gegeben. Und nur diejenigen bedenken, die Verstand besitzen.
(270) Und was immer ihr an Spende ausgebt oder als Gelübde ablegt, so weiß es ja Allah. Und die Ungerechten werden keine Helfer haben.
(271) Wenn ihr die Almosen offen zeigt, so ist es trefflich. Wenn ihr sie aber verbergt und den Armen gebt, so ist es besser für euch, und Er (also Allah) wird euch etwas von euren schlechten Taten tilgen. Und Allah ist dessen, was ihr tut, kundig.
(272) Nicht dir obliegt ihre Rechtleitung, sondern Allah leitet recht, wen Er will. Und was immer ihr an Gutem ausgebt, so ist das für euch selbst. Und ihr gebt nur im Trachten nach Allahs Angesicht aus. Und was immer ihr an Gutem ausgebt, wird euch beglichen, und es wird euch (dabei) kein Unrecht zugefügt.
(273) (Die Spenden sind u. a.) für die Armen, die (beim Sichabmühen) auf dem Weg Allahs verhindert wurden, so dass sie nicht im Lande umherreisen können. Der Unwissende hält sie für unbedürftig aufgrund ihrer Zurückhaltung. Du erkennst sie (aber) an ihrem Merkmal: Sie fragen die Menschen nicht aufdringlich. Und was immer ihr an Gutem ausgebt, so weiß Allah gewiss darüber Bescheid.
(274) Diejenigen, die ihren Besitz bei Nacht und Tag, geheim oder offen, ausgeben, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.
(275) Diejenigen, die Zins verschlingen, werden nicht anders aufstehen als derjenige (aufsteht), den der Satan durch Wahnsinn hin und her schlägt. Dies, weil sie sagten: „Verkaufen ist ja das Gleiche wie Zinsnehmen.“ Aber Allah hat das Verkaufen erlaubt und das Zinsnehmen verboten. Zu wem nun eine Ermahnung von seinem Herrn kommt und er daraufhin aufhört, dem gehört das, was vergangen ist, und seine Angelegenheit ist Allah überlassen. Wer aber rückfällig wird, so sind jene die Insassen des (Höllen)feuers. Sie werden ewig darin verweilen.
(276) Allah lässt den Zins dahinschwinden und Er vermehrt die Almosen. Und Allah liebt keinen, der ein beharrlicher Ungläubiger und Sünder ist.
(277) Wahrlich, diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, das Gebet verrichten und die Pflichtabgabe entrichten, jene haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.
(278) O die ihr glaubt, fürchtet Allah und lasst das sein, was an Zins(geschäften) noch übrig ist, wenn ihr Gläubige seid.
(279) Wenn ihr es aber nicht tut, dann seid euch einem Krieg mit Allah und Seinem Gesandten sicher! Doch wenn ihr bereut, dann steht euch euer (ausgeliehenes) Grundvermögen zu; (so) tut weder ihr Unrecht, noch wird euch Unrecht zugefügt.
(280) Und wenn er (also der Schuldner) in Schwierigkeiten ist, dann soll (ihm) Aufschub (gewährt werden,) bis eine Erleichterung (eintritt). Und dass ihr (es) als Almosen erlasst, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wüsstet.
(281) Und hütet euch vor einem Tag, an dem ihr zu Allah zurückgebracht werdet. Hierauf wird jeder Seele in vollem Maß zukommen, was sie erworben hat, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt.
(282) O die ihr glaubt, wenn ihr vom anderen eine Geldschuld aufnehmt, (und dies) auf eine festgesetzte Frist, dann schreibt es auf. Und ein Schreiber soll (es) für euch gerecht aufschreiben. Und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, so wie Allah (es) ihn gelehrt hat. So soll er schreiben und diktieren soll der, gegen den das Recht besteht (also der Schuldner); und er soll Allah, seinen Herrn, fürchten und nichts davon schmälern. Wenn aber der Schuldner töricht oder schwach ist oder unfähig, selbst zu diktieren, so soll sein Sachwalter (es) gerecht diktieren. Und lasst zwei Zeugen von euren Männern (es) bezeugen. Wenn es keine zwei Männer sein können, dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, mit denen ihr als Zeugen zufrieden seid, damit, wenn eine von beiden sich irrt, (die) eine die andere erinnert. Und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie (dazu) aufgerufen werden. Und seid nicht abgeneigt, es mit seiner (vereinbarten) Frist aufzuschreiben, (seien es) klein(e) oder groß(e Beträge)! Das ist gerechter vor Allah und richtiger für das Zeugnis und eher geeignet, dass ihr nicht zweifelt; es sei denn, es ist ein sofortiger Handel, den ihr unter euch tätigt. Dann ist es keine Sünde für euch, wenn ihr es nicht aufschreibt. Und nehmt Zeugen, wenn ihr untereinander einen Verkauf abschließt. Und kein Schreiber oder Zeuge soll zu Schaden kommen. Wenn ihr (es) aber (dennoch) tut, so ist es ein Frevel von euch. Und fürchtet Allah! Allah lehrt euch. Und Allah weiß über alles Bescheid.
(283) Und wenn ihr auf einer Reise seid und keinen Schreiber findet, dann soll ein Pfand genommen werden. Wenn dann einer von euch dem anderen (etwas) anvertraut, so soll derjenige, dem (es) anvertraut wurde, das ihm anvertraute Pfand (wieder) aushändigen, und er soll Allah, seinen Herrn, fürchten. Und verheimlicht nicht das Zeugnis. Wer es aber verheimlicht, dessen Herz ist gewiss sündhaft. Und Allah weiß über das, was ihr tut, Bescheid.
(284) Allah gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und ob ihr offenlegt, was in euch selbst ist, oder es verbergt, Allah wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. So vergibt Er, wem Er will, und straft, wen Er will. Und Allah hat zu allem die Macht.
(285) Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn hinabgesandt worden ist, ebenso die Gläubigen; sie alle glauben an Allah und an Seine Engel und an Seine Bücher und an Seine Gesandten. Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten. Und sie sagen: „Wir hören und gehorchen. Gewähre uns Deine Vergebung, unser Herr, und zu Dir ist die Rückkehr.“
(286) Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Ihr kommt (nur) zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr (nur), was sie verdient hat. (Und sie sagen:) „Unser Herr, belange uns nicht, wenn wir (etwas) vergessen oder einen Fehler begehen. Unser Herr, lege uns keine Bürde auf, wie Du sie denjenigen auferlegt hast, die vor uns waren. Unser Herr, bürde uns nichts auf, wozu wir keine Kraft haben. Verzeihe uns, vergib uns und erbarme Dich unser! Du bist unser Schutzherr, so verhilf uns zum Sieg über das ungläubige Volk!“